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Freitag, 20. Mai 2016, 21:06

Werkstattwagen

Hallo Einser
Ich möchte auf diesem Weg einmal anfragen wie ein Bahndienstwagen Werkstatt aus oder aufgerüstet war. Wo findet man Bilder oder Vorschriften?
Was führt der Gerätewagen mit? Für eine Aufklärung bin ich sehr dankbar.
Grüße aus Dormagen
Hagen

ospizio

unregistriert

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Freitag, 20. Mai 2016, 21:19

Werkstattwagen

Hallo Hagen,

Bei der Bahn gab es für viele Bereiche Werkstattwagen,die Anwenderspezifisch eingerichtet waren.Signaldienst/Baudienst/Wagen für Reparatur und Wartung von Kleinlok/Waagen/Kranen etc.
Hier ein Beispiel:

Während meiner Rangierausbildung gab es 1970 noch einen Köf-Reparaturzug.Er bestand aus einer Köf II und einem Wohn-Werkstattwagen(B3y).
Er kam in Bahnhöfe,welche eine Bahnhofsköf hatten.Der Wagen wurde dann auf einenm Nebengleis abgestellt,die Köf wurde dem Bahnhof zum Rangierdienst zur Verfügung gestellt und der Schlosser vom Rep-Zug machte an der Bahnhofsköf Wartungs und kleinere Reparaturarbeiten.Danach gings in den nächsten Bahnhof.Hatte den Vorteil,dass mit den langam laufenden Fahrzeugen nicht ins Heimat-Bw gefahren werden musste,und der Betrieb weiterlief.

Gruss Wolfgang

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Freitag, 20. Mai 2016, 22:30

Hallo Wolfgang,

" Köf-Reparaturzug" kannte ich noch nicht, war aber natürlich in Tübingen auch nicht nötig das Bw hatte ja eine Vielzahl im Instandhaltungs-Bestand.

@ Hagen:
Wie Wolfgang schon schrieb, gab es eine Vielzahl von Bauzügen für alle möglichen Zwecke. In der Nachkriegszeit gab es sogar Aw-Züge für Großreparaturen an (kriegsbeschädigten) Lokomotiven.
Selber war ich ein paar Jahre in einem kleinen Hebezeug- und Drehscheiben-Bauzug tätig. Hebezeuge von der einfachen Zahnstangen- oder Seilwinde bis zum 35t-Containerkran, sowie Drehscheiben und Schiebebühnen mussten einmal jährlich gewartet und geprüft werden.
Hebezeuge mit entsprechenden Gewichten (mit 25% Überlast!), Drehscheiben und Schiebebühnen mit einer (möglichst schweren Lok).
Wir hatten einen Wohn- und Schlafwagen, zunächst ein alter MCi, dannn ein B3yg. Beide waren für zwei Mann vom Platzangebot natürlich sehr angenehm, im Sommer waren im MCi 40° viel zu oft "normal" so daß ich oft auf der Luma nebem Wagen im "Gleisbett" schlief ;-)
Als Werkstattwagen hatten wir einen umgebauten Donnerbüchs-Packwagen (ohne Kanzel) mit einem Werkstatt- und einem Lager- Raum, der hintere war Lagerraum für Ersatzteile, Schrauben und Farben. Im vorne liegenden Werstattraum standen zwei Werkbänke, dann kamen die Schiebetüren, anschliessend ein Amboß und eine Schmiedeesse, gegenüber ein Schleifbock und eine Ständerbohrmaschine. Leider hatte ich damals (1980-85) keine Bilder gemacht.
Wir schickten meist Donnerstags unsere Wagen von einer Arbeitsstelle zur nächsten, damit sie Montags dann dort waren. Freitags machten wir dann vierteljährliche Aufzugwartungen, das ging mit der Umhänge-Werkzeugtasche. Wir betreuten etwa 20 Kleingüteraufzüge im Zuständigkeitsbereich des Bw Tübingen. Drehscheiben waren es zunächst noch 6 oder 7, es wurden aber zügig weniger. Krananlagen waren es 15 oder 15. Dabei waren auch sogenannte Wanddrehkrane an den Güterschuppen. In Reutlingen hatten wir sogar einen Containerkran.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael