Hallo Einser,
hab mal die Beschreibung meiner Änderungen an der Märklin-BR 91 von 2005 (!) aus dem alten Forum rausgekramt:
Mein engster (Weichen-)Radius beträgt 1500mm, da geht der Schiebebetrieb nur bei Fahrzeugen mit ungefähr gleich großem Pufferüberhang. Die BR 78 oder 93 z.B. haben einen großen Pufferüberhang (Abstand Puffer zur ersten führenden Achse, Laufachsen führen ohne Umbau nicht), da ragen die Puffer in der Kurve weit nach aussen und verhakeln (überpuffern) dann mit Fahrzeugen mit kürzerem Überhang.
Da die BR 91 vorne auch dieses Problem hatte, habe ich die Deichsel der Laufachse entspr. umgebaut. Zunächst das Seitenspiel der Vorlaufachse durch aufgeklipste Kunststoffhülsen auf (fast) 0 gebracht. Dann die Andruck/Rückstellfeder demontiert, davon wird nur der "Vertikalteil" weiterverwendet, während für die horizontale Rückstellung ein U-förmig gebogener 1mm-Stahldraht in eine 1mm Querbohrung nahe des Drehpunkts eingesetzt wird. Da sich durch die kräftige Rückstellkraft die (Kunststoff-)Deichsel beim Bogenlauf in sich verdrehte und das kurveninnere Laufrad abhob, feilte ich mir ein Stück Flachmessing zurecht, das von unten in die Deichsel eingeklebt wird.
Jetzt wird die Lok von der Vorlaufachse in die Kurve hineingedreht, so daß die Puffer nicht mehr so weit nach aussen können. Bei engeren Radien müsste man u.U. der (Vorlauf-)Achse etwas Seitenspiel geben. Durch kürzen der aufgeschnittenen Abstandshülsen ist eine solche Änderung ohne großen Aufwand möglich.
Da ich damals die Lok grad auf der Werkbank hatte, "fräste" ich noch mit einer Mini-Bohrmaschine den Radausschnitt einschl. der Schutzbleche so weit wie möglich aus, um Platz für einen größeren (Tender-)Radsatz zu Schaffen. Da der Spurkranz immer noch nur knapp in der Ausschnitt passte, drehte ich ihn auf 1mm Höhe ab. Dadurch ist Platz genug, daß es keinen Kurzschluss gibt.
Seither macht es richtig Spaß, mit der 91 zu rangieren.
Hab jetzt dazu noch ein paar aktuelle Bilder davon angehängt, man sieht daß die Lok zwischenzeitlich einige Kilometer abgespult hat ;-)
Mit solchen Maßnahmen lassen sich geringst mögliche Seitenbewegungen der div. Achsen herstellen und kann damit sowohl überpuffern als auch das Anschlagen der Laufachsen an den Kolbenschutzrohren einschränken. Das muß natürlich individuell für jede Lok und den jeweiligen Mindestradius ausprobiert werden. Beim Meterradius wird wohl nur mit solch flexiblen Schlauch-Schutzrohren gemäß Geri´s Beschreibung gehen.
Übrigens sind vorne offene Kolbenschutzrohre keineswegs falsch, das gab es öfters.
Gruß
Michael
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (12. März 2015, 17:50)