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1

Donnerstag, 21. September 2017, 10:54

Neues von meinem Küchentisch: bay. Güterwagen von 1845

Nachdem ich hier im letzten Jahr den Bau einer bayerischen A I ("Bavaria") vorgestellt hatte, hier nun ein dazu passender offener Güterwagen der K.Bay.Sts.B. aus der Zeit um 1845. Grundlage waren Fotos eines 1:10 Modelles in Nürnberg, eine farbige Ansicht aus dem dortigen Archiv, eine zeichnerische Rekonstruktion von Thomas Scherer, und diverse Hinweise von Gert v. Rosen im Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 2013/2014.


Die Teile wurden wieder zum größten Teil per 3D Druck (shapeways) erstellt, teilweise in Kunststoff, teilweise in Messing.


Die Konstruktion ist typisch "alt"bayerisch:
- Pufferlage enger und tiefer als die preussische Norm.
- Die eigentliche Pufferbohle ist vor den Fahrgestellrahmen gesetzt und mit diesem durch eine geschweifte Blattfeder verbunden.
- Die Achslagerhalter sitzen innerhalb des hölzernen Rahmens, und die Federung liegt noch innerhalb der Achslagerhalter.
- am Fahrgestellrahmen gab es links und rechts aussen Haken für sogenannte Notketten, die, abgesehen von der eigentlichen Kupplungskette, lose durchhängend, die Wagen untereinander verbanden.
Typisch für diese Zeit waren auch die vernieteten / verschraubten Y - Doppelspeichenradsätze.


Aus konstruktiven Gründen habe ich die beiden mittleren Längsträger mit dem Fahrgestellrahmen verbunden, eigentlich gehören sie zum Rahmen des Aufbaus. Eine Diagonalversteifung gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Eine künstlerische Freiheit habe ich mir mit dem naturbelassenen Bohlenbelag des Kastens erlaubt (sah einfach zu schön aus), beim Nürnberger Modell ist er grau, wie es später die Norm war. Allerdings waren die Farbgebungsnormen damals erst im Werden, also ist´s ja vielleicht nicht einmal nachweislich falsch.


Viel Spaß mit den "Bildchen". Über Fragen, Anregungen, Kritik würde ich mich natürlich sehr freuen.
Claudius
»Claudius« hat folgende Bilder angehängt:
  • DSCF4430.JPG
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  • DSCF4643b.jpg
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  • DSCF4645b.jpg
  • DSCF4648b.jpg

2

Donnerstag, 21. September 2017, 11:34

Hallo Claudius,

eine wunderschöne Arbeit, hab nur nicht erkannt, welches die Messing-Druckteile sind, hättest Du uns vielleicht noch Bilder der Rohlinge?
Solche Urwagons haben ihren ganz eigenen Reiz, hier ist noch viel Wagner-bauweise aus dem Strassentransport der damaligen Zeit. Die gefederte Pufferbohle ist einfach nur genial. Eiserne Beschlagteile waren ja damals noch unendlich teuer und so hat man mit dieser Anordnung Zughaken und Puffer mit nur zwei Federn statt deren sechs ausrüsten müssen.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

3

Donnerstag, 21. September 2017, 12:06

...

An Michael:
Danke für Dein Lob, freut mich wenn´s gefällt.
Sorry, aber Fotos der MS Rohlinge habe ich nicht gemacht.
Aus Messingguß sind nur die Achslager + Halter + Verschlussbügel, die Zughaken und die Einsteck - Kloben der Seiten und Stirnwände.
Einige Teile waren in Messing wegen der geringen Wandstärken nicht machbar (z.B. die Federpakete der Achslager), einiges war mir in Messing einfach zu teuer (Puffer).

