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Samstag, 17. Oktober 2015, 22:56

Selbstbau eines offenen Güterwagens für den Transport von Großvieh nach Musterblatt IIc 3 (späterer Ov Würzburg)

Hallo,
für den Selbstbau des Wagens verwende ich ein Märklin Fahrgestell eines Niederbordwagens (z.B. 58363). Es hat genau den passenden Achsabstand von 4m (125mm) und ist mit einer Lüp von 8,8m (275mm) auch lang genug für meinen Nachbau. Dieser benötigt eine LüP von 8,5m (265,62mm). Für mein Epoche 1 Modell sind auch die Stangenpuffer und die Speichenradsätze richtig. Da der Spenderwagen eine Bremserbühne aufweist, sind die Abstände vom Radsatz bis zur Stirnwand an beiden Enden unterschiedlich. Auf der einen Seite 2m (62,5mm). Auf der anderen Seite 1,5m (46,8mm). Für meinen Wagen benötige ich jedoch ein symmetrisches Fahrwerk. Auf beiden Seiten benötige ich von der Achse bis zur Stirnwand 1,6m (50mm). Ich habe daher auf der kurzen Seite die Pufferbohle direkt am Ende der Langträger abgesägt und auf der langen Seite so, dass sich mit der Pufferbohle von der anderen Seite, genau die passende Länge ergibt. Die Pufferbohle von der langen Seite behält beim Absägen noch einen Rest von den Langträgern, die auf der vorher zu kurzen Seite des Wagens die notwendige Länge ergänzen. Alle klar soweit? :irre:
So erhält man ein Fahrgestell, wie es die ersten beiden Fotos zeigen.
Ich hatte einmal die Radsätze dieses Wagens auf finescale Abmessungen abgedreht. Dabei zeigte sich jedoch, dass der Radsatz für einen 1000mm Radsatz zu klein ist. Da die Spurkränze im Modell viel zu groß sind, wählt Märklin für den Laufkreisdurchmesser der Radsätze 30mm (richtig wären 31,25mm). Da der für meinen Selbstbau ausgewählte Wagen aber beim Vorbild nur 980mm Laufkreisdurchmesser hat (30,625mm im Modell), bin ich mit diesen Rädern schon wieder im "grünen Bereich". Die Radsätze sind auch der Grund, warum ich das Thema hier eingestellt habe und nicht im "Selbstbauforum", wo es ja auch hingepasst hätte.
Die weiteren Bilder zeigen das entsprechende H0-Modell von Fleischmann und erste Bauteile für den Wagen auf den vergrößerten Zeichnungen aus dem Miba Buch Güterwagen offenen Wagen Band 3.
Die U-Profile sind aus ABS-Kunststoff in den Abmessungen 3x1,5mm. Die Nieten sind von der Rückseite in die Profile eingeprägt. Zum Ablängen der Profile lege ich sie auf die Zeichnung und ritze die beiden vorstehenden Schenkel des U-Profils ein wenig mit einem Cuttermesser ein. Anschließend biege ich das Profil an der angeritzten Stelle und es entsteht eine glatte Bruchkante. Dei Profile sind dann nur noch durch einen hauch dünnen Steg verbunden, der sich ganz leicht mit dem Cutter trennen lässt.
Die Griffstangen sind aus 1mm Messingdraht gebogen. Da sie nicht nur in einer Ebene verlaufen war das eine ziemlich anspruchsvolle Prozedur. Die Enden sind mit einem vergleichsweise riesigen Zangenschlüssel (ein Schraubstock geht wohl auch) platt gedrückt und danach durchbohrt worden. Die Zurrösen sind aus 0,5mm Draht hergestellt. Dazu wurde der Draht zunächst auf einem 1,5mm Draht eng anliegend aufgewickelt. Danach wurde von der entstandenen "Feder" jeweils ein Ring mit einem Seitenschneider abgekniffen. Mit einem weiteren 0,5mm Draht wurde eine winzige Öse mit "Stiel" gebogen und der Ring dort eingefädelt. Zum Schluss wurde der Ring zugebogen. Der Stiel wird später in eine Bohrung in der Seitenwand des Wagens eingeklebt.

