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1

Dienstag, 30. Dezember 2014, 17:17

RAL Farbton für DRG Güterwagendächer?

Liebe Fangemeinde,

wer kann mir helfen? Ich bin gerade dabei und lackiere nun endlich meine schon seit Monaten vorbereiteten Märklin G10 mit Bremserhaus. Über die Außen- und Innenwänder gibt es ja Veröffentlichungen zur richtigen RAL Farbe, aber über das Dach habe ich nichts gefunden. Wer kann mir da helfen? Ich wollte die drei Wagen am kommenden Wochenende gemeinsam mit meinen 3 KM 1 - G 10 auf unserer Ausstellung in Ingolstadt fahren lassen. Aber ich bin mir wegen des Daches noch unsicher. Im Notfall lasse ich die Wagen/Dächer noch in der Grundierung fahren, ist ja auch grau, wenn auch ein wenig zu hell.
Endlich einen Güterzug mit mehreren G10 in Epoche II, nicht mehr nur Tonnendächer. Ich bin mal gespannt wie sich das macht.
Roland B.

2

Dienstag, 30. Dezember 2014, 17:46

RAL - Farben

Hallo Rolland,

da Du ja die G10 von KM1 und Märklin zusammenfahren möchtest, wäre es logisch die Märkliner anzupassen an die G10er von KM1. Ausser Du erwägst generelll alle irgendwann mal mit dem "richtigen Ralton" zuversehen. In dem Fall mit KM1 in Verbindung setzen und nachfragen.

http://www.bahnstatistik.de/RAL.htm#7

In dem link heißt es RAL 7016 für Dächer von Güterwagen, aber erst nach 1996 und Innenanstriche für Güterwagen von 1909-1942, etwas darüber steht auch Innenanstriche bis 1945, RAL 7011???? Vielleicht weiß jemand mehr oder kann erklären warum dass so ist.

Viele Grüße Matthias

3

Dienstag, 30. Dezember 2014, 18:53

Gruess Dich Roland !

Bin im Moment 1:1 unterwegs, und kann Dir erst wenn ich wieder zu Hause bin genaueres

mitteilen, aber der Farbton von KM 1 dürfte für frisch überholte Wagen schon richtig sein.

Es gibt genügend SW - Fotos mit solchen hellen Dächern. Aber dunkel matt Antrazit für

Wagen im Betrieb ist auch immer richtig. Der Lokruss war immer und überall.

Dies schon mal fuers erste, die genaue RAL Nummer schaue ich zu Hause nach.

Gruß
Wolfgang

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4

Dienstag, 30. Dezember 2014, 19:34

Anstrich der Dächer bei DRG-Güterwagen

Hallo Roland ,

eine interessante Frage . In diesem Falle DRG-Güterwagen .

In der Datei der Auszug aus DV 984 Anlage 14 ; Hannover 1941 ; Erhaltung der Wagen in den Reichsbahn-Ausbesserungswerken .

Einen Ral-Farbton gibt es dafür , für diesen Zeitraum , nicht . Man kann davon ausgehen das lange davor und auch noch zu DB-Zeiten so verfahren wurde .

Im Zweifelsfalle müsstest Du das mal anmischen . Kommt sicher auf eine relativ dunkle Färbung hinaus .

Gruß
Günter
Günter, Großhettstedt, Ilmtal

5

Dienstag, 30. Dezember 2014, 22:14

Anstrich der Güterwagen-Dachbezüge (Textilstoffe)

Hallo Wagenanstreicher,

Günter hat uns ja den Auszug aus der Vorschrift dankenwerterweise gescannt, doch damit konnte ich nicht viel anfangen ausser daß Bolus lt. Wiki ein Erdfarbstoff ist.
Glücklicherweise gibt es ja Wolfgang Diener, der sich schon seit Jahrzehnten mit den Anstrichen der Eisenbahnfahrzeuge beschäftigt und uns das in div. Büchern zugänglich macht.
In seinem Werk von 1991 über die Güterwagen-Anstriche schreibt er zur genannten Mischung:
Leider lässt sich mit diesen Angaben nicht der Farbton des Dachanstrichs ermitteln, weil dieser stark von der Grundfarbe der Dachbezüge abhängt.

