Hallo Freunde,
Liege mit Erkältung und Durchfall im Bett und es ging mir warlich nicht besser,als ich den Thread von Peter Hornschu gelesen habe.
Alles richtig.
Als nicht mehr aktiver Eisenbahner in diesem Unternehmen,der Eisenbahner nicht als Beruf sondern als Berufung verstand(wenn auch Beamter),muss ich mich schämen.
Zwei ähnliche Situationen habe auch ich mitgemacht.In beiden Fällen war die Gier nach DM oder € stärker.
Modelleisenbahnclub Stuttgart musste aus dem Bahnhof Untertürkheim heraus und bekam nachdem die stationäre HO-Anlage zu 80% abgrwrackt werden musste in der zweiten Ebene vom Haltepunkt Universität eine neue teure Bleibe.Den Einbau einer geforderten Brandschutzfluchttreppe brachte den Verein fast an die Grenzen.
Den zweiten Fall erlebte ich in Rottweil,wo das Bahnhofsgebäude an einen Privatmann verkauft wurde und der seit jahrzehnten im Dachgeschoss weilende Modellbahnverein Rottweil,seine neue,um ein vielfaches höhere Miete nicht mehr bezahlen konnte und seine stationäre Anlage abbrechnen musste.Er hat mittlerweile wieder im Eschachtal eine Bleibe privat gefunden und ist am Aufbau einer neuen Anlage.
Ich glaube kaum,dass es Chancen für den Augsburger Club auf dem jetztigen Gelände geben wird,welches ja in bester Stadtlage direkt am Hauptbahnhof liegt.In der heutigen Zeit,wo Geiz geil ist,jeder versucht immer noch mehr und weiter zu kommen,ohne Rücksicht auf andere und sich ja keinen Fehler zu leisten oder sentimental zu werden,geht es auch in anderen Branchen wohl nur um Zuwächse und verdienen.
Und sich die gute alte Zeit zurückzuwünschen ist wohl auch nichts,denn was wäre dann aus unserem Spur1 Hobby??
Vor nicht allzu langer Zeit nannte sich das noch Beamtenbahn . Man war
bemüht Arbeit zu vermeiden und freute stillschweigend über jeden
Mitbewerber der die Geschäftsfelder in der Fläche übernahm .
Übrigens Günter Schmalenbach,der Ausspruch stimmt nicht ganz,trifft aber wohl nur für einzelne Papiertaglöhner und nicht für die 99,9% Eisenbahner zu die Tag und Nacht ihren Dienst bei der Bahn machten und sie trotz allen hirnrissigen Entscheidungen der Politiker am Laufen gehalten haben.Die 0,1%standen warscheinlich unter dem Druck der Politiker und der Kraftfahrtloby oder haben sie es den Amerikanern abgeschaut,denn dort fiel ja auch die Eisenbahn zugunsten der Lastwagen und Buslobby zum Opfer.
Und im Übrigen hat die Eisenbahn den Wiederaufbau nach dem Kriege,trotz massiver Reparationsleistungen aus eigener Tasche erwirtschaftet.
Beispiel: Die Fima Baustoff Hohner (Strcke Rottweil Tuttlingen 14km)bestellt in Laufen bei Deisslingen bei Knauf einen Eisenbahnwagen voll Gipsplatten.Laufen ist 5km von Rottweil entfernt.
Der Wagen wird mittags nach Beladung von der V100 geholt und in Rottweil in den Nahgüterzug nach Kornwetheim eingereiht 122km.In Kornwestheim wird der Wagen behandelt und in den Ng nach Rottweil eingereiht.Am nächsten Tag fährt der Wagen zurück nach Rottweil wird da in die Übergabe nach tuttlingen eingereiht und kommt dann nach 263km Fahrt in Spaichingen an,welches nur 10km luftlinie von Laufen entfernt ist.
Fakt war halt,dass der Wagen mit der V100 etwa eine Stunde später schon in Spaichingen war,weil die V100 in Spaichingen planmässig Wagen abholen musste.
Es gäbe noch viele solcher Geschichten zu erzählen,aber dann würde ja die Beamtenbahn viel viel besser dastehen als die Volksmeinung es glaubt oder Ihr vorgemacht wird.Denn die Bahn war früher genauso kundenorientiert und keine Servicewüste wie allgemain angenommen.Aber auch nur weil der kleine Eisenbahner oder die Eisenbahner an der Front klar denken konnten.
Ich wünsche den Augsburgern dass sie vielleicht doch noch einen Fürspecher für Ihr Vorhaben bekommen.Bei der Bahn ist dort wohl Ihr Zug abgefahren,aber auf Komunalebene könnte doch noch was gehen.
Gruss Wolfgang