Moin, Jungs,
Wie ihr ja wisst, wurden meine Bahnbaufortschritte im Sommer diesen Jahres durch einen Umzug Ende Juli in neue Räume unterbrochen. Mein letzter Baubericht
Was ich dieses Jahr gemacht habe - Baubericht Betriebswerk mit dem vermeintlichen Abschluss aller Holz- und Gleisbauarbeiten
endet mit einem Bild vom 05.11.2013.
Ab diesem Zeitpunkt beschäftigte ich mich mit der endgültigen Ausgestaltung des Bahnhofs Wilhelmshaven. Damals war der Umzug noch nicht auf dem Schirm, so dass sich im Nachhinein einige Arbeiten als umsonst
herausstellten bzw. der Gebäudebau dadurch wieder nach hinten auf der noch-zu-erledigen-Liste rutschte.
Zur Weihnachtszeit möchte ich aber dennoch über das Vergangene berichten, damit ihr was zu Lesen (und schauen) habt
.
Zunächst mal was ganz Lapidares. Am Ende der Kopfgleise fehlte schon lange noch ein Prellbock. Außerdem hatte ich mir schon lange die Frage gestellt, ob der weiße Warnanstrich an den Pufferbohlen nur vorne oder auch hinten angebracht war. Bisher hatte ich diesen Bereich holzfarben gelassen, da ich keine Fotos von der Rückseite der Prellböcke hatte. Allerdings hatte ich dann auf meinen Filmaufnahmen entdeckt, dass die Bohlen tatsächlich auch auf der Rückseite weiß gestrichen waren. Nach Fertigstellung des fehlenden Bocks holte ich diese Arbeiten nun nach (Bild 1).
Da es für den Postwagen keine Ladestelle gab war ich auf die Idee gekommen, die Drehscheibe etwas zu versetzen und zwischen Grube und Streckengleis noch ein Gleis mit Postschuppen einzurichten.
Das Drehscheibensegment hatte bereits nach dem ersten Umzug eine Anpassung erfahren, nun erfolgte für die neue Position eine weitere Anpassung (Bild 2) und eine dritte wird wohl im neuen Raum unausweichlich sein. Das gibt so einem Segment eine ganz einzigartige Form
.
Weiter ging’s mit dem Postgleisanschluss. Von dem Gleis zur Drehscheibe musste ein Abzweig, sprich eine Weiche, vorgesehen werden.
Dummerweise musste die Weiche auf der Trennstelle zwischen zwei Segmenten installiert werden, da sonst der Gleisabstand nicht mehr gepasst hätte. Hin und her schieben und Versuche brachten leider kein anderes Ergebnis.
Ich entfernte auf dem einen Segment die Dämmung samt Kork und ersetzte diese Stelle durch ein Stück Sperrholz, welches aber nicht auf dem Segment befestigt wurde, sondern nur auflag und auf der Kante des Nachbarsegments aufgeschraubt und aufgeklebt wurde (Bild 3).
Um das Postgleis nicht schräg auf das nächste und neue Segment führen zu müssen, wurde an dem vorhandenen Segment ein Stück angesetzt, so dass sich daraus eine zu den Schwellen parallel liegende Segmentkante ergab (Bild 4).
Für die vorhandene Lücke zwischen Drehscheibensegment, Bahnhofssegment und Streckensegment wurde ein passendes neues (und wie ich damals glaubte letztes Segment) gefertigt und per Ende 2013 war die Drehscheibe wieder angeschlossen und das Postgleis fertig (Bild 5).
2014 ging es zunächst weiter mit den ersten Einschotterungen an der Einfahrt zum Bahnhof (Bild 6). Leider habe ich Depp
an der falschen Stelle mit dem Schottern angefangen, denn ausgerechnet diesen Bereich kann ich im neuen Raum nicht mehr verwenden. Allerdings ist es mir zumindest gelungen, die eingeschotterten Weichen und Gleise inklusive Schotterbett wieder vom Untergrund zu lösen, die Weichen kann ich so wieder verwenden, die Gleise allerdings nur da, wo es passt, da sie ohne weiteren Aufwand nicht in eine andere Form gebogen werden können.
Für den Bahnhof Wilhelmshaven hatte ich das alte mechanische Stellwerk vorgesehen, welches 1963 abgerissen und durch ein modernes Drucktastenstellwerk ersetzt worden war. Von diesem Stellwerk und dem auf einem alten Gleisplan aus den frühen 1930er Jahren als Lkw-Schuppen bezeichnetem Gebäude (neben dem Gleis mit dem Namen Postbahnstation) erstellte ich je ein Modell aus Zeichenkarton, welche mir mit variablen Längen die Möglichkeit boten, die richtige Länge für den Modellbahnhof durch verschieben der Wandteile zu ermitteln.
Das Stellwerk war nämlich 23 Meter lang gewesen, der Schuppen 22 Meter. Das hätte im Modell so wie auf dem Bild 7 ausgesehen, wobei die Breite des Stellwerks 5,5 Meter betrug und die des Postschuppens im Hintergrund 8,3 Meter. Das Stellwerk aber hätte die Gleisanlagen bei der Originalgröße einfach erschlagen.
Ich schob die Wände mehrmals hin und her und betrachtete die Situation ausgiebig (Bild 8 – beim Betrachten des Fotos muss man berücksichtigen, das hier nur das nahe Umfeld zu sehen ist, ich aber auch den ganzen Bahnhof beim Betrachten mit einbezog).
