HAllo MichaLE!
Zunächst zum Gleisprofil: Neusilber lässt sich löten, Edelstahl nur sehr schlecht, die meisten Einser löten ihre Stromeinspeisungen an. Neusilber leitet den Strom besser, Neusilber lässt sich gut sägen, ich habe immer 90 cm Gleise gekauft und passend zugeschnitten, statt ettliche Ausgleichs-Stücke aneinander zu setzen. Neusilbergleise lassen sich gut biegen(nicht solange die beiden Endfixierungen noch die Gleislage klemmen) Daher lassen sich problemlos Übergangsradien und passende Bogenstücke erstellen. Leider gibt es bei Märklin im Neusilber-Sortiment keine Gleisbausätze, so dass man auf fertige 90 cm Gleise zurückgreifen muss.
Außerdem haben die Neusilbergleise die von Hübner entwickelten Gleisverbinder mit der Omega-Feder, die wesentlich besser sind, als die Gleisverbinder am Stahlgleis.
Die Weichen im Neusilbersystem gibt es mit 1395 mm Radius (15 Grad Bogenwinkel) und 2321 mm Radius (10 Grad)
Die 2321er Weichen sind immer mit motorischem Weichenantrieb, Decoder, Weichenbock und Beleuchtung und kosten beim Fachhandel (der auch versendet) ca. 110 Euro. Nachteil: Märklin hat bislang weder die DKW noch die Kreuzung von Hübner neu aufgelegt, ebenso gibt es keine Dreiweg-Weiche. KM-1 hat die gleiche Geometrie angekündigt, incl. DKW, Kreuzung und Dreiwegweiche.
Das Weichensystem im 1395er Radius wurde von Hübner kurz vor dem Verkauf des Unternehmens an Märklin neu entwickelt und ist als Hosenträger, Doppelkreuzungsweiche, Dreiwegweiche, Bogenweiche und Normalweiche erhältlich. Im Prinzip die gleiche Geometrie ist von km-1 in Vorbereitung.
Das von Märklin erhältliche Weichenmaterial im 1395er Radius wird stets ohne Decoder, WA und Bock verkauft, außer bei den Bogenweichen werden noch Endstücke benötigt, die ebenfalls einzeln gekauft werden müssen.
Die vermeintlich günstigeren Preise sind also weit über dem Preis des 2321er Systems.
Dann gibt es noch die Fa. msm. Peter Lehmann aus Österreich bietet als einziger Hersteller Weichen im Radius 1170 mm an, außerdem Weichen, DKW und Kreuzungen mit 2321er Radius. Die Besonderheit: die Weichenzungen sind durchgehend, also gelenklos. Material Neusilber.
Der Hersteller Hegob spielt in einer anderen Preisklasse, bietet aber auch Einzelanfertigung an. Dann gibt es noch die Fa. Kesselbauer mit einem neuen Gleissystem, über das hier im Forum aber noch nie jemand berichtet hat. Mir ist auch sonst niemand bekannt, der die neuen Kesselbauer-Gleise einsetzt.
Nun noch ein Satz zum Stichwort: Module. Module sind Anlagenteile mit genormten Übergängen. Das hat nicht nur den Vorteil bei Modultreffen mitmachen zu können, sondern auch Vorteile bei der Erstellung, dem Umbau oder dem Abräumen der Anlage. Es lassen sich relativ handliche Anlagenteile fertigen, verkabeln, gestalten und bei Bedarf auch wieder abbauen. Segmente eigener Prägung ermöglichen dies natürlich auch. Der große Vorteil aus meiner Sicht ist, wenn die Anlage später umziehen soll, fängt man nicht wieder bei null an. Eine fertig eingeschotterte betriebsfähige Anlage so auseinander zu nehmen, dass die Gleise wieder ohne Schäden neu verbaut werden können, macht sehr viel Mühe. Das relativiert sich natürlich, wenn die Gleise nicht eingeschottert, sondern nur festgeschraubt werden, die Verkabelung der Weichenantriebe direkt ans Gleis geht usw.
Ein letzter Punkt, den noch niemand bisher genannt hat: die Anlagenhöhe über dem Fußboden. Die Spur 0 Modulisten fahren auf einer Gleishöhe von 130 cm. Spur 1 nach Mannheimer Norm 92 cm SOK, was eine ideale Gleishöhe ist, hängt von der Körpergröße und dem bevorzugten Blickwinkel ab. Mir ist ein Einser persönlich bekannt, der seine Loks fast in Augenhöhe fahren lässt. Auch hier gilt: erst überlegen, dann bauen.
so und nun weiter viel Spass bei der Anlagenplanung und Umsetzung!
Diesel