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Samstag, 12. März 2016, 15:54

Montage des Läutewerks Teil 1

Und weiter geht’s mit der Schranke. Der letzte Bericht liegt ja schon etwas zurück. Ich habe die Zeit u. a. für die Vorbereitung der Ätz- und Gussteile genutzt. Diese sind zwischenzeitlich alle entsprechend gebohrt, geschlitzt und vom Anguss befreit. Dazu gehören unter anderem die Antriebsräder, die Gewichte für den Baum und das Läutwerk. Auf die Einzelheiten gehe ich dann bei den jeweiligen Baugruppen ein.

Für heute steht das Läutewerk auf dem Plan. Hier sieht man die dazugehörigen Gussteile: Läutehebel, Klöppelhebel, Klöppelkuller, Läuteklinke und Glocke.



Los geht’s mit dem Läutehebel. Am Anguss einspannen und mit 0,4 (oben) bzw. 0,5 mm (unten/am Anguss) aufbohren.



Anschließend wird der obere Teil noch geschlitzt. Hierbei kam wieder die dünngeschliffene Feile zum Einsatz. Und als letztes wird der Anguss entfernt.



Die Glocke ist einfach. Oben ein Loch mit 0,4 mm bohren und Anguss entfernen.



Anspruchsvoller ist dagegen schon die Läuteklinke. Da die Bohrung von 0,4 mm durch beide Seiten geht und das auch noch fluchtend, muss man sehr genau arbeiten. Ich habe beim Bohren auch von unten gegen die Läuteklinke gehalten, damit diese nicht durch den Bohrer weggedrückt wird. Anschließend noch den Anguss entfernen und plan schleifen. Das fehlt auf Bild 7 noch.



Die Kuller für den Klöppel wird mit 0,25 mm aufgebohrt.



Der Klöppelhebel wird mit 0,5 mm im Winkel für die Achse und mit 0,4 mm außen aufgebohrt und anschließend der Anguss entfernt. Hier sieht man jetzt alle vorbereiteten Gussteile und den Glockenpfosten. Pro Schrankenpaar wird nur einer benötigt.



Als nächstes werden die Achsen vorbereitet. Dazu habe ich aus 1 mm Rohr jeweils dünne Stücke (> 1 mm) mit dem Cuttermesser abgeschnitten und diese anschließend mit dem Dremel auf einer Holzunterlage plan geschliffen. Danach werden die Rohrstücke auf 0,5 mm Draht aufgelötet und der Kopf ebenfalls plan geschliffen. Pro Läutewerk werden zwei Achsen und vier dünne Rohrstücke (zwei Kopfstücke und zwei Distanzscheiben) benötigt.



Bevor es mit dem Zusammenbau losgeht, müssen noch die 0,8 mm Muttern auf 0,5 mm aufgerieben werden, damit diese am Ende auf die Achsen passen.




Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jan Hentschel« (12. März 2016, 16:00)


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Samstag, 12. März 2016, 15:58

Montage des Läutewerks Teil 2

Achtung: Ich habe das Läutewerk auf der falschen Seite des Schrankengestells montiert. Korrigiert habe ich diesen Fehler im Beitrag 26.

Das obere Stück des Glockenpfostens wird
um 90° abgewinkelt und die Glocke mit einer 0,8 mm Schraube angelötet. Dann habe ich die Klöppelstange (0,25 mm Draht) in die Vertiefung des Klöppelhebels eingelötet. Um die passende Länge der Klöppelstange zu ermitteln, habe ich diese probehalber eingebaut, die Klöppelstange entsprechend abgelängt, die Kuller angelötet und den Anguss entfernt. Achtung, auf Bild 13 habe ich es richtig zusammengebaut, später aber dann auf der falschen Seite seitenverkehrt am Schrankengestell befestigt.



Der Glockenpfosten wird im Original unten mit einer Senkkopfschraube und oben mit einer der beiden Achsen am Schrankengestell befestigt. Für die Senkkopfschraube habe ich einfach einen 0,5 mm Draht durch das Schrankengestell gesteckt und diesen angelötet.



Danach habe ich den Glockenpfosten an das Gestellt gelötet. Dazu habe ich einen zweiten 0,5 mm Draht als Ersatz für die spätere Achse durch das Achslager gesteckt und dann den Glockenpfosten angelötet.



Auf die untere Achse wird der Läutehebel und ein Distanzstück aufgefädelt und diese dann von außen durch den Glockenpfosten und das Baumlager gesteckt.



Auf die obere Achse wird der Klöppelhebel und ein Distanzstück aufgefädelt und diese dann durch den Glockenpfosten gesteckt.



Vor der Sicherung der Achsen mit den Muttern wird noch die Stellstange montiert. Dazu habe ich diese an den Enden etwas flacher gefeilt, da sie ja ohne großen Widerstand in die geschlitzten Gussteile (Läute- und Klöppelhebel) passen muss. Auf den unteren Läutehebel wird vor dem Einsetzen der Stellstange noch die Läuteklinke gesetzt. Die Herausforderung besteht nun darin, einen Draht durch die Bohrungen in der Läuteklinke, des Läutehebels und der Stellstange zu stecken.