Gruß,
Claudius

Beiträge: 874

Wohnort: Idstein Nassauische Residenzstadt

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4

Donnerstag, 21. September 2017, 17:19

Mal was anderes an Wagentyp

Hallo Claudius ,

sehr schönes Modell an Wagentyp , sehr gut um gesetzt als 3 D Druck . Vielleicht kannst du die Bestellnummern von Sharpways nennen , weil es gibt bestimmt den ein oder anderen der den Wagen auch bauen möchte .
Die Federung der Puffer ist ja echt klasse . :thumbsup:
Ich bin schon auf deinen Nächsten Wagen gespannt . :thumbup:

Gruß von Thomas aus den Taunusbergen
Fahre in Regelspur , 1e , 1f und betriebe RC Fahrzeugmodelle in 1:32 / MEC Idstein

5

Donnerstag, 21. September 2017, 18:11

Hallo Claudius,

hast einen sehr schönen Wagen sehr schön gebaut. Gefällt mir sehr. Weiter so
ich bin schon neugierig!!

Viele Grüße

Sieghard

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sieghard« (21. September 2017, 20:05)


6

Donnerstag, 21. September 2017, 18:27

...

Danke Thomas,

ja die Art der Federung ist wirklich sehr speziell (halt bayerisch), hat sich aber offenbar nicht bewährt, weil die riesigen Blattfedern angeblich relativ häufig gebrochen sind, und dann war natürlich das ganze Gefüge in Gefahr. Da halfen dann wirklich nur noch die "Notketten".

Bestellnummern bei shapeways kann ich nicht bieten, dazu müsste ich dort erst einen shop eröffnen.
Außerdem ist der Zusammenbau zwar theoretisch einfach, bei shapeways hat man aber nach wie vor Probleme mit größeren Teilen, die eigentlich plan (eben) sein sollten. Das heißt, bei Lieferung sind sie teilweise verzogen (rund). Ich hab das inzwischen halbwegs im Griff, indem ich die Teile im Ofen nachheize. Bei richtiger Lagerung und, wenn nötig Beschwerung durch Gewichte, wird dann allmählich alles so, wie´s sein soll.

Gruß,
Claudius

Beiträge: 650

Wohnort: Wien

Beruf: Pharmaspezialist Analytische Chemie

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7

Donnerstag, 21. September 2017, 18:47

Whow, ganz toller Modellbau eines wirklich ausgefallenen Vorbilds - ich liebe solche alten Wagen!
Ganz besonders begeistern mich die Räder mit den genieteten Doppelspeichen! :love: :love: :love:
lG
Anton
°Wie isst man einen Elefanten auf? - Bissen für Bissen!" - Indische Weisheit

8

Donnerstag, 21. September 2017, 18:55

...

Danke Anton,

ja die Y-Speichenräder finde ich auch sehr ästhetisch. Die Originalzeichnung dazu war, wenn ich mich recht erinnere, u. A. auch auch schon mal hier im Forum in einem Beitrag über Doppelspeichen - Radsätze.

Gruß,
Claudius

9

Donnerstag, 21. September 2017, 22:06

Hallo Speichen-Fans,

hab euch die Zeichnungen div. württembergischer Radsätze nochmals angehängt. Freut mich daß da so was schönes draus wurde.

Gruß
Michael
»Michael Staiger« hat folgendes Bild angehängt:
  • Scan10167 - Kopie.JPG
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

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10

Freitag, 22. September 2017, 07:50

bayr. Güterwagen 1845

Hallo Claudius ,
Wir haben selten etwas besseres im Eigenmodellbau gesehen als wie Deinen offenen Güterwagen . Respekt !

Michael ,
Danke für Deine Skizze zu den Speichenrädern wie oben im Modell gebaut .
Um Irrtümern vorzubeugen sollte man erwähnen das es sich hier nicht um ein herkömmliches elektrisches Schweißverfahren handelt .
Hier geht es um eine Verbindung der Einzelteile im Schmiedefeuer .
Alles Handarbeit mit Vorschlaghammer und oder Dampfhammer im Takt mehrerer Schlosser . Im glühenden Zustand zusammengeschmiedet .
Eine Grobschmiedearbeit mit großen Toleranzen und nachfolgender Feinbearbeitung .
Daher ist nicht 1 Speichenrad dieser Art wie das andere . Insgesamt teuer ! unter anderem deshalb ist man gerne zu Scheibenrädern übergangen .

Grüße
Günter
Günter, Großhettstedt, Ilmtal