Jetzt kann man sich natürlich ein paar schlaflose Nächte machen oder das ganze einfach matt graubraun streichen, so wie es einem am ehesten zusagt ;-)

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

6

Dienstag, 30. Dezember 2014, 22:26

Wen die komplette DV interessiert, der kann die hier auf meiner Seite finden:

http://www.asoa.de/spur1pro_zurue-wagen.htm

Tatsache ist, dass der Farkton sehr stark von der Dachhaut abhängt.
Also bitte nicht alle Wagen in einem RAL-Ton lackieren.

Das Dach dürfte immer etwas schmutzig gewirkt haben.

Viele Grüße

Klaus Holl

Klaus Holl

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7

Dienstag, 30. Dezember 2014, 23:18

Anstrich der Dächer

Hallo Michael ,

natürlich habe ich auch zuvor in den Diener herein gesehen . Was Bolus ist weiß ich auch nicht genau .
Ich denke wie Wolfgang , dunkel matt Antrazit mit entsprechender betriebsgerechter Verschmutzung , wird das richtige für diese älteren Wagen sein .
Dazu kommen Überlappungsnähte , Reparaturflicken usw.
Dürfte wohl kaum ein Wagen wie der andere gewesen sein .

Viel Spaß beim altern
Günter
Günter, Großhettstedt, Ilmtal

8

Dienstag, 30. Dezember 2014, 23:30

Hallo Rolland,

mit Deiner Frage welchen RAL-Ton ein Dach eines G10 zur DRG-Zeit hatte, mutmasse ich, dass Deine Güterwagen schachtelfrisch bleiben sollen ohne eine Patina. Wenn die Wagen eine autentisches Aussehen haben sollen, ist die Wagenfarbe eh nach Geschmack anzupassen, sprich zu altern, da käme es nicht so auf den richtigen RAL-Farton an, oder?

Das der Untergrund entscheidend für den Farbton ist und er sich dann unterschiedlich darstellt ist wohl selbstredend.

Gruß Matthias

9

Mittwoch, 31. Dezember 2014, 01:11

Guten "Morgen" Ihr Fleißigen !

Bin wieder zu Hause und sehe ihr habt ja schon alles so ziemlich geklärt !

Da Günter schon die Anstrichvorschrift von 1941 präsentiert hat- (das war auch mein Gedanke)-,

leg ich jetzt mal noch einen drauf, aber bitte nur schmunzeln und nicht totschießen.....

Also in der dicken Bibel von Robert Garbe höchst selbst :

-Die Dampflokomotiven der Gegenwart -,

gibt es ein ganzes Kapitel über die Beschaffenheit und Güteprüfung

der beim Bau von Fahrzeugen ( sic nicht nur Lokomotiven) zu verwendenden Baustoffe.

Und da heißt es unter Segeltuch:

Der Doppeldrell für Lokomotiv,- und Wagendächer soll ein gekörpertes

Gewebe aus Flachs oder Hanf ohne Beimischung anderer Fasern wie Jute oder indischer Hanf sein. Es soll auf 1qm

in der Kette 9 bis 11 Doppelfäden und im Schuß 9 bis 11 zweifach gezwirnte Fäden enthalten. Das Gewicht von 1 qm

muß mindesten 850 g betragen. Die Festigkeit muß in der Kette wie im Schuß mindestens 150 KG betragen.

Zur Bestimmung der Festigkeit wird ein 40 mm breiter Streifen des Gewebes,der an beiden Seiten je 5 mm freie Faden-

enden hat und zwischen den Backen der Zerreißmaschine 360 mm lang ist, in einem Raume von gewöhnlicher Zimmertemperatur

bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 60 bis 65 v.H. 24 Stunden lang aufgehängt und nach Ablauf dieser Zeit zerrissen

Die aus 5 Zerreißprüfungen im Durchschnitt sich ergebende Festigkeitszahl ist maßgebend.

Eine Beimischung von Jute (verboten)kann durch Behandeln der einzelnen Fäden mit einem Gemisch von gleichen Teilen

2 prozentiger alkoholischer Pholeglueinlösung und rauchender Salzsäure festgestellt werden.

Proben sind von mindestens 1qm Qudrat einzureichen.

So das ist das Segeltuch, und nun kommt die Verarbeitung :

Unter den Lieferbedingungen für Lokomotiven und Tender steht unter Punkt Führerhausdach: (und vermutlich auch ebenso gültig für Wagendächer)

Das Führerhausdach soll aus 25 mm starken, moglichst astfreien Brettern bestehen, die mittleren Bretter sollen 120 bis 130 mm, die beiden äußeren

200 mm breit sein.Sie sind durch Nuten und Federn vonn 22mm Breite und 6mm Stärke zu verbinden. Nuten und Federn, sowie alle zusammenzusetzenden

Holzteile sind in den Berührungsflächen mehrmals mit dickflüssiger Ölfarbe zu streichen.

Die Decke soll dicht schließen,sauber abgehobelt,außen mit Spachtelmasse ausgefugt und darauf einmal mit guter fetter Mineralweißfarbe gestrichen werden.

Nach dem Trocknen ist dicke Deckenmasse im warmen Zustande 5 mm stark aufzutragen und mit einem Stück Doppeldrell ohne Naht zu überspannen.Der Drell

ist mit geeigneten Holzkrücken aufzubügeln und so fest anzudrücken,daß die Deckenmasse durch die Poren des Segeltuches dringt. Hierauf ist der Drell um die

Kanten des Daches herumzuziehen und von unten mit verzinkten Eisen,-oder Messingstiften zu befestigen.Nach dem Trocknen ist ein doppelter Anstrich von

Deckenmasse aufzubringen, der vor dem völligen Trocknen mit mittelfeinem Sand von gleichmäßigem Korn zu bestreuen ist.

Die Deckemasse ist herzustellen aus : 43 Kg Leinölfirnis ,28 Kg gemahlener Kreide, je 7 kg Ocker und gebrannter Umbra, 1 Kg Silberglätte und 14 Kg Burgunderharz.


So Roland jetzt kannste das Märklin Plastikdach wegschmeissen und was richtiges aus Holz und Drell machen :)


Aber vielleicht rührt ja jemand mal die Farben im obigen Mischungsverhältniss an, dann ergibt sich der Farbton. Interessant ist, das selbst Lokdächer nicht mit Ruß geschwärzt wurden 1

Wohlgemerkt Abnahmevorschrift der KPEV !


So jetzt ist mir der Finger gerade abgebrochen.........


Viel Spaß, guten Rutsch und gute Nacht ! :D

Wolfgang

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10

Mittwoch, 31. Dezember 2014, 09:43

Hallo Leute,

der vorherige Beitrag hat mir richtig Spaß gemacht. Da kann man fast eine Serie mit historischen Anleitungen machen 8)

Wie lange wurden solche Dächer eingesetzt?
Bei allen Wagen vor Baureihe xxxxx ?

Das würde diesen Thread wunderbar abrunden,

Peter

11

Mittwoch, 31. Dezember 2014, 09:46

bunte Zeiten

Das ist ja echt interessant was ihr alles so ausgrabt.
Wenn ich mir das nun so vor meinem geistigen Auge mische:
Unbehandelter Drell = naturweiß
Leinölfirnis = klar
Kreide= weiß
Ocker
Gebrannter Umbra
Silberglätte = rot
Burgunderharz = hellgelb
kommt für mich auf jeden Fall schon mal eine unerwartete Farbigkeit heraus!
Und darauf noch Sand.
Selbst wenn der etwas dunkler gewesen ist, muss das Ergebnis eher hell und farbig als unbunt und dunkel gewesen sein.
Zumindest im Ablieferungszustand.
Dazu ein Foto bei der Eisenbahnstiftung: 91 1946 in Thürkow
Wo man entsprechend helle Dächer erkennt.
Dennoch dürfte nicht jedes Dach gleich hell gewesen sein, so dass man selbst bei Verwendung nur eines Farbtons unbedingt mit Patina nacharbeiten sollte.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »64iger« (31. Dezember 2014, 09:51)


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Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Roland Bachmann

12

Mittwoch, 31. Dezember 2014, 17:21

Besten Dank!!

Liebe Spur 1 Fangemeinde,


das ist ja großartig, man hat ein Problemchen, bzw. eine Frage, stellt diese in der Forumsrunde ein und wir mit dermaßen Fachwissen überschüttet. Vielen, vielen Dank an alle die mir geantwortet haben. So genau kann und werde ich das nicht umsetzen. Das ist mein erster wirklicher Umbau in Spur 1, da übernehme ich mich lieber noch nicht. Ich bin droh wenn ich alle Teile von Asoa fachgerecht unterbringe und die Farbe gerecht (gleichmäßig) verteile. Und dann natürlich noch die Beschriftung, wird schon klappen. Ich mußte jetzt endlich das Projekt abschließen. Ich wollte damit fertig sein bevor KM 1 ggf. irgendwann weitere dieser tollen G 10 Modelle auf den Markt bringt. Da hätte ich die Flinte bestimmt ins Korn geworfen und weitere Wagen bestellt.
Dank Eurer Hilfe bin ich mir sicher mit der Farbe generell nichts falsch machen zu können. Die Wagen bekommen eine relativ einheitliche Grundfarbe, der von meinen KM 1 G10 naheliegend und dann kommt bestimmt einiges an Ruß drauf, in meiner Epoche hat es ja auch richtig gequalmt.

Kommt gut rein ins neue Jahr und wenn ich mit dem Endprodukt zufrieden bin kommt bestimmt auch ein Foto ins Forum.
Roland B.

Beiträge: 180

Wohnort: Enkhuizen

Beruf: technisch Zeichner

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13

Donnerstag, 1. Januar 2015, 15:39

RAL 7025 Perlgrau

Hallo Roland,

wenn ich etwas zufügen dürfte: auf die Seite von EMB gibt’s ein Artikel von Rainer Wiegand dass berichtet über die Geschichte der Güterzuggepäckwagen Pwg pr14.
In Teil 2 und Schluss hier schreibt Rainer:"In der Niederschrift 2 über die Sitzung des Ausschusses für Anstrichstoffe von 1920 wurde für Pwg nahezu die gleiche Farbgebung wie 1914 vorgeschlagen. …. Über die Dachfarben machen alle diese Schriftstücke leider keine Angaben. 1920 findet man für Güterwagendächer den Farbton Perlgrau. …"
Perlgrau sollte RAL 7025 sein, aber ist leider nicht von Oesling Modellbau erhältlich. Höchstwahrscheinlich ist die nicht genau formulierte Farbton der Grund dafür. Es gibt RAL 7025 als nahezu weiß aber ich habe VW Käfern in "Perlgrau" gesehen und sind richtig grau. Es ist für mich leider nicht ganz deutlich wie es aussehen sollte. Vielleicht könnten Farbeexperten hierüber mehr erzählen.

Mit freundlichen Grüßen,

Arnold
DRG Epoche II, 1923 bis 1928, überwiegend mit preußischer Charakteristik

Beiträge: 650

Wohnort: Wien

Beruf: Pharmaspezialist Analytische Chemie

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14

Samstag, 28. November 2015, 19:02

Hallo

Der thread ist ja nicht mehr der jüngste. Für mich als Epoche I und II-interessierter Modellbahner aber trotzdem höchst interessant.
Da ich von Brotberuf Chemiker bin, interessieren mich die verschiedenen "Anstrich-Rezepturen" natürlich besonders.

Eine Ergänzung zum interessanten Beitrag 11 von 64iger darf ich anbringen:
Bei der "Silberglätte" handelt es sich um eine metastabile Modifikation des Blei(II)-oxids und die ist gelb. Die rote Form firmiert unter "Goldglätte".
Die gelbe Form ist manchmal auch unter dem Namen "Massicot".

Gekürzter Auszug aus der "Oeconomischen Encyclopädie" ( 1773 - 1858 ) von J. G. Krünitz:
Silberglätte, Fr. Litharge d' argent; Ecume d' argent jaunatre, im Hüttenwerke, eine Glätte, die lichtgelb ist und in das Silberfarbene fällt. Sie ist eine wahre Bleyglätte und führt den Namen Silberglätte zum Unterschiede von der rothen Glätte, die Goldglätte genannt wird, ...

Silberglätte oxidiert unter Licht- und Sauerstoffeinwirkung zu Blei(IV)-oxid und das wiederum ist bräunlichschwarz.
Man kann also annehmen, dass die damit bereiteten frischen Anstriche durchaus hell waren, in kürzester Zeit jedoch zu einem bräunlichen Ton mutierten.

beste Grüße
Anton
°Wie isst man einen Elefanten auf? - Bissen für Bissen!" - Indische Weisheit

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