Letztendlich entschied ich mich beim Stellwerk für eine Länge von16 Metern und eine Breite von 5,2 Metern. Die Länge des Postschuppens musste aus Platzgründen auf 14 Meter beschränkt werden, da hier noch ein kleiner Weg zwischen Gebäude und Streckengleis geplant war, und die Breite wurde auf 8 Meter festgelegt.
Beim Bau der Gebäude kamen wie üblich graue Kunststoffplatten aus dem Baumarkt zum Einsatz. Anhand von Bildern begann ich, die vier Außenwände des Stellwerks zu planen und zu bauen. Da es keine Zeichnungen von dem Bauwerk gab, war es anhand der wenigen Fotos, die auch manche Unklarheit hinterließen, und der verkürzten Wände nicht ganz einfach, die richtige „Ansicht“ zu finden (Bild 9).
Auch war an einem der Kopfenden beim Original ein Bahnübergang gewesen und die dortige Wand vermutlich deswegen im Stellwerkraum mit einer durchgehenden Verglasung und weiteren Fenstern im Anschluss der beiden langen Seitenwände versehen. Da bei mir kein Bahnübergang vorhanden war, überlegte ich lange, ob ich diese Fenster überhaupt so darstellen sollte.
Schließlich entschied ich mich dafür, es so wie bei Original zu machen, allerdings nur mit je einem Fenster in jeder Seitenwand (Bild 10). Das Stellwerk war übrigens im Krieg innen mit Stahlplatten ausgerüstet worden, die bis zum Abriss erhalten blieben. Deshalb, so vermute ich, waren die Öffnungen im Untergeschoß wohl fast alle verschlossen.
Die Fenster waren zum Teil Fertigprodukte, zum Teil baute ich sie wieder selber. Bei meinen anderen Gebäudebauten hatte ich schon immer mit dem Gedanken gespielt, auch die inneren Fenster nachzubilden.
Bei dem guten Einblick in das Stellwerk entschloss ich mich daher, dieses hier zum ersten Mal auszuprobieren. Ein paar Probeansichten bestätigten mich in diesem Entschluss.
Auch das Fenster über der Eingangstür war nur vom oben eingeschoben, es konnte also für Fotoaufnahmen des Innenraums herausgezogen werden (Bild 11 und 12).
Ich begann auch schon, die Kopf- und Seitenrampe sowie die Ladestraße vorzubereiten. Für die Rampe hatte ich bereits die alte Seitenrampe von meiner ersten Spur Eins Anlage eingeplant, dementsprechend war auch die Breite zwischen den beiden Ladegleisen ausgelegt worden.
Natürlich musste die Rampe erweitert und den Gegebenheiten angepasst werden, dazu waren vor allem dickere Seitenwände erforderlich, die ich damals noch mit „H0-Augen“ gebaut hatte. Diese Wände wurden von 10 Zentimeter auf 30 Zentimeter Originalbreite bzw. neun Millimeter im Modell verbreitert.
Auch hier arbeitete ich wieder mit den drei Millimeter dicken Kunststoffplatten, aus denen ich passende Stücke zurecht schnitt und diese auf die vorhandene Randmauer in zwei Lagen aufklebte.
Nachdem die vorhandene Rampe damit in der Breite angepasst war, wurde die Ummauerung des neuen Teils erstellt. Es wurden dazu drei Lagen zusammengeklebt. Im inneren Bereich wurden Querspannten eingeklebt. Da eine der Rampenauffahrten im Bogen geführt wurde, halfen mir hier beim Verkleben und dem einhalten der geplanten Rundung einfache Nägel, die ich in den Kork- und Sperrholzboden drückte (Bild 13).
Der obere Abschluss der dreilagigen Randmauern wurde mit Plastikspachtel von Revell aufgefüllt und anschließend glatt geschliffen.
Die Oberfläche der Rampe wurde wieder mit Kopfsteinpflasterplatten dargestellt.
Für die Pflasterung im Bogen hatte ich dabei das Dämmmaterial im Kopf, mit dem ich auch die Grube der Drehscheibe im Bw Oldenburg gestaltet hatte.
Diesmal wollte ich aber nicht wieder wie bei der Drehscheibengrube in Oldenburg einzelne Steine verlegen. Aufgrund der Vorgabe durch die Pflasterplatten fertigte ich mir ein Prägeprofil mit der Form und den Abmessungen eines Pflastersteins. Damit gestaltete ich dann das dem Bogen angepasste Dämmplattenstück. Mit dem ersten Stück war ich noch nicht zufrieden und ich entschloss mich, ein weiteres Exemplar zu schaffen.
Dieses wurde schließlich genommen und eingepasst. Alle vorhandenen kleinen Lücken zwischen den einzelnen Platten wurden mit Knetgummi verschlossen, dann folgte die farbliche Behandlung und es wurde noch ein wenig Unkraut bzw. Gras angebracht (Bild 14 – die Rampe ist hier noch nicht „tiefergelegt“ *).
Beim Einschottern fertigte ich für die Trennstellen der Segmente einlegbare Stücke. Diese bestanden aus einem Stück Kork, welches genau zwischen zwei Schwellen passte. Darauf wurde dann Schotter geklebt. Nachdem alles ausgehärtet war, konnten die Stücke zwischen die Schwellen an den schotterfreien Trennstellen eingelegt werden (Bild 15).
An dieser Stelle sind die zulässigen 10000 Zeichen fast erreicht, deshalb eine kurze Unterbrechung und dann ....