Hallo,
ich hatte kürzlich eine Besig/Dingler 26m Drehscheibe gebraucht erworben.
Die alte Steuerung über einen Kabelschalter manuell ist allerdings nicht ganz das, was ich wollte.
Also wurde nun ein neues Digital- Projekt aufgelegt.
Der Antrieb soll von einem Schrittmotor erfolgen, der ein Planetengetriebe mit ca. 1:100 hat. Zusätzlich kommt noch ein Zahnriemen mit 1:3 zur Anwendung.
Dazu wird ein Mittelachsantrieb nötig. Vorgesehen ist dann eine Silberstahlachse mit ca. 12mm Durchmesser (hängt noch vom größten Bohrdurchmesser ab).
Die Alu-Grube ist ja sehr massiv und wiegt schon alleine ca. 25Kg und ist dadurch sehr verwindungssteif, also gute Voraussetzungen für einen anderen mechanischen Antrieb.
Dazu musste ich eine neue Elektronik für den Schrittmotor entwickeln und auch das Programm für den Atmel Microprozessor ATMega168A neu entwickeln.
Es ergeben sich durch die hohe Übersetzung:
(99+(104/2057)) Planetengetriebe * 3 (Zahnriemenantrieb) * 200 Steps per Motorumdrehung
insgesamt 59430 Steps pro Drehscheibenumdrehung, also eine sehr hohe Auflösung, die mehr als ausreichend ist, um genaue Positionen anzufahren.
Da der Schrittmotor nicht plötzlich ruckartig laufen soll, muss in der Programmierung eine Beschleunigungs-Brems-Rampe programmiert werden, damit es realistisch aussieht.
Zur Kalibrierung ist am Rand der Bühne ein Hallsensor eingebaut. Beim Einschalten der Elektronik fährt deshalb die Bühne bis zum Hallsensor vor, merkt sich die arithmetisch mittlere Position, läuft dann
aber noch ein Stück weiter, um dann in Gegenrichtung wieder den Hallsensor zu treffen. Damit kann man dann das Getriebespiel erfassen, welches im Gegenlaufbetrieb immer aufaddiert werden muss um
genaue Positionen zu setzen. Nun kennt der Microprozessoer genau den 0-Point als Startbasis. Von dort aus lassen sich alle Anschlüsse genau anfahren.
Alle Gleisanschlüsse werden anhand von Stepper-Points im Microprozessor einmalig abgelegt.
Die Schnittstelle ist mit Rocrail kompatibel (CGA50-Loconet-Modul). Deshalb gibt es auch Rückmeldungen, wenn die gewählte Position erfolgreich angefahren wurde.
Es ist eine 6-Bit Schnittstelle, damit wären theoretisch 64 Gleisanschlüsse möglich.
Die Verriegelung wird auch von der Platine übernommen, auch die Rückmeldung der Verriegelung, erst wenn die Verriegelung komplett eingefahren ist, kann die Bühne gedreht werden.
Die Polarisierung der Bühnenschiene wird auch über 2 Relais der Platine geregelt.
Die Platine hat 2 Schaltregler, einen mit verstellbarer Spannung für den Steppermotor, dann 1*12Volt für die alte Bühnenelektrik.
Die Elektronik ist fertig und schon mit dem Steppermotor grundsätzlich getestet, natürlich muss man ev. noch kleine Programmkorrekturen vornehmen, wenn die Mechanik komplett fertig ist.
Es gibt einen Programmierstecker für den Atmel Programmieradapter, so dass man den Prozessor nicht jedes mal herausnehmen muss.
Nun muss natürlich noch die Mechanik gebaut werden, es ist eine ca. 12mm Silberstahlwelle vorgesehen, die für die Kabel hohlgebohrt werden soll, es sind zwei Flanschlager (Kugellager) vorgesehen, um
den Seitendruck des doch recht strammen 15mm Zahnriemen aufzufangen. Die Achse soll etwas gelenkig mit der Bühne verbunden sein, damit die Bühnenrollen immer aufliegen.
Somit kann ich dann von Ferne immer über Rocrail genau einen Gleisabgang ansteuern, ohne unbedingt direkt vor der Drehscheibe zu stehen.
Wie es mit der Mechanik weitergeht, demnächst.....
Ich hänge mal Schaltplan Bilder an, falls sich jemand für die Schaltung interessiert:
MfG. Berthold