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1

Dienstag, 7. Februar 2017, 13:25

Sound bei 4-Zylinderloks

Frage an die Soundexperten !
z.B. die BR 96 hat zwei Hochdruck- und zwei Niedrdruckzylindr. Wie sind bei erner solchen Lok die Auspuffschläge ??????
Gruß Alexander

2

Dienstag, 7. Februar 2017, 13:42

Mensch Alexander,
natürlich 4 pro Radumdrehung, muß ja so sein, ist ja bei meiner 96er auch so :-)

Gruß
Rüdiger

3

Dienstag, 7. Februar 2017, 14:16

Hallo Alexander,

wie bei einer normale 2-Zylinder Lok. Man hört als Auspuffschlag nur die Niederdruckzylinder. Es sind also 4 pro Radumdrehung.

mfg
Achim

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4

Dienstag, 7. Februar 2017, 19:10

...es sei denn, der Antrieb kann zum Anfahren von Verbundwirkung auf Direktdampf umgestellt werden, was bei vielen Baureihen möglich war - dann klingt es wie zwei Zweizylinderloks, also 8 Dampfschläge je Radumdrehung, aber mit unterschiedlichem zeitlichen Versatz. EIn Leckerbissen für anspruchsvolle Soundprojekte . . . erst das Stakkato beim Anfahren, dann in den normalen Zweizylinderklang übergehend.
Viele Grüße aus Elmshorn
Wolfgang

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5

Dienstag, 7. Februar 2017, 20:20

Vierzylinderverbundloks anfahren

Hallo Wolfgang,

das ist eine interessante Idee. Wäre die Umsetzung tatsächlich schwierig? Ich würde mal vermuten, dass man jede Treibradgruppe mit eigenen Kontaktgebern, z. B. Hallsensoren, an jeweils einer Achse ausstattet, die gemeinsam ihre Impulse an einen Decoder abgeben und wobei dann die Stromzufuhr zum Hallsensor an der hinteren Treibradgruppe nach dem Anfahren abgeschaltet wird. Oder käme ein Decoder bei einer solchen Schaltung ins Stolpern? Wenn ich Zeit habe, könnte ich das mal an meiner 96 von Märklin installieren. Einen neuen Sound braucht die sowieso.

Ob ein Raucherzeuger so etwas auch mitmacht?

Beste Grüße

Ernst

6

Dienstag, 7. Februar 2017, 21:20

Hallo Verbundfahrer,

die 96 hatte, wie viele andere Verbundloks ein selbsttätiges Anfahrventil mit dem bei 70% Füllung Frischdampf auch in die Niederdruckzylinder geleitet wird. Wird die Füllung zurückgenommen, schliesst sich das Anfahrventil. Da der Abdampf immer nur von den Niederdruckzylindern ins Blasrohr geführt ist, kann es immer nur 4 Dampfschläge gegeben haben. Es reicht also ein Radsensor am vorderen Triebwerk. Die 96 "dampft" wie jede andere Lok auch nur eben der Rauchkammer- und Schornsteingröße entsprechen voluminös, das kann eigentlich jeder ESU 4.0 und ein guter Lautsprecher. Soundmäßig wichtig ist noch die Pfeife, sie wurde vom Hersteller als Schiffspfeife beschrieben, was ich aufgrund ihrer Größe als Mehrklangpfeife wie bei amerikanischen Loks übersetze. Hab da bei ESU welche gefunden und werde so eine meiner 96 spendieren. Bisher hab ich nur den Sound einer im Abspielgeräusch verlangsamten Einheitspfeife installiert, was aber nicht so ganz glaubwürdig wirkt. Da die Lok auch noch mit diversen Messiggußteilen behängt werden soll, wird es mit der entgültigen Feststellung nocht etwas dauern.

Gruß
Michael
»Michael Staiger« hat folgendes Bild angehängt:
  • BR 96 Umbau 101, rainer hipp - Kopie.jpg
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

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7

Dienstag, 7. Februar 2017, 22:49

Hallo,
ich meine auch bei der S3/6 wird nur zum Anfahren zusätzlich Frischdampf zu den Niederdruckzylindern geleitet, da ist nix mit 8 Dampfschlägen.
Wer das haben will, muss sich die niederländische Baureihe 3900 zulegen, die hatte 4-Zylinder Antrieb, aber ohne Verbund.
MfG. Berthold

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8

Dienstag, 7. Februar 2017, 23:04

Hallo Michael,
stimmt natürlich, ich war da gerade gedanklich bei meinen amerikanischen "Simple Articulated" und "Compound Articulated mit SImple-Umschaltung" - Lokomotiven.
Es hört sich aber auch einfach zu toll an . . .

Hallo Ernst,
nach Michaels Einwurf bleibt das also graue Theorie - machbar ist es allerdings , wie du beschreibst (muss man die Taktgeber eigentlich durch Dioden entkoppeln?), allerdings klingt es nicht gut, wenn man nur die normale Dampfschlagfolge (1-2-3-4) auf dem Decoder hat. Da müsste man gleichzeitig mit dem "Anfahrbetrieb" eine andere, und zwar eine 8-er Dampfschlagfolge im Soundfile aktivieren (1-3-2-4-3-1-4-2), nur dann "klingt" es.
Ein Raucherzeuger sollte das mitmachen, der Ansteuerung vom Decoder ist das egal, nur sollten die Dampfstöße härter eingestellt sein und der Verdampferventilator elektrisch gebremst werden, um das Pulsen richtig hinzubekommen.
Viele Grüße aus Elmshorn
Wolfgang

9

Dienstag, 7. Februar 2017, 23:44

Hallo Berthold,

Da an der 96 das (einzige) Anfahrventil verdeckt hinterm Wasserkasten sitzt, zeig ich die Funktion mal an der S3/6 in Nördlingen.
Die S3/6 hat vier Anfahrventile aussen auf den beiden Schiebern der Niederdruckzylinder. Sie werden über Hebel und Zugstange mit der Steuerwelle verbunden sind. Bei großer Auslegung der Steuerspindel zum Anfahren werden die Anfahrventile geöffnet und wenn der Lokführer dann die Steuerung etwas zurücknimmt, schliessen sie sich wieder.

Gruß
Michael
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  • Nördlingen 6.6.10 105 - Kopie.JPG
  • Nördlingen 6.6.10 098 - Kopie.JPG
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

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10

Mittwoch, 8. Februar 2017, 08:44

Sound bei 4 Zyl. Loks

das Anfahrventil bei den 4 Zyl. - Verbundlokomotiven hat die Aufgabe vor der Anfahrt die schädlichen Räume zu füllen .
im Stillstand entspannt sich der Dampf in den Verbinderrohren , auch Wärmeverluste .
diese müssen erst befüllt werden damit es keine Schläge bei der Anfahrt gibt . Direkt nach dem Anfahren wird das Anfahrventil geschlossen . Wie oben beschrieben .

d.h. bei den Vierzyl.- Verbundloks bspw. 17.0-1 od. 18.1-3 kann es bei der Anfahrt mit einfacher Dampfdehnung ( Parallelbetrieb ) je nach Last bis zu 8 Auspuffschläge je Radumdrehung geben .
nach der Anfahrt und umschalten auf Verbundwirkung gibt es nur noch 4 Auspuffschläge je Radumdrehung und die Maschinen laufen dementsprechend sehr ruhig .

Die BR 96 ist ein besonders krasser Sonderfall . In den langen Verbinderrohren zwischen der vorderen und hinteren Treibradgruppe entspannt sich der Dampf sehr schnell ,
dazu kommen Undichtigkeiten bei den Gelenken . Das Anfahrventil dient nur bei der Anfahrt zum füllen der schädlichen Räume . Umschalten auf Verbundwirkung geht nicht ,
der Dampf geht immer von den Hochdruckzyl. hinten durch die Verbinderrohre zu den Niederdruckzyl. vorne .
Vom Auspuffschlag her bleibt das immer eine 2 Zyl. Maschine mit 4 Auspuffschlägen je Radumdrehung .
Besonders die erste Bauserie der BR 96 ( Märklin- Modell ) hatte mit schlechter Achslastverteilung zwischen den Treibradgruppen zu kämpfen .
Wenn dann die vordere Treibradgruppe durchgeht , folgt die hintere kurz drauf , in den Verbinderrohren gibt es starke Druckschwankungen , mit schädlichen Auswirkungen auf die Gelenkdichtungen
und die Lok fängt an zu trampeln . Die Auspuffschläge der vorderen 2 Zyl.-Maschine kommen dann unregelmäßig .

Für die Umsetzung ins Modell würde das erst mal bedeuten , a. Haftreifen weg ! b. exakter Gewichtsausgleich , vorne geringfügig weniger . c. jede Treibradgruppe mit eigenen Antriebmotor elektrisch entkoppelt
also 2. Decoder . d. folgerichtig 2 ter Satz Hallsensor-Magnete . ?
Wie man das dann dem einen Lautsprecher verständlich macht weiß ich z.Zt. auch nicht . ?
Das wird noch ein interessanter Umbau . In jedem Falle teuer .
Gruß Günter
Günter, Großhettstedt, Ilmtal

11

Mittwoch, 8. Februar 2017, 08:57

Hallo,
allen, die sich um dieses Problem Gedanken gemacht haben möchte ich sehr danken. Leider habe ich eine solche Lok nie im Original gehört und hatte deshalb folgenden Gedankengang : Wenn der Dampf zweimal gedehnt wird, so müßte beim Ausströhmen nur noch wenig Kraft vorhanden sein und damit nur ein schwacher Auspuffschlag möglich sein - eher wie ein zischendes Ausströhmen.
Gruß Alexander

12

Mittwoch, 8. Februar 2017, 12:49

Hallo Alexander,

habe ich für Spur0 umgesetzt.
Aber mit zwei Decodern.
Da die beiden Triebwerke ja nicht immer synchron laufen hatte ich auch einen zweiter Geber eingebaut.
Dann kann alles was die 4 Zylinder - Verbundlok ausmacht simuliert werden.

Grüße

13

Mittwoch, 8. Februar 2017, 16:26

Hallo Alexander,

der Abdampfdruck war bei allen Loks verhältnismäßig gleich bei ungefähr 1 bar, also auch eine Verbundlok wie die 96 hatte einen kräftigen Auspuffschlag. R.P. Wagner versuchte in den zwanziger Jahren dann durch Erweiterung der Blasrohre und der Schornsteine den Abdampfdruck, den er als übermäßigen Verlust ansah, zu mindern. Das hatte sich jedoch nicht wirklich bewährt, denn mit dem Abdampf wird ja die Feueranfachung erzeugt und wenn man wenig Anfachung hat, dann hat man auch meist zu wenig Dampf.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

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