Gruß Martin

Edit: Ein Forenteilnemer hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Bilder nur in kleine angezeigt werden können. Ich kann dass insoweit nachvollziehen, als dass die Bilder auf dem Rechner meiner Tochter auch nur klein angezeigt werden. Auf meinem eigenen Rechner und Smartphone funktioniert es dagegen einwandfrei. Was jedoch funktioniert hat war, dass ich die Bilder in einem neuen Fenster anzeigen lassen wollte. Dort wurde mir zwar zunächst der Zugriff verweigert, nach erneutem Anmelden konnte ich die Bilder dann aber sehen. Woran das liegt, konnte ich leider nicht feststellen. ?(
Ganz merkwürdig finde ich auch, dass ich die Bilder vor dem Hochladen mit einem Bildbearbeitungsprogramm beschnitten habe. In den Vorschaubildern sieht man trotzdem das unbeschnittene Bild. Erst beim Vergrößern erscheint das beschnittenen Bild. ;(

...wird fortgesetzt.
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Samstag, 3. Juni 2017, 15:20

Rohbau

Trotz der Systemwarnung "Achtung! Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 594 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet." möchte ich mich hier kurz zurückmelden. Der Wagen ist jetzt im Rohbau fertig. Leider hat er in weiß wenig Kontraste, so dass man auf dem Bild noch wenig von den Details erkennen kann. Das wird sich aber nach der Lackierung ändern. Wie schon bei meinem Sml ;guckstduhier; http://s1gf.de/index.php?page=Thread&threadID=31732 baue ich diesen Wagen nach den Zeichnungen von Stefan Carstens aus der bekannten Miba Reihe. Waren die Zeichnungen des Sml sehr gut geeignet, sind die des Viewagens im Detail zu ungenau. Ich behelfe mich daher zur Zeit mit dem Entsprechenden H0-Modell von Fleischmann. Wenn irgend jemand Originalzeichnungen des Wagens hätte, wäre das natürlich sehr schön. Auch ein Hinweis auf Abbildungen in der Literatur wären hilfreich. Das Bild im Carstens ist zu DRG-Zeiten aufgenommen und stimmt im Detail nicht mehr mit dem Wagen der KPEV überein.
Neben der Lackierung steht natürlich die Beschriftung des Wagens noch aus. Die Beschriftung ist schon gesetzt. Jetzt stellt sich die Frage der Herstellung.
Ich habe kürzlich etwas über "Ghost White Drucker" gelesen. Hat vielleicht jemand aus dem Forum schon Erfahrungen damit gesammelt?

Allen schöne Pfingstfeiertage!

Gruß Martin
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Sonntag, 4. Juni 2017, 15:47

Hallo Martin
Ich liebe Epoche I-Güterwagen und finde Deinen Baubericht daher sehr interessant!
Wie hast Du denn die genieteten U-Profile hergestellt?
Wünsche weiterhin guten Baufortgang und gutes Gelingen. Bin gespannt auf den fertigen Wagen.
beste Grüße
Anton
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Montag, 5. Juni 2017, 18:57

Niete prägen

Hallo Anton,
hier eine kurze Anleitung für das Prägen der Niete.
Ich habe mir dafür eine einfache Vorrichtung gebaut (siehe Bild 1). Aus einem Reststück Rundaluminium habe ich mir eine Matrize hergestellt. In der Mitte steht ein kurzes Stück Aluminium vor, das vom Durchmesser genau zwischen die Schenkel des U-Profils passt. Dadurch wird der Niet immer auf dem Profil zentriert. In den kleinen Vorsprung ist mittig eine Bohrung eingebracht, die dem Durchmesser des zu erstellenden Nietkopfes entspricht. Das zweite Teil der Vorrichtung ist ein Stahlstift, der ebenfalls in etwa dem Nietdurchmesser entspricht (vielleicht einen Hauch dünner). Dieser Stift ist vorne abgerundet und in das Bohrfutter einer Bohrmaschine eingespannt. Die Bohrmaschine ist in einem Bohrständer mit Tiefenanschlag eingesetzt. Der Tiefenanschlag garantiert immer gleich aussehende Nietköpfe. Wenn man nun ein Profil in die Vorrichtung einlegt (Bild 2) kann man mit dem Stahlstift in die Rückseite des Profils eindringen und das Material fließt in die Bohrung in der Mitte der Matrize. Der Niet ist geprägt.
Man muss dabei ein bisschen mit dem Tiefenanschlag ausprobieren, bis das Ergebnis passt. Sonst hat man auch schon mal schnell ein Loch gestanzt :D .
Auf dem Bild ist nicht das von mir verwendete U-Profil zu sehen, da ich gerade keinen Rest zur Hand hatte. Ich habe nur zur Verdeutlichung ein Doppel-T_Profil verwendet. Das Prinzip ist aber genau das gleiche.
Die U-Profile aus ABS-Kunststoff werden von Plastrukt angeboten.

In die Profile für meinem Wagen habe ich bis jetzt 360 Nietköpfe geprägt :irre: . Für die Türen kommen aber noch einige dazu 8o.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Gruß Martin
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Montag, 5. Juni 2017, 20:54

Ein sehr schönes Projekt, danke für den Bericht!
Gruß, Jörn
Spur 1 Epoche 1 KPEV "Main-Lahn-Sieg-Eisenbahn"

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Montag, 5. Juni 2017, 22:12

Danke Martin für die Infos und die anschaulichen Bilder! So ähnlich hatte ich es mir vorgestellt.
Plastruct kannte ich bis dato gar nicht, nur Evergreen. Gibt es die Plastruct-Produkte irgendwo in Europa zu kaufen?
beste Grüße
Anton
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7

Montag, 5. Juni 2017, 23:29

Plastruct

Hallo Anton,
Plastruct ist im Vertrieb von Krick Modellbau.
Ich kaufe es bei meinem Modellbahnhändler in Paderborn.

