Eigentlich wollte ich die Märklin Lok nur mitlaufen lassen weil ich sie mal günstig bekam . In dem Zustand konnte sie mich allerdings in keiner Weise beeindrucken .
Je länger man sich das ansieht um so mehr stellt man fest das die BR 55 und BR 56 einige wesentliche Hauptbauteile gemeinsam haben .
Der Umbau zur BR 56 kommt allerdings schon eher einem Neubau gleich .
Von daher sind die angekündigten Präzisionsmodelle jedes für sich eine eigenständige Entwicklung .
Zum Umbau :
Bild 1 zeigt die DRG-Maschine sozusagen Werkneu nachdem sie gerade das Umbau-AW verlassen hat . Modellgerecht mit exakten Lok-Tenderabstand für einen Kleinstradius von 1715 mm .
Bild 2 zeigt die Heizerseite mit Vorwärmerumschalthahn und anderen Details . Die zweiteiligen Gummitüren müssen sein weil sich in dem Radius eine recht große Öffnung einstellt .
Bild 3 nach der ersten Probefahrt geht es jetzt noch mal ins BW auch um den Tenderkasten zu füllen . Hier sieht man gut die tiefe Feuerbüchse mit beweglicher Feuertür .
Bild 4 der Tender ist jetzt abgekuppelt damit man einen Blick in den Führerstand werfen kann . Die Feuertür ist halb geöffnet . Leider kann ich das nicht so perfekt fotografieren daher ist es etwas zu stark belichtet .
man sieht gut die verlegte 7 polige Leitung unter dem Führerhausboden , 2 weitere Kontakte liegen neben dem Zugbolzen .
Das größte Problem bei dem Umbau ist die zu tiefe Kessellage bei der Märklin Lok . Hier habe ich Kessel , Führerhaus und Umlauf 2 mm höher gelegt . Das ging nicht anders weil es eine Einheit ist .
Damit wird natürlich auch der Pufferstand zu hoch und im Endergebnis muss der ganze Rahmenvorschuh mit Radschutzblechen neu gemacht werden .
Bild 4 zeigt den neuen Rahmenvorschuh , die Halterung für den Rauchgenerator , die maßstäblichen Laufräder mit Radreifen . Rückstellfeder für Laufachse ist auch erkennbar .
Diese Anordnung ist bewusst so gewählt damit das Lokgehäuse weiterhin durch die 4 Befestigungsschrauben von unten leicht abgehoben werden kann .
Eines der weiteren Probleme der Lok ist die schlechte Stromabnahme wegen der starren Achslagerung im Verein mit Haftreifen auf der Treibachse D .
Bild 6 zeigt die Änderung der Loklagerung . Laufachse mit Rückstelleinrichtung für sauberen Geradeauslauf
Achse A mit Pendelgelenk zum erreichen einer Dreipunktlagerung der Lokradsätze
Achse B und C im Lokrahmen mit Druckfedern gefedert +-0,5mm , dabei trägt Achse C zugleich den Magnetenhalter zum Hallsensor .
Achse D ohne Haftreifen mit exakt rundlaufenden Rädern und Getrieberädern .
Alle Achsen mit neuen Silberstahlachsen 5 mm und exakt rund laufenden Rädern .
Bild 7 zeigt die elektrische Ausrüstung der Lok mit Zimo-Decoder MX699KV , z.Zt. sind 20 Funktionen aktiv eingestellt , dabei 2 Servos für Feuertür und Heizer .
die elektrischen Verbindungen zum Oberteil , Feuertür , Feuerbuchse , Führerhauslicht , vordere elektr. Laternen , werden durch einfaches aufsetzen des Gehäuse
über die Feinmetallstifte federnd hergestellt .
Hier auch gut zu sehen der Rauchgenerator und der Maxon-Motor mit exakt rundlaufender Schwungmasse . Die Lok läuft äußerst leise .
Lässt man die Schwungmasse weg , wird der Lauf der Lok unsauber . Die typische Dynamik einer Dampfmaschine lässt sich nur mit Schwungmasse erreichen !Daran ändert auch die beste Elektronik nichts .
Bild 8 der Tender hat selbstverständlich Stromabnahme an den Tenderradsätzen bekommen und zum Ausgleich die praktischen Bleigewichte aus Borken .
Bei dem Lautsprecher bin ich einem Hinweis von mat-spur1 13.2.2015 gefolgt . Hier ist ein TB Speakers W"-1625SA eingebaut .
Die Dinger stellen tatsächlich alles bekannte in den Schatten und man möchte am liebsten die anderen Umbauten nochmals damit umrüsten . Schallkapsel braucht er nicht , elastisch lagern .
Durch den Messingeinsatz im Kohlenkasten sind auch die Eigenschwingungen des Tenderoberteils verschwunden . Jetzt kommt der Sound ganz anders zur Geltung !
Der Ausschnitt in der Tenderbrücke ist notwendig für den Drehschemel des Heizers. In Bild 8 ist auch der Servomotor im Tenderboden erkennbar .
Bild 9 der Märklinheizer hat eine orthopädische Spezialbehandlung erfahren damit Er die Schaufel richtig in den Händen hält ( so gut es geht )
man sieht den Stelldraht vom Servo her für den Drehschemel des Heizers . Damit kann der Heizer entweder in eine der beiden 160° Stellungen gefahren werden
oder über Momentfunktion passend zum Kohlenschippen mal zur Feuertür oder mal zum Tender .
Bild 10 für die Detailausrüstung der Lok bieten sich etliche Feinbauteile von Rainer Hermann ; Hegob ; Dingler und Anderen an . Da muss jeder selbst entscheiden wie weit Er gehen will .
Bild 11 das gilt auch für die Heizerseite . Das Lüftungsdach ist allerdings eine Eigenanfertigung .
Die Dingler pr. Gaslaternen sind hier in dem Umbauzustand in elektrische Ausf. , dazu haben sie einen Reflektor und abgeblendete 3 mm Dioden bekommen . Im Bild ist noch die Schutzfolie auf den Gläsern .
Bild 12 hier ist die Lok jetzt auf Lastprobefahrt mit 16 Güterwagen am Haken unter Volldampf . Auf Zylinderabdampf habe ich verzichtet . Das würde einen 2 ten Dampfgenerator erfordern .
Zunächst wird die Lok mal so bleiben . Eine gewisse Alterung mit Betriebsspuren ist ja wünschenwert , muss allerdings erst mal geübt werden .
Es hat mit Spaß gemacht die Maschine in diesen Zustand um zubauen und war in gewisser Weise auch ein Versuchsfeld für die kommenden Umbauten , hier demnächst die T20 .
Allen die keine Möglichkeit haben zum Selbstumbau in ähnlicher Art , drücke ich die Daumen das diese schöne Maschine bald wie versprochen als Präzisionsmodell erhältlich sein wird .
Viele Grüße
Günter