Liebe Forenmitglieder,
meine E 91 fährt und auch der Pantographenantrieb funktioniert nach Reparatur.
Im Einzelnen:
Dass die Lok mit meiner IB Basic fährt, verdanke ich der Hilfe von Einsbahner, der mir das nachfolgende Programmierprocedere mitgeteilt hat. Falls es funktioniert, und das hat es, hat er mir erlaubt, es hier für die mit ähnlichen Problemen Kämpfenden zu veröffentlichen. Hierdurch wird der Zentrale mitgeteilt, das die Lok individuell auf Motorola Neu anzusprechen ist. Nochmals besten Dank für die Hilfe.
- Lok # Taste drücken
- Adresse der Lok eingeben -hier glaube ich es war 17
- Enter Taste
- Wieder Lok # Taste
-.Menue Taste
-Jetzt sieht man im Display das eingestellte Format; ist mit einem * markiert
- mit | und + solange blättern, bis MOTOROLA-NEU da steht
- dies mit Emtertaste bestätigen
- Zurück zum Fahrbetrieb mit der Menuetaste
Dann gab es aber noch Probleme mit den Pantographen. Sie ließen sich nicht ausfahren. Dazu war die Lok zu öffnen. Leider waren die Nachbildungen der Lüftungsgitter unter den Pantographen, unter denen sich die Befestigungsschrauben für die Gehäuseteile befinden, so heftig in ihre Sitze gepresst worden, dass ein Gitter nur noch "bergmännisch" abgebaut werden konnte. Zum Glück gab es wenigstens diese Teile, und die schon bei Lieferung beschädigten Dachleitungen auf diesen Gehäuseteilen, noch bei Märklin, so dass hier keine dauerhaften Schäden geblieben sind.
Der Pantographenantrieb ist eigentlich mit Kleinmotoren recht solide aufgebaut. Die Motoren bewegen den Hubhebel für die Pantographen zwischen zwei Endlagen. Der Antrieb hat nur Zahnräder, keine Schnecken, und läuft sehr frei. Der Hubhebel hat zwei Ruhestellungen, in die er je nach Befehl für Heben oder Senken hineinlaufen muss. Die Ruhestellungen befinden sich auf Miniaturschaltern mit Schalthebeln, auf die der Hubhebel soweit auflaufen muss, dass der Miniaturschalter sicher auslöst. Die Schalter sind auf einem der angehängten Bilder zu erkennen. Mit erreichen eines Miniaturschalters wird der Strom zum Motor des Hubantriebs in der jeweiligen Endstellung abgeschaltet. Soweit so gut. Wegen des leichten Laufs des Antriebs bleibt der Antrieb bei Unterbrechung des Stroms jedoch nicht stehen, sondern der Hubhebel läuft über den Miniaturschalter hinweg, der Strom wird wieder eingeschaltet und der Hubhebel läuft weiter, bis der Antrieb an einen Anschlag gerät. Der bremst den Motor, schaltet den Strom aber nicht ab. Die Folgen sind klar.
Märklin hat deshalb die Miniaturschalter in einem Winkel angebracht, der ein Überlaufen des Schalters durch den Hubhebel ausschließt. Das funktioniert grundsätzlich, quetscht aber den Schalthebel am Miniaturschalter unter hohem Druck ein. Mit einer solchen Endstellung muss das Modell wohl ein Jahrzehnt in der Vitrine gestanden haben.
Nach dem Öffnen des Modells ergab sich zum Glück, dass beide Motoren der Pantographenantriebe in Ordnung waren. Die Schalthebel der so dauerhaft belasteten Miniaturschalter wurden durch die Feder im Schalter jedoch nicht mehr angehoben. Der Schalter schaltete nicht mehr.
Nun sind solche Teile nicht reparabel. Ich habe einen geöffnet und die darin befindliche Feder platt gedrückt wie ein Pfannkuchen vorgefunden. Solche Schalter als Ersatzteile vertreibt Märklin offenbar nicht (mehr). Eine Anfrage danach blieb jedenfalls bis heute unbeantwortet. Die Schalter sind von Panasonic. Die Teilenummer ist auf den angehängten Bildern erkennbar. Zum Glück sind sie bei speziellen Elektronikhändlern noch beschaffbar. Damit war die Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit der Pantographen wenigstens grundsätzlich schon mal möglich.
Aber platte Federn soll es natürlich nicht wieder geben. Ich habe die Schalter daher etwas nach außen versetzt. Die aufgeweiteten Löcher für die Befestigungsschrauben sind auf einem Bild zu sehen. Die Grate wurden vor dem Zusammenbau natürlich beseitigt. Die Quetschung war weg, aber der Hubhebel überfuhr nun die Schalter in einer Endstellung. Bei einem Schalter sitzt eine Montageschraube für den Antrieb gerade so, dass sie einen Anschlag bildet. Ein entsprechender wurde beim anderen Schalter auch geschaffen. Damit war ein sicheres Funktionieren beider Antriebe wieder hergestellt.
Damit der sich schnell bewegende Hubhebel nicht allzu heftig an die Anschläge anläuft, habe ich die Antriebsmotoren durch 100 Ohm-Widerstände etwas eingebremst. Das langsamere Anheben der Pantographen sieht auch besser aus. Vielleicht vergrößere ich den Widerstand auch auf 200 Ohm.
Jetzt steht dem Betrieb des Modells nichts mehr im Weg. Der Vorbesitzer scheint es nur in der Vitrine stehen gehabt zu haben. Das Problem an der Lok ist definitiv nicht durch falsche Benutzung aufgetreten. Ursache ist ein konstruktiver Fehler. Schade, dass von Märklin da keinerlei Hilfe zur Abstellung erkennbar wurde. Die Lok ist noch nicht sehr alt und war auch nicht billig. Da sollte man den Kunden doch besser helfen.
Beste Grüße
Ernst