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Samstag, 13. Dezember 2014, 17:09

Meine Modellbauaktivitäten bis zum Umzug der Anlage

Moin, Jungs,

Wie ihr ja wisst, wurden meine Bahnbaufortschritte im Sommer diesen Jahres durch einen Umzug Ende Juli in neue Räume unterbrochen. Mein letzter Baubericht Was ich dieses Jahr gemacht habe - Baubericht Betriebswerk mit dem vermeintlichen Abschluss aller Holz- und Gleisbauarbeiten :wacko: endet mit einem Bild vom 05.11.2013.

Ab diesem Zeitpunkt beschäftigte ich mich mit der endgültigen Ausgestaltung des Bahnhofs Wilhelmshaven. Damals war der Umzug noch nicht auf dem Schirm, so dass sich im Nachhinein einige Arbeiten als umsonst :wallbash: herausstellten bzw. der Gebäudebau dadurch wieder nach hinten auf der noch-zu-erledigen-Liste rutschte.

Zur Weihnachtszeit möchte ich aber dennoch über das Vergangene berichten, damit ihr was zu Lesen (und schauen) habt ^^.

Zunächst mal was ganz Lapidares. Am Ende der Kopfgleise fehlte schon lange noch ein Prellbock. Außerdem hatte ich mir schon lange die Frage gestellt, ob der weiße Warnanstrich an den Pufferbohlen nur vorne oder auch hinten angebracht war. Bisher hatte ich diesen Bereich holzfarben gelassen, da ich keine Fotos von der Rückseite der Prellböcke hatte. Allerdings hatte ich dann auf meinen Filmaufnahmen entdeckt, dass die Bohlen tatsächlich auch auf der Rückseite weiß gestrichen waren. Nach Fertigstellung des fehlenden Bocks holte ich diese Arbeiten nun nach (Bild 1).

Da es für den Postwagen keine Ladestelle gab war ich auf die Idee gekommen, die Drehscheibe etwas zu versetzen und zwischen Grube und Streckengleis noch ein Gleis mit Postschuppen einzu­richten.

Das Drehscheibensegment hatte bereits nach dem ersten Umzug eine Anpassung erfahren, nun erfolgte für die neue Position eine weitere Anpassung (Bild 2) und eine dritte wird wohl im neuen Raum unausweichlich sein. Das gibt so einem Segment eine ganz einzigartige Form 8).

Weiter ging’s mit dem Post­gleisanschluss. Von dem Gleis zur Drehscheibe musste ein Ab­zweig, sprich eine Weiche, vorgesehen werden.

Dummerweise musste die Weiche auf der Trennstelle zwischen zwei Segmenten installiert werden, da sonst der Gleisabstand nicht mehr gepasst hätte. Hin und her schieben und Versu­che brachten leider kein anderes Ergebnis.

Ich entfernte auf dem einen Segment die Dämmung samt Kork und ersetzte diese Stelle durch ein Stück Sperrholz, welches aber nicht auf dem Segment befestigt wurde, sondern nur auflag und auf der Kante des Nachbarsegments aufgeschraubt und aufgeklebt wurde (Bild 3).

Um das Postgleis nicht schräg auf das nächste und neue Segment führen zu müssen, wurde an dem vorhandenen Segment ein Stück angesetzt, so dass sich daraus eine zu den Schwellen parallel liegende Segmentkante ergab (Bild 4).

Für die vorhandene Lücke zwischen Drehscheibensegment, Bahnhofssegment und Strecken­segment wurde ein passendes neues (und wie ich damals glaubte letztes Segment) gefertigt und per Ende 2013 war die Drehscheibe wieder angeschlossen und das Postgleis fertig (Bild 5).

2014 ging es zunächst weiter mit den ersten Einschotterungen an der Einfahrt zum Bahnhof (Bild 6). Leider habe ich Depp :S an der falschen Stelle mit dem Schottern angefangen, denn ausgerechnet diesen Bereich kann ich im neuen Raum nicht mehr verwenden. Allerdings ist es mir zumindest gelungen, die eingeschotterten Weichen und Gleise inklusive Schotterbett wieder vom Untergrund zu lösen, die Weichen kann ich so wieder verwenden, die Gleise allerdings nur da, wo es passt, da sie ohne weiteren Aufwand nicht in eine andere Form gebogen werden können.

Für den Bahnhof Wilhelmshaven hatte ich das alte mechanische Stellwerk vorgesehen, wel­ches 1963 abgerissen und durch ein modernes Drucktastenstellwerk ersetzt worden war. Von diesem Stellwerk und dem auf ei­nem alten Gleisplan aus den frühen 1930er Jahren als Lkw-Schuppen bezeichne­tem Gebäude (neben dem Gleis mit dem Namen Post­bahnstation) erstellte ich je ein Modell aus Zeichenkarton, welche mir mit variablen Längen die Möglichkeit boten, die richtige Länge für den Modellbahnhof durch verschieben der Wandteile zu ermitteln.

Das Stellwerk war nämlich 23 Meter lang gewesen, der Schuppen 22 Meter. Das hätte im Modell so wie auf dem Bild 7 ausgesehen, wobei die Breite des Stellwerks 5,5 Meter betrug und die des Postschuppens im Hintergrund 8,3 Meter. Das Stellwerk aber hätte die Gleisanlagen bei der Originalgröße einfach erschlagen.

Ich schob die Wände mehrmals hin und her und betrachtete die Situation ausgiebig (Bild 8 – beim Betrachten des Fotos muss man berücksichtigen, das hier nur das nahe Umfeld zu sehen ist, ich aber auch den ganzen Bahnhof beim Betrachten mit einbezog).

