Hallo 1er,
eigentlich bin ich kein Freund von Wartezimmergesprächen und Krankengeschichtenwettbewerben. In diesem Fall scheint mir eine Ausnahme aber gerechtfertigt. Die Geschichte - die m.E. erzählt werden muss - ist die.
Vor vielen Jahren habe ich mich infiziert. Das Krankheitsbild war ziemlich klar und die Symptome auch von Nichtmedizienern leicht zu deuten. Das Leiden verlief absolut nicht gleichförmig, die Krankheitsfolgen zeigten sich - abhängig von Jahreszeit, Pubertät, Ausbildung, Berufsbelastung, Liebesleben usw. - sehr unterschiedlich stark. Auch die jeweilige finanzielle Situation hatte seltsamerweise Einfluss auf mein Befinden. Mit zunehmendem Alter wurden die Augen auch befallen. Alles musste größer werden. Auch das pekuniäre Element rückte etwas in den Hintergrund. Das Virus blühte und gedieh. Bald stellte sich dann eine Phase ein, man könnte von Sättigungs-,Überdruß- oder Einsamkeitssyndrom sprechen, die ein Abklingen der Infektion zu Folge hatte. Undankbar und unzufrieden wie ich nun mal bin, macht mich dieser Zustand allerdings nicht wirklich glücklich. Zufriedener wäre ich möglicherweise, wenn ich hin und wieder die Infektion auffrischen könnte. Klar, es gibt das Internet, aber nicht jeden befriedigt die Beschäftigung mit dem Virtuellen, so interessant und hilfreich es auch sein mag.
Dieses Forum könnte mir helfen mein Krankheitsbild wieder in vernünftige Ramen zu bringen. Dazu reichte wahrscheinlich schon die Möglichkeit einen neidvollen Blick auf die sichtbaren Auswüchse eines ebenfalls Befallenen zu werfen. Die Entfernung zu ihm dürften halt nicht so groß sein.
Leider geben die Forumsmitglieder - wie auch ich - ihre Wohnsitze nicht bekannt.
Liebe 1er, habe Sie ähnliche "Sorgen", oder gar eine Lösung meines Problems?