Hallo Günter,
danke für den interessanten Bericht über die Modulanlage, schade nur daß Peter nicht wenigstens 10°-Weichen verwendete - oder täusche ich mich da?.
Der Bahnhof ist einstmals wg. der (Zahnrad-) Dampflok als Spitzkehre ausgeführt worden damit die beiderseitigen Gefällstrecken stets mit dem Schornstein bergwärts befahren werden ohne die Loks oben drehen zu müssen. Beim einstigen Zahnradbetrieb mit den stets talseitig schiebenden/bremsenden Zahnraddampfloks (BR 97.0, pr. T26) mussten diese im Bf, Rennsteig dann auch nicht ans andere Zugende umgesetzt werden.
Streckenprofil
Die DKW in der Bahnhofsausfahrt, rechts gehts nach Stützerbach, links nach Schleusingen.
Erstaunlich daß es keine Schutzweiche(n) gibt, es geht ja beiderseits steil bergab.
Bild: ME
Die ersten drei T26 bestellte die preussische Staatsbahn bei der als Zahnradlok-Spezialist bekannten Maschinenfabrik Esslingen (ME), sie wurden 1902 geliefert.
Bild: Borsig
Die weiteren 32 Loks wurden von Borsig in Lizenz gebaut. Das relativ hohe Führerhausdach soll zur Luftverbesserung bei Tunnelfahrten beigetragen haben.
Die 97.0 waren die meistgebauten deutschen Zahnradloks, da jedoch alle preussischen Zahnradbahnen Steigungen bis höchstens 60%
o hatten, konnten auf diesen nach ausgiebigen Versuchfahrten 1924 zur Neufestlegung der Grenzen für den Reibungsbetrieb der Zahnradbetrieb (10km/h) bis Ende der 20er Jahre aufgegeben werden. Die Loks wurden meist durch div. BR 93 u. 94 mit Gegendruckbremsen ersetzt. Nachdem dann nach 1945 alle eingesetzten Wagen mit nicht erschöpfbaren HiK oder KE-Bremsen ausgerüstet waren, konnte man bis 50%
o Gefälle auch auf den langsamen (30km/h) Betrieb mit der Gegendruckbremse verzichten.
Entschuldigt meine weite Abschweifung in den einstigen Vorbildbetrieb aber wollte euch über die aus heutiger Sicht eher ungewöhnliche Anordnung des Bahnhof Rennsteig etwas aufklären.
Gruß
Michael