Hallo Kalle
Ich kann Dich gut verstehen, eigentlich sollen die Züge ja rollen und nicht im BW herumstehen.
Ich habe ein BIld angefertigt das zeigt wie und wo ich die Drehgestelle bearbeitet habe. Positiver Nebeneffekt, nachher lassen sich diese an den seitlichen Wangen bewegen, so wie wir das von M oder H Drehgestellen her gewohnt sind. Hinterher schmiegen sich die Drehgestelle auch an so manche Unebenheit an, die halt beim Gleise verlegen so entstehen kann. Deutlich am BIld zu erkennen, stinknormale M Achsen deren Enden hervorragend in die MBW Kugellager passen!
Und jetzt kommt das Kapitel mit dem MUT. Ich sehe jetzt schon so manches Schmerzverzerrte Gesicht einiger Spur 1 Bahner die ihren Modellen ausser schönes Licht beim Fotografieren keine Schrammen zufügen möchten......
Am Bild zu erkennen drei rote Kreise, innerhalb dieser ist zu sehen wo Platz herkommt damit die M Achsen reinpassen, in dem man mit einer dünnen Trennscheibe und einem Dremel dort einfach das Teil durchschneidet.
In Summe sind es 2 Millimeter die man dazu benötigt. Drei Sschnitte die die oben beschriebenen seitlichen Bewegungen der Drehgestellblenden zulassen. Denn Standardmäßig sind diese starr.
Zweiter Teil mit MUT: Du richtest Dir einen Kochtopf mit heissem Wasser her, sehr heissem Wasser. Das Material der Drehgestelle ist ein Kunststoff mit *kurzem Memory* das bedeutet es lässt sich maßvoll am Ende seines Prozesses noch verformen. Um das zu erreichen nimmst Du Hölzchen mit genau 6,3 mm Länge. Sobald Du die orig. Achsen ausgebaut, die Trennschnitte gesetzt hast, spreizt Du mit sanfter Gewalt diese Hölzchen von UNTEN in beide Achsschächte hinein. Selbst wenn Du denkst um Gottes willen, das ist jetzt jeden Moment hin, ja, das dachte ich auch, aber dieses Material kannst Du verformen so als ob es mit den Hölzchen aussieht es sei ein Schmetterling.
Jetzt kommt das heisse Wasser ins Spiel, beide Drehgestelle derart drapiert legst Du sie hinein und gehst mit Deiner Frau derweil in den Garten, schön Essen oder zu einem Spur 1 Treff...*GGGG*.
Wenn Du nach 4 bis 6 Stunden heimkommst, ist das Wasser soweit abgekühlt dass Du hinein greifen kannst. Nimm die Drehgestelle raus und halte die Tränen zurück, ----> das Teil ist nicht kaputt.
Nimm die Hölzchen raus, drücke mit der Hand das Drehgestell wieder in die *alte Richtung*. Es geht ganz sicher nie mehr in die Ursprungslage zurück!
Steck die Kugellager auf M Achsen und klack, klack, klack, klack, drückst Du diese ganz leicht in die Lagerschalen. Das Ergebnis wird Dir ein Lachen abverlangen, wo Du mittels *Zerstörung* ein Teil so hinbekommen hast dass es voll funktionsfähig, ja sogar besser läuft, als im Originalzustand, weil sich die Seitenteile verwinden lassen, dank des Materials....
So lange wie ich hier das geschrieben habe dauert die echte Bearbeitung keines Falls, das Durchschneiden ist gleich erledigt. Die *Wassertaufe* dauert etwas, aber in der Zeit macht man anderes.....
Und 4 stink normale Achsen von M benötigt man, zum Wechseln, dann passt das mit der Lauffläche, mit der Ausrundung innen am Spurkranz und der Wagen verhält sich so als sei er in Göppingen zur Welt gekommen.
Fazit: Für kleine Münze einen Wagen so zu bearbeiten dass er ohne Probleme läuft erhält man so bald nicht wieder, Herr Elze sei Danke, es gibt nichts Nachteiliges ohne auch einen Vorteil davon zu haben. Sei es auch nur um die eigenen Grenzen punkto selber bearbeiten zu verschieben. Und im Fahrbetrieb ist von all den oben beschriebenen Torturen NICHST aber auch gar NICHTS zu sehen. Ist das nicht fein?
In diesem Sinne, nur MUT, der Wagen verdient es in unseren Zügen ohne Probleme zu rollen..... L.G. Peter