Letztendlich entschied ich mich beim Stellwerk für eine Länge von16 Metern und eine Breite von 5,2 Metern. Die Länge des Post­schuppens musste aus Platz­gründen auf 14 Meter be­schränkt werden, da hier noch ein kleiner Weg zwischen Ge­bäude und Streckengleis geplant war, und die Breite wurde auf 8 Meter festgelegt.

Beim Bau der Gebäude kamen wie üblich graue Kunststoffplatten aus dem Baumarkt zum Einsatz. Anhand von Bil­dern begann ich, die vier Außenwände des Stellwerks zu planen und zu bauen. Da es keine Zeichnungen von dem Bauwerk gab, war es anhand der wenigen Fotos, die auch manche Unklarheit hinterlie­ßen, und der verkürzten Wände nicht ganz einfach, die richtige „Ansicht“ zu finden (Bild 9).

Auch war an einem der Kopfenden beim Original ein Bahnübergang gewesen und die dortige Wand vermutlich deswegen im Stellwerkraum mit einer durchgehenden Verglasung und weiteren Fenstern im Anschluss der beiden langen Seitenwände versehen. Da bei mir kein Bahnübergang vorhanden war, überlegte ich lange, ob ich diese Fenster überhaupt so darstel­len sollte.

Schließlich entschied ich mich dafür, es so wie bei Original zu machen, allerdings nur mit je einem Fenster in jeder Seitenwand (Bild 10). Das Stellwerk war übrigens im Krieg innen mit Stahlplatten ausgerüstet worden, die bis zum Abriss erhalten blieben. Deshalb, so vermute ich, waren die Öffnungen im Untergeschoß wohl fast alle verschlossen.

Die Fenster waren zum Teil Fer­tigprodukte, zum Teil baute ich sie wieder selber. Bei meinen anderen Gebäudebauten hatte ich schon immer mit dem Gedanken gespielt, auch die inneren Fenster nachzubilden.

Bei dem guten Einblick in das Stellwerk entschloss ich mich daher, dieses hier zum ersten Mal auszuprobieren. Ein paar Probe­ansichten bestätigten mich in die­sem Entschluss.

Auch das Fenster über der Eingangstür war nur vom oben eingeschoben, es konnte also für Fotoaufnahmen des Innenraums herausgezo­gen werden (Bild 11 und 12).

Ich begann auch schon, die Kopf- und Seitenrampe sowie die Ladestraße vorzubereiten. Für die Rampe hatte ich bereits die alte Seitenrampe von meiner ersten Spur Eins Anlage eingeplant, dementspre­chend war auch die Breite zwi­schen den beiden Ladegleisen ausgelegt worden.

Natürlich musste die Rampe erweitert und den Gegebenhei­ten angepasst werden, dazu wa­ren vor allem dickere Seiten­wände erforderlich, die ich da­mals noch mit „H0-Augen“ gebaut hatte. Diese Wände wurden von 10 Zentimeter auf 30 Zenti­meter Originalbreite bzw. neun Millimeter im Modell verbreitert.

Auch hier arbeitete ich wieder mit den drei Millimeter dicken Kunststoffplatten, aus denen ich passende Stücke zurecht schnitt und diese auf die vorhandene Randmauer in zwei Lagen aufklebte.

Nachdem die vorhandene Rampe damit in der Breite angepasst war, wurde die Ummauerung des neuen Teils erstellt. Es wurden dazu drei Lagen zusammengeklebt. Im inneren Bereich wur­den Querspannten eingeklebt. Da eine der Rampenauffahrten im Bogen geführt wurde, halfen mir hier beim Verkleben und dem einhalten der geplanten Rundung einfache Nägel, die ich in den Kork- und Sperrholzboden drückte (Bild 13).

Der obere Abschluss der dreilagigen Randmauern wurde mit Plastikspachtel von Revell aufgefüllt und anschließend glatt geschlif­fen.

Die Oberfläche der Rampe wurde wieder mit Kopfsteinpflasterplatten dargestellt.

Für die Pflasterung im Bogen hatte ich dabei das Dämmmaterial im Kopf, mit dem ich auch die Grube der Drehscheibe im Bw Oldenburg gestaltet hatte.

Diesmal wollte ich aber nicht wieder wie bei der Drehscheibengrube in Oldenburg einzelne Steine verlegen. Aufgrund der Vorgabe durch die Pflas­terplatten fertigte ich mir ein Prägeprofil mit der Form und den Abmes­sungen eines Pflaster­steins. Damit gestaltete ich dann das dem Bogen angepasste Dämmplattenstück. Mit dem ersten Stück war ich noch nicht zufrieden und ich entschloss mich, ein weiteres Exemplar zu schaffen.

Dieses wurde schließlich genommen und eingepasst. Alle vorhandenen kleinen Lücken zwi­schen den einzelnen Platten wurden mit Knetgummi verschlossen, dann folgte die farbliche Behandlung und es wurde noch ein wenig Unkraut bzw. Gras angebracht (Bild 14 – die Rampe ist hier noch nicht „tiefergelegt“ *).

Beim Einschottern fertigte ich für die Trennstellen der Segmente einlegbare Stücke. Diese bestanden aus einem Stück Kork, welches genau zwischen zwei Schwellen passte. Darauf wurde dann Schotter geklebt. Nachdem alles ausgehärtet war, konnten die Stücke zwischen die Schwellen an den schotterfreien Trennstellen eingelegt werden (Bild 15).

An dieser Stelle sind die zulässigen 10000 Zeichen fast erreicht, deshalb eine kurze Unterbrechung und dann ....
»michel« hat folgende Bilder angehängt:
  • 1 Prellböcke 11.12.13.JPG
  • 2 Drehscheiben- position 22.11.13.JPG
  • 3 Weichenübergang 11.12.13.JPG
  • 4 Ansatzstück 11.12.13.JