Hallo Zusammen,
da ich ja wegen meiner Höllentalbahn als Stammloks die 85er habe und diese zwar bei Auslieferung Stand der Technik waren, aber mittlerweile schon durch die XL 4.0 Decoder vor allem im Sound deutlich zu verbessern gehen, war das natürlich irgendwann bei mir auch dran. Wolfgang Brinkmann hatte da ja mit Krysztof Plaza schon die Grundlagen erarbeitet und ein absolut tolles Soundprojekt erarbeitet, so dass ich darauf aufbauen konnte. Der alte Thread dazu hier:
KM 1 BR 85 - Ausrüstung mit ESU V 4 Decoder - Neues Sound- und Betriebsprogramm
Da ich allerdings noch ein paar Dinge mehr machen wollte und dazu sowieso die Lok zu demontieren hatte, war es ein Aufwasch, den Decoderumbau wie beschrieben gleich selbst vorzunehmen. Dazu wollte ich aber auf jeden Fall auch das Problem des Nachfüllens des Zylinderdampf-RG verändern und natürlich ebenfalls Foisner-Loklaternen anbauen. Diese sollten auch den Zugschluss für einzeln fahrende Lok oder Schiebelok erhalten. Alles in allem also eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe...
Das Demontieren der Lok ist keine ganz leichte Aufgabe, aber Karl hatte mir zum Glück einen wichtigen Tipp gegeben, wie ich die vordere Pufferbohle samt Leitern usw. abbekomme. Dann gings ans Umbauen. Zuerst Decoder nach hinten, Kabel verlängern und Lautsprecher ändern. Dann grübelte ich über das Zylinderdampf-Nachfüllthema und plötzlich hatte ich die Erleuchtung: Wenn man den vorderen Sandkasten entsprechend zum öffnen macht, das Röhrchen des RG um 180° dreht und beides durch einen Silikonschlauch verbindet, ist das Ganze gelöst. Dabei kam mir der "Gnubbel" auf dem Sandkasten zu Hilfe. Der lässt sich unsichtbar zum abnehmen nutzen. Also den Sanddom mittig aufgebohrt. Dabei stellte sich raus, dass die Dome mit MS-Schrauben befestigt sind. Macht aber nichts, da die Sandfallrohre den Dom halten und das eingesetzte Röhrchen dann wieder eine vollständige Befestigung gibt. Das eingesetzte Röhrchen verband ich mit einem Silikonschlauch 2/4mm, der genau in das Röhrchen des RG passt. Den neuen rausnehmbaren "Gnubbel" bildet ein entsprechender Bolzen aus Stahl. An die Spritze habe ich einen kleinen Neodym-Magneten geklebt (solche habe ich auch an der Kuppelhilfe zum Schalten der Zugschlussbeleuchtung meiner Messwagen) und schon kann man problemlos den Bolzen rausnehmen. Wichtig ist aber, das Destillat langsam einzufüllen, denn die Luft kann durch die 2mm Innenöffnung nicht so gut entweichen. Geht aber immer noch schneller und viel komfortabler als mit Öffnen der Rauchkammertür...
Dann hatte ich vorn Platz und so kam mir die Idee, diesen zu nutzen um einen vorderen Lautsprecher einzubauen. Es war nur die RG-Platine im Weg, die ich kurzerhand auf das Kesselgewicht, also den Platz des alten Decoders versetzte. Den Schalter zum Ausschalten des RG habe ich eliminiert. Allerdings hat sich diese Lösung im nachhinein als zu fummelig erwiesen, denn man muss den 20poligen Stecker von der Decoderplatine auch reinbekommen. Hatte dann ungefähr zwei Stunden gedauert, denn ich hatte die Kabel nicht lang genug verlängert, um das im ausgebauten Zustand des Kesselgewichtes zu bewerkstelligen
Unfeine Flüche waren ebenfalls dabei "notwendig".
Bei der zweiten Maschine mache ich das anders: Da kommt die RG-Platine mit unter den Kohlekasten. Wird zwar knapp, aber sollte gehen. Dann lieber diese Strippen verlängern und mit ausreichend Reserve nach vorn führen. Dann gibt es auch keine Probleme, wenn ich mal wieder an die eingebaute Technik muss. Auch kann man dann an eine unsichtbare Stelle den RG-Schalter wieder einbauen. Aber bei dieser Lok lasse ich es jetzt so, zumindest so lange nichts kaputt geht...
Den freien Platz vorn habe ich mit einem Visaton BF45-4 bestückt. Eine Befestigungsnase des Kunststoffgehäuses muss weg, dann passt er rein und kann an der alten RG-Platinenbefestigung angeschraubt werden. Unten noch Schallbohrungen in den Kessel und der Sound kommt auch von vorn.
Die Foisner-Laternen, die für meine Dampfer ja mittlerweile zur Pflichtübung geworden sind, habe ich dann mit winzigen roten LED ausgestattet, die hinter dem Glühbirnensockel unsichtbar sind. Immer die in Fahrtrichtung rechte Laterne hat so was. Berthold Benning hat mir dann das Decoderprogramm - natürlich das von Wolfgang Brinkmann - noch entsprechend so modifiziert, dass über AUX 9 und 10 die roten Rücklichter zu schalten gehen. Natürlich hat Berthold auch eine Fahrtrichtungslogik eingebaut und verhindert, dass bei eingeschaltetem Schluss die Rangierbeleuchtung zu schalten geht. Einzuschalten ist das Ganze über F23.
Wer Zeit hat und möchte kann die umgebaute 85er beim Knallhütten-Stammtisch diesen Mittwoch begutachten. Berthold und ich sind mit von der Partie. Außerdem nehme ich dann von Wolfgang den XL 4.0 Decoder mit neuem Soundprogramm für meine 50 975 in Empfang. Diese Lok wird auch dort dabei sein und ihre Probefahrten absolvieren. Wolfgang war so freundlich, mir die Gegendruckbremse mit ins Soundprogramm zu implementieren!
Zum Schluss noch meinen herzlichen Dank an Wolfgang und Berthold für die Hilfe bei der Decodertechnik, ohne euch wäre das alles nichts geworden...
Hier noch ein paar Bilder. Das rote Licht kommt übrigens in echt besser rüber als auf den Fotos, sieht wirklich richtig schön rot aus!