Liebe Forumsteilnehmer,
im Bewusstsein, dass mancher Modulprofi hier in der Runde nur müde lächeln wird, wollte ich heute doch einmal meine ganzjährige Fußbodenanlage vorstellen, nachdem ich mit dem Einbau eines weiteren Abstellgleises wohl an die Grenzen des im Wohnzimmer (!) Möglichen gestoßen bin. Gäste müssen zwangsläufig einen eingleisigen "Bahnübergang" (nur symbolisch) übersteigen, wenn sie am Esstisch oder im Sessel Platz nehmen wollen. Vorgaben für die Anlage sind die Form des Raumes und die Stellung der Möbel darin. Wegen des Mobiliars können die volle Länge (ca. 7 m) und Breite (ca. 5,20 bzw. 4,20 m) des Raumes nicht ausgenutzt werden; trotzdem bleibt noch ausreichend Platz. Hauptproblem: der Hausputz. Eine solche Anlage erfordert selbstverständlich Toleranz der Beteiligten (inkl. der Haustiere). - So wie sie jetzt aussieht, ist sie nach jahrelangem Herumprobieren entstanden. Erst jetzt habe ich sie mit WinRail dokumentiert, damit ich sie bei Bedarf rekonstruieren kann. Natürlich: Landschaftsbau ist unmöglich, ebenso eine Oberleitung und eine glaubwürdige Bestückung mit Signalen (ein dreibegriffiges Einfahrtsignal von KM1 habe ich dort aufgestellt, wo man am wenigsten darüber stolpern kann, ist nicht auf dem Gleisplan). Besonders kritisch wird's, wenn der Hauskater eine Maus ins Zimmer verschleppt, und diese sich unter einen Wagen rettet…Nervensache. - Gesteuert wird die Anlage über eine ECOS nebst ECOS Radio Control; bis auf eine werden alle Weichen elektrisch betrieben (Hübner/Märklin-Antriebe, Hübner/Märklin-Decoder, der Decoder an der schlanken Hübner-DKW ist von Uhlenbrock, weil diese noch Magnetantriebe von Märklin besitzt). Dank der sehr guten Stromführung durch die Hübner-Gleisverbinder (es wurde nur Hübner-Gleismaterial verwendet, bzw. das von Märklin weiter produzierte) brauche ich den Strom nur einmal einzuspeisen. Wegen der Elektronik hält sich die Verkabelung in Grenzen, die auf dem Fußboden tolerierbar sind. - Man ist auf dieser Anlage gezwungen, viel zu rangieren, kann aber auch zwei ordentliche Züge abwechselnd fahren lassen. Das äußere Ausweichgleis verkraftet immerhin einen Zug mit 4 (verkürzten) D-Zugwagen plus E-Lok. Ich wollte hier einfach einmal ein Beispiel bringen, wie man seinen Traum von einer Spur1-Anlage auch in seiner Wohnung verwirklichen kann, wenn man die schönen Modelle nicht nur in der Vitrine bewundern sondern auch fahren lassen möchte. Im Übrigen macht das Herumtüfteln an einer Gleisanlage auch Spaß…
Mir fällt noch ein: Kleinster verwendeter Radius: 1176 mm, nur ein Viertelkreis, alle anderen sind größer. Daher kann ich kurze zweiachsige Wagen auch problemlos mit Schraubenkupplung fahren, auch hinter langen Schlepptenderlokomotiven.
Den Spaß am Hobby sollten wir uns alle bewahren,
meint
Werner ("Aquarius")