Gruß Martin

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8

Donnerstag, 15. Juni 2017, 12:52

Türen und Trittstufen

Es gibt wieder ein paar Neuigkeiten.

Anbei ein paar Bilder.
Die Trittstufen sind aus einem Rautenblech von Peter Fiedler ;guckstduhier; http://modellbauhandel-fiedler.de/misc/a…_1_messing.html ausgeschnitten und auf Messingwinkel gelötet (Bild 1). Anschließend habe ich sie mit schwarzer Farbe aus der Spraydose lackiert (Bild 2). Sie werden allerdings erst nach der vollständigen Lackierung des Wagenkastens montiert.

Außerdem habe ich die Türen samt Scharnieren und Verschlüssen des Waggons fertig =) (Bild 3).

Gruß Martin (K.P.E.V.)
»K.P.E.V.« hat folgende Bilder angehängt:
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  • Bild 2.jpg
  • Bild 3.jpg

9

Donnerstag, 15. Juni 2017, 13:20

Rautenblech / Noppenblech

Hallo Martin,

eine schöne Arbeit!

Meines Wissen war das Rautenblech in dieser Form in der Epoche 1 nicht bekannt/verbreitet. Ich würde für die Trittstufen das Noppenblech vom gleichen Anbieter einsetzen,
siehe auch hier Bleche

Wolfgang

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10

Donnerstag, 15. Juni 2017, 22:11

Meines Wissens wurden für die Aufstiegstritte in Epoche I überhaupt keine Bleche verwendet, egal ob Rauten-, Noppen- oder andere Riffelbleche.
Die Aufstiegstrittsbefestigungen waren eine Konstruktion aus genieteten Flacheisen an denen hölzerne Trittflächen angebracht waren.
Leider finde ich momentan keine brauchbaren Abbildungen oder Zeichnungen.
beste Grüße
Anton
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11

Freitag, 16. Juni 2017, 10:58

Trittstufen

@Anton

... nicht generell, siehe Bilder Bad. Wagen. Beim Km 40306 ist auch die Blechstruktur zu erkennen.

Wolfgang
»Wolfgang Hug« hat folgende Bilder angehängt:
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  • Km_44306_D.jpg

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12

Freitag, 16. Juni 2017, 12:05

Tatsächlich! Wieder etwas gelernt!
Danke für die Bilder und lG
Anton
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Sonntag, 18. Juni 2017, 14:23

Farbe/Bilder

Nachdem die Hinweise von Wolfgang und Anton bezüglich der Trittstufen erst einmal einen kleinen Baustopp zur Folge hatten, ist der Wagen jetzt nahezu komplett. Es fehlen nur noch die Beschriftung und die Wagenkastenstützen. Die Kastenstützen werden erst nach der Beschriftung des Langträgers montiert, um etwas mehr Bewegungsfreiheit zu behalten. Als Tritte habe ich dann aber doch die bereits aus Rautenblech erstellten montiert. Wenn das falsch ist, hat KM-1 das bei meinen preußischen Wagen auch falsch gemacht. So passt immerhin alles schön zusammen :D (Allerdings habe ich ein Bild von einem Wagen mit Baujahr 1907 gefunden, das definitiv Rautenblech zeigt).
Die Lackierung der Außenwände ist wieder mit den Farben aus der Spraydose aus dem Vertrieb von Klaus Holl / ASOA erfolgt. Die Detailierung des Laderaumes beschränkt sich auf die Darstellung der Bretterfugen des Bodens, der Wände und der Türen. Die Innenseite des Laderaumes wurden mit Farben von Revell Aqua Color mit dem Pinsel gestrichen.

Ich habe die Seitenwände mit geöffneten Klappen dargestellt, da mir das Aussehen so interessanter scheint. Ob die Wagen so auch auf die Strecke durften entzieht sich meiner Kenntnis. Als Vitrinenmodell oder abgestellt im Bahnhof taugt der so aber allemal. Und sonst hat es der Lademeister halt mal vergessen.

;guckstduhier; Hier geht es mit dem Projekt weiter.

Gruß Martin (K.P.E.V.)
»K.P.E.V.« hat folgende Bilder angehängt:
  • ISO.jpg
  • Seitenansicht.jpg
  • Stirnseite.jpg
  • Trittstufen.jpg
  • Laderaum.jpg

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