Hier merkt man dann sehr schnell, wenn man nicht genau fluchtend gebohrt hat. Mein bester Freund in diesen Minuten war die Reibeahle, mit der ich mit viel Geduld die Bohrungen soweit aufgerieben habe, bis ich den Draht durchstecken konnte. Nachdem ich die Stellstange provisorisch befestigt hatte, setzte ich die Muttern auf die Achsen, richtete das Gestell so aus, dass der Klöppel an der Glocke anliegt und lötete die Muttern fest. Zur Sicherheit habe ich auch noch die Stellstange in den Gussteilen verlötet. Als nächstes wurden noch die Achsenenden sowie die Drähte an der Stellstange und
unten am Glockenpfosten plan verschliffen.



Und so sehen meine Schrankengestelle im Moment aus.



Weiter geht es beim nächsten Mal mit der Mechanik.

Beste Grüße

Jan

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jan Hentschel« (16. Mai 2016, 06:54)


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Samstag, 30. April 2016, 07:50

Die Mechanik

Und da ist der nächste Baubericht...

Achtung: Das Läutewerk ist auf der falschen Seite des Schrankengestells montiert. Korrigiert habe ich diesen Fehler im Beitrag 26.

Guten Morgen!

In den letzten Wochen habe ich mich der Mechanik gewidmet. Dazu will
ich Euch heute wieder einen kurzen Zwischenstand geben.

Mein Ziel ist, dass ich auch später im Bedarfsfall die Schranke soweit
auseinanderbauen kann, dass ich bspw. noch an die Mechanik komme. Insofern muss
ich mir genau überlegen, welche Teile ich fest verlöten kann. Dies gilt
insbesondere für die Antriebswelle.

Um einen sichere Kraftübertragung auf die Welle zu gewährleisten, habe
ich die Seilscheibe angelötet. Vorher wurden noch die beiden Bohrungen für die
Seildurchführungen angebracht. Da auf der Oberseite der Seilscheibe nicht viel
Platz ist, musste ich beim Bohren etwas improvisieren. Eine Bohrung wurde im
Winkel von 45° von innen nach außen geführt. Und dann wurde die Seilscheibe mit
der Antriebswelle verlötet.



Die
Mechanik setzt sich aus dem Baumlager, dem Baumangriffshebel und den
Kuppeleisen zusammen. Im ersten Schritt habe ich die Kuppeleisen am Baumlager
befestigt. Die entsprechenden Bohrungen im Baumlager und den Kuppeleisen wurden
auf 0,8 mm aufgerieben – aber mit viel Gefühl, damit die Kuppelbolzen aus 0,8
mm Draht straff eingepresst werden können.



Am anderen Ende der Kuppeleisen wird anschließend der Baumangriffshebel
befestigt. Die Enden der jeweils vier Kuppelbolzen habe ich plan verschliffen.



Und dann habe ich die Mechanik probehalber mal eingebaut. Den
Baumangriffshebel habe ich auf 1,2 mm aufgerieben, um diesen auf die
Antriebswelle schieben zu können. Nach der endgültigen Montage werde ich diesen
vermutlich mit etwas Sekundenkleber auf der Welle fixieren, um den Kraftschluss
sicherzustellen, aber gleichzeitig auch die Möglichkeit zu haben, alles wieder
demontieren zu können.



Der nächste Arbeitsschritt – die Gitterführung – hat mich etwas Nerven
gekostet. Die erste Hürde bestand darin, zwölf 1mm Futterringe aus 1mm Rohr
herzustellen. Nicht nur, dass ich dabei zwei Cutterklingen ruiniert habe, die
Teile springen bei jeder Gelegenheit auf Nimmerwiedersehen weg. Um ansatzweise
jeweils 1mm Länge zu erreichen, habe ich ein 1mm Loch in ein Holzbrett gebohrt,
das Rohrstück hineingesteckt und von oben mit dem Dremel geschliffen, bis es
gepasst hat. Hier das Ergebnis.



Um die Ösen für den Führungsstab zu biegen, habe ich mir, wie in der
Bauanleitung empfohlen, auch eine Biegevorrichtung gebaut. Mit etwas Übung
bekommt man auch ganz brauchbare Ergebnisse hin.



Die Abkantung der Ösen und die Krümmung des Drahtes habe ich nach
Augenmaß vorgebogen und nach der endgültigen Montage noch etwas ausgerichtet. Die
Schrauben habe ich mit Hilfe eines Schrumpfschlauchs montiert.



Am Ende habe ich die Schrauben noch mit etwas Lötzinn gesichert und die
langen Enden der Muttern gekürzt. Und so sieht es fertig aus…



So, das soll´s für heute gewesen sein. So langsam ist ja das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Mein Ziel ist, dass ich bis Heilbronn fertig bin. Bin selbst mal gespannt, ob ich das schaffe.

Beste Grüße

Jan

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jan Hentschel« (16. Mai 2016, 06:55)


24

Samstag, 30. April 2016, 09:43

Hallo Jan,

wieder sehr gut Dein Baubericht!

Vom Gefühl her würde ich sagen, dass Du jetzt zu 95% fertig bist.
Jetzt geht es eigentlich nur noch um Montage von Gegengewicht und Abspannung,
dann kommen die Lackierarbeiten und abschließende Montage der fertig lackierten Teile.

Viele Grüße
Michael

25

Samstag, 30. April 2016, 19:57

.....toll...

...schwer beeindruckt...

...meine Schranke liegt noch unangetastet :S genauso wie die Leuchten...

Gruß

Michael
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

26

Montag, 16. Mai 2016, 07:25

Fehler passieren!

Zum Glück war ich nicht Zuhause, als mich der Hinweis erreichte, dass ich das Läutewerk an der falschen Seite des Schrankengestells montiert hatte. Das konnte doch gar nicht sein, hatte ich mir doch so viele Gedanken darüber gemacht. Als ich mir dann Stunden später das Malheur angesehen habe, war die erste Wut verflogen und ich machte mir Gedanken, wie ich den Fehler mit dem geringstmöglichen Aufwand korrigieren kann. Da musste ich wirklich einen totalen Aussetzer gehabt haben, der mir auch später nicht selbst aufgefallen ist. Schön sieht man es an dem folgenden Bild...




Das Antriebsrad, mit welchem das Läutewerk angetrieben wird, ist auf der richtigen Seite - nur das Läutewerk nicht.

Na ja, es nützte nichts. Die Teile mussten auf die andere Seite. Problematisch an dieser Stelle ist, dass man das Läutewerk komplett zerlegen muss, da die einzelnen Bauteile auf der anderen (richtigen) Seite des Glockenpfostens montiert werden müssen. Also ab damit und alles fein säuberlich zerlegen, da insbesondere die Muttern abgezählt sind und Ersatz ggf. nachbestellt werden müsste.




Die Schritte beim Zusammenbau sind ansonsten identisch. Ich habe mich dann entschieden, neue Glockenpfosten zu nehmen, da jedem Schrankengestell einer beiliegt, aber pro Paar grundsätzlich nur einer benötigt wird.




Hier das fertige Ergebnis.




Und hier noch mal ein Vergleich; links: richtig, rechts: falsch.




Diese Ehrenrunde hat mich den Samstag bzw. sechs Stunden gekostet. Dadurch, dass die Teile gelötet sind, kann man sämtliche Verbindungen problemlos wieder lösen und Fehler relativ einfach korrigieren.
Zum Abschluss noch eine erste Stellprobe am Gleis...




Beste Grüße

Jan

27

Montag, 16. Mai 2016, 10:17

Hallo, Noch schöner

als die Schranke finde ich die E 17 111 und den Postwagen in Epoche 3, von Fa. Wunder.

Trotzdem und gerade, ein schönes Ensemble, die Drei Teile ! !

mfG, der Einsbahner, der sich mangels notwendiger Fertigkeiten eine Schranke als FM besorgt.

28

Montag, 16. Mai 2016, 10:53

Hallo Jan,

ein wirklich schöner und äußerst sauber von Dir zusammengebauter Bausatz, der aber sicher auch eine langjährige Erfahrung im Modellbau und extrem viel Geduld und ruhige Hände erfordert.

Viele Grüße aus Hamburg

Henning

___________________________________________________

Link zur Spur 1-Bildergruppe auf Flickr:


https://www.flickr.com/groups/spur1/pool/

29

Donnerstag, 28. Juli 2016, 22:10

Hallo Jan,
vielen Dank für Deinen super Baubericht.
Ich selber habe vor einigen Wochen mit dem Bausatz angefangen .
In Sinsheim habe ich Bilder einer bereits in einer Anlage eingebauten Schranke gesehen.
Bei mir habe ich nun die Schachtbleche mit den oberen 4 Schraubenimitaten am Schrankengestell befestigt.
Dann bin ich beim Einbau mit der Geländegestaltung flexibler.
Ich bin schon sehr auf die Fortsetzung Deines Bauberichts gespannt.

Viele Grüße
Andreas

30

Freitag, 29. Juli 2016, 08:49

Hallo Andreas,

die oberen 4 Schraubenimitate zu setzten entspricht auch dem Vorbild. Die Schraube darunter ist dann schon im "Erdreich" verborgen.
Die schräge obere straßenseitige Abdeckplatte des Schachts ( das ist der Teil, in die das Gegengewicht eintaucht ) ist beim Vorbild immer komplett frei.
Meist steht die vordere Kante sogar 5-10 cm über der Erdoberflache.

Viele Grüße
Michael

31

Donnerstag, 11. August 2016, 16:51

Hallo,
ich habe auf Youtube ein interessantes Video zum Thema gefunden.
Unter dem Titel : Wehretal Draisine - Die Technik dahinter.
Schöne Detailaufnahmen die nicht nur bei der Bausatzmontage und Patinierung hilfreich sein können.
Viel Spaß beim Anschauen
Andreas

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