Hallo Ernst Reiner,
Kann da noch aus der Ellokführersicht etwas Licht ins Dunkel bringen:
Die Stromabnehmer geschiochte ist ein sehr kompliziertes Feld und für jeden Ellokführer sehr wichtig,sonst kann es sein,dass die Wäscheleine,wie die Oberleitung im Eisenbahnersprachgebrauch am Boden liegt.
Also in der Regel war der hintere Stromabnehmer am Draht,wenn Doppelschleifstücke verbaut waren(in der Regel Neubauloks,aber auch einige E94etc,
an ging davon aus,dass wenn der hintere Bügel sich einhakte odeer defekt wurde,dass dann der vordere noch zugebrauchen war.Wäre der vodere abgerissen,so hätte er den hinteren ja mit zerstört.
Bei Loks mit zwei Schleifstücken am Stromabnehmer,musste mit dem vorderen zwingend gefahren werden bei Vorspann/Kesselwagen mit entzündlichen Flüssigkeiten oder Autotransportwagen.
Man ging davon aus,dass der Abrieb vom Kohleschleifstück,der unter Umständen glühend sein konnte auf den nachfolgenden Wagen oder der Frontscheibe der Zuglok Schäden hervorrief.
Bei Loks mit Stromabnehmer mit nur einem Schleifstück mussten im Normalfall beide gehoben werden.
Bei Vorspann oder wie oben beschrieben,Kesselwagen oder Wagen mit empfindlichem Gut durfte trotz einem Schleifstück mur der vordere benützt werden.
Dies führte natürlich duch den hohen Strom,der nur durch ein Schleifstück floss zur erhöhten Abnützung und Funkenbildung.
Besonders in der Kalten Jahreszeit bei Dunkelheit,wenn etwas Reif an der Oberleitung war,war das eine Blitzerei.
Und ein Güterzug von Kornwestheim nach Singen zu fahren war stressig,wilman da in Singe veblitze Augen hatte(ähnlich wie wenn man in ein Schweisslicht ohne Schutzbrille sieht)
Der weitere Punkt war dass die Neubaustromabnehmer (also die mit zwei Schleifstücken )eine Drossel hatten.Beim hochheben gingen sie sanft an die Oberleitung und konnet währen dder Fahrt gehoben oder gesenkt werden.
Anders die Altbau.Sie knallten regelrecht an die Leitung un durften nur bis 30km/h gehoben werden.
Es gibt ja auch bei der Eisenbahn Schutzstrecken,wo zwei Einspeisungen aufeinendertreffen,ähnlich wie bei der Modellbahn,wenn zwei Boster verwendet werden.
Hier musste der Hauptschalter aus und der Bügel ab.Eine solche hatten wir am Berg kurz vor Hattingen,weil in Singen ein transportables Umformerwerk war,welches aus Lichtstrom mit 50 Hertz Bahnstrom mit 16 2/3 Hertz machte und da die Phase verschoben war.
War dann eine Herausforderung den Zug wieder nach Ausrollen auf die untere Geschwindigkeit zu beschleunigen.
Es gibt aber noch weitere Punkte:zBsp diehöchste Geschwindigkeit mit der ein Stromabnehmer an den Draht gehoben werden darf,dann beiHalt unter Streckentrennern etc.
Das würde aber den Rahmen sprengen.
Übrigens,bei der DB-AG darf bei Wendezügen mit einer Wendezeit unter 5Min,der Stroabnehmerwechsel unterbleiben.
Und es gibt noch viele moderne Fahrzeuge,die zwar 2 und mehr Stromabnehmer besitzen,aber jeweils nur einen für ein bestimmtes Bahnsystem.
Gruss Wolfgang
In meiner zweiten Heimat der Furka ist Winterpause:
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