bevor ich auf den umbau des Wagens eingehe ein Bezug zum Vorbild .
Wir haben leider vergebens nach einem Betriebsfoto dieser Wagen gesucht . Ein Bild aus dem DLA führt uns jedoch weiter . Deutsche Lokomotiv Bildarchiv - Joachim Schmidt
Lok 39169 BW-Arstadt bei Gräfenroda
Hinter der Lok läuft aus Mangel an 3 achs. Gepäckbeiwagen ein A2 . Der A2 gibt mit max. 65 km/h das Tempo vor und degradiert die stolze Mittelgebirgsschnellzuglok zur Bimmelbahn .
Dafür hätte eine T14.1 gereicht . Mit dem 3 achs. Gepäckbeiwagen A-A=6,0 m wären 90 km /h möglich ; bei A-A= 7,0 m je nach Wagenzustand bis 100 km /h also für die 4 Achser .
Datei 2 zeigt jetzt den Wagen im Rohbauzustand . Es sind nach dem zerschneiden 5 Elemente die wieder zusammengfügt werden müssen .
die Felder mit den Lüftungslucken habe ich belassen auch wenn sie genaugenommen 3 mm zu breit sind . Das wären dann nochmals 2 Schnitte mehr , das bekommt keiner mehr zusammen .
die Feldlängen ab Wagenkante vorne sind hier 39,6 ; 30 mit U-Eisen ; 39,6 ; 53,5 Türöffnung ; 39,6 ; 30 mit U-Eisen , 39,6 mm macht eine Wagenkastenlänge von 272 mm .
die Trennschnitte liegen bei : ab Innenkante Wagenkasten vorne 25 ; 57,25 ; 103,5 Mitte mit Türöffnung ; 57,25 ; 25
Datei 3 die Sägeschnitte sind das größte Problem und erfordern hohe Aufmerksamkeit . Insbesondere muss exakt im rechten Winkel mit Parallelschlitten gearbeitet werden !
danach sauber entgraten . Ich habe die Fügeflächen mit UHU Sekundenkleber blitzschnell Pinsel befeuchtet und dann passgenau ca. 20 Sekunden zusammengepresst .
das Material verschweißt sich und ist danach kaum auseinander zu bekommen .
Danach hat man dann schon den Wagenkasten in der richtigen Länge . Zur weiteren Bearbeitung des Wagenkasten habe ich mir ein passgenaues Stück Holz gesägt .
Damit lässt sich der Wagenkasten im Schraubstock mit geschliffenen Backen sicher einspannen , so das man nicht abrutscht und sich in die Finger schnitzt . Datei 4-5
Jetzt kann das Fahrgestell unter dem Wagenkasten eingepasst werden . Hier sind verschiedene Schnitte erforderlich die ´Maße gehen aus den Musterblättern hervor .
Datei 6 Fahrgestell in der Draufsicht mit durchgehenden Laufbrett .
das Laufbrett ist aus 1 mm Balsaholz zugeschnitten , an der Rückseite mit einem Messingwinkel 1 x 1,5 mm verstärkt .
die 14 Haltebügel für die Laufbretter habe ich aus 1,3 mm Messingdraht gebogen , die Enden zwischen den glatten Schraubstockbacken plattgedrückt .
die Enden am Wagenkasten haben je einen Stift 0,5 mm Durchmesser eingelötet bekommen und sind an der Innenseite des Fahrgestells umgebogen-gesichert .
Am Wagenkasten sind natürlich neue Rangierergriffen und Haltestangen , Trittbretter hinten , gekröfte Signalhalter , Auftritt an der Stirnseite , Anschlagwinkel am Bremserhaus
usw. erforderlich , alles Selbstbau .
Die Türverriegelung muss weiter nach oben verlegt werden . Das mittlere Flacheisenband über der Tür entfällt weil VBA . bei preußen auf der Innenseite diagonal .
Datei 7 zeigt die Feinausrüstung von unten . Bremsleitung , Übersetzungswechselkasten für den Lastwechsel fehlte hier noch , durchgehende Dampfleitung isoliert , Lösezug usw.
für die Dampfleitung habe ich 1,5 mm Unterputzkabel mit Isolierung genommen . Dampfanschluss hatte ich noch von Hübner .
Die Radsätze mit 1,5 mm Spurkranzhöhe sind von Peter Fiedler . Die mittlere Achse habe ich in der Länge und zum Rad hin je Seite um 1 mm gekürzt . Damit kann sie ausreichend
ausweichen damit der Wagen 1550 mm Radius befahren kann .
Die beiden mittleren Achslager haben ein nach oben und unten um je 0,5 mm erweitertes Aufnahmeloch bekommen , also oval . Damit hat der Radsatz ohne Andruck reichlich Luft .
Im übrigen sind bei allen Dreiachser des Vorbildes bei den mittleren Achsen jeweils eine Blattfederlage weniger eingebaut , damit die äußeren Radsätze am Ablaufberg bspw. nicht abheben .
Die Beschriftung habe ich bei Andreas Nothaft machen lassen . Das wird noch mal geändert und es wird auch eine für den Wagen mit 7,0 m Achsstand geben . Den mache ich dann aber sofort ohne Endfeldverstärkungen von Anfang an .
das preußische Bremserhaus ist aus dem vorhandenen VBA-Bremserhaus entstanden . Dach , Fenster modifizieren , das ist etwas Bastelarbeit .
Das war es im groben . Wer sich daran machen möchte muss Zeit mitbringen und zwischendurch auch mal liegenlassen können .
Zuguterletzt noch ein schönes Foto von dem ehemaligen Sächsischen Gepäckbeiwagen Glpwhs Dresden . Datei 8
Leider fehlt hier so manches , vor allem das breite Sächsische Bremserhaus etc. . Immerhin die breite Originaltür hat er noch und auch die Streben in den Endfeldern sind original .
Da müssen wir noch Unterlagen sammeln .
Ich wünsche gutes Gelingen . In Kürze stelle ich dann mal den Gw Magdeburg vor .
Grüße
Günter
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »gschmalenbach« (25. November 2015, 15:40)