Moin, Jungs,
hier wie versprochen ein kurzer Zustandsbericht zum Wiederaufbau der Modellbahn. Eine Beschreibung von einzelnen Bastelschritten kann ich mir dabei sparen, denn da gibt es nichts, was ich nicht schon irgendwo beschrieben hätte.
Zuerst noch mal eine aktuelle Zeichnung der geplanten Anlage (Bild 1) und dazu dass, was bisher benutzbar ist (Bild 2). Darin kann man auch erkennen, was unverändert wieder aufgebaut werden konnte, was angepasst und was neu gebaut werden musste – und dass wir seit letzten Montag, 15.12.14, 12:14 Uhr, wieder zumindest im Kreis fahren können
. Der Winterfahrplan ist somit in einem kleinen Bereich in Kraft getreten
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Wie man auf dem zweiten und auch auf den folgenden Bildern erkennen kann, wurde bisher auch nur ein Gleis verlegt, um eben den Kreis zu vollenden.
Aber warum dauerte das so lange?
Am Anfang gab es das Nichts und fabrizierte eine Explosion. Nein, am Anfang gab es das Nichts und Ralph fabrizierte explosionsartig Module. Äh, nee, jetzt hab ich’s, am Anfang gab es Nichts im Raum bis Ralph seine Module aufgebaute, genau, und darauf musste ich warten, um einen Startpunkt für meine Segmente zu haben. Deshalb baute Ralph auch zuerst in der Ecke die erste Kurve auf.
Damit begann für mich zum Wiederaufbau gleich ein komplizierter und aufwändiger Abschnitt, nämlich die zum Bau des Übergangssegments erforderliche Ermittlung der Segmentlänge unter Berücksichtigung der nächsten Kurve
mit drei Gleisen unterschiedlicher Radien, zwei Bogenweichen, dem Beginn einer Steigungsstrecke, einem Klappsegment, drei Boosterabschnitten, einem Programmiergleisabschnitt und Unterbringung und Anschluss der Zentrale und das alles so, dass bei einer Breite von 188 Millimetern des Planums nach NEM 122 des Bahnkörperquerschnitts beim Steigungsgleis die Kanten der äußeren Schwellen nicht weniger als 54 Millimeter von der nächsten Wand entfernt sein durften. Alles verstanden?
Okay, ich glaube, es ist am Besten, ich zeige euch einfach mal die Bilder
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Bild 3: Die Ermittlung der Länge des kleinen neuen rechteckigen Segments am Boden war auch ausschlaggebend für den Aufbau des Untergestells und der Position der rollbaren Zentrale.
Bild 4: Die ersten beiden Segmente aufgelegt auf dem Gestell.
Bild 5: Das Einzige, was hilft, um die oben beschriebene Aufgabe einfach zu lösen: Ein PPP (Packpapierplan)!
Bild 6 und 7: Der sanfte Beginn der Steigungsstrecke, die Ausrundung konnte hier noch nicht mit Gewindestangen erstellten werden, auf Spanten wurden Holzleisten mit verschiedenen Stärken aufgeklebt.
Bild 8: Segmentunterseite mit mechanischer Schaltung für die Bogenweiche und den Anschlüssen, die zur Zentrale gehen. Zwei Boosterkreise, Anschluss Programmiergleis (mit Umschaltern unten links im Bild) und Loconet nach links und rechts.
Bild 9: Blick in Richtung Module und schmiegiger Gleisführung. Das Gleis, auf dem die V100 steht, ist übrigens ein schon teilweise eingeschottertes Gleis vom Abzweig zum Bhf. Wilhelmshaven in Zimmersrode, das ich hier passend verwenden konnte und das auch (wieder) als Programmiergleisabschnitt fungiert.
Bild 10: Klappsegment mit Steigungsstrecke, auch hier noch kein Einsatz von Gewindestangen.
Bild 11: Klappsegment mit verlegtem Kreisgleis. Weil das Gleis „beweglich“ bleibt, solange es noch nicht eingeschottert ist, habe ich hier die Übergänge Segmente/Klappe schon mal eingeschottert und damit fixiert.
Bild 12: Hochgeklappt und angeleint. Die Klappe dient nur als Durchgang. Um aber ggf. auch mal was rein- oder raustragen zu können, gibt es die Möglichkeit einer Anbindung mit Karabinerhaken und Öse. Mehr Schräglage Richtung Wand geht nicht, da auf dem inneren Gleis des Segments später auch mal Oberleitungsmasten stehen werden
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Bild 13: Wie auch schon im vorherigen Bild zu sehen, geht es schmiegich weiter. Die zu sehende Weichenverbindung habe ich für meine drei netten Mitstreiter eingebaut, so dass jeder von hier aus später direkt in den Arbeitsbahnhof oder daraus direkt auf die Kreisstrecke fahren kann. Das braune Stück Packpapier stellt das 188 mm breite Planum der Steigungsstrecke da, passt genau an die Wand. Gut geplant und umgesetzt, oder? Vielleicht sollte ich mal in Berlin anfragen, ob die nicht jemanden gebrauchen können, der ihnen sagt, wie man einen Flughafen baut
Bild 14 und 15: Eine schöne Schlängelstrecke. Neben dem Gleis liegen abgebaute und zum Teil eingeschotterte Weichen und Gleise.
Bild 16: Den Bahnhof Mariensiel wieder aufzubauen, ging Ratz Fatz.
Bild 17: Die letzte Kurve, angepasstes Segment mit aufgeständeter Strecke zur Gestaltung einer unebenen Landschaft.
Bild 18: Das Letzte, angepasstes Segment, musste zum Lückenschluss um ca. 18 cm verlängert werden, auch das Gleis oben drauf
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Bild 19: Ralph musste auch ein angepasstes Modul bauen, weil die Raumlänge die Standardmaße nicht genau hergab. Oben auf dem Bild etwa zwischen dem Baum und der Tunneldurchfahrt wurde dieses Modul eingebaut. Was auf diesem Bild aber auch sehr schön zu sehen ist, durch den Wegfall der Klappbrücke, die im alten Eisenbahnraum genau zwischen der S-Kurve und dem folgenden Abzweig zum Werksanschluss lag, wird auch dieser Bereich insgesamt noch schmiegiger, bei den ersten Fahrten nach langer Zeit am letzten Montag habe ich das freudige Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.
Der Aufbau bis zum Bahnhof Marie hat ungefähr bis Ende letzten Monats gedauert, der Rest ging dann recht schnell, weil eben nichts Neues mehr gebaut werden musste. Als nächstes kommt der Arbeitsbahnhof dran, auch hier ist in erster Linie nur die Zufahrt anzupassen bzw. neu zu bauen. Bis alle Bahnhöfe und das Betriebswerk wieder stehen, wird es wohl, denke ich, nächste Jahr um diese Zeit sein.
Frohe weihnachtliche Tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr, vielleicht sieht man sich ja auch noch heute Abend beim Stammtisch in der Knallhütte.
Gruß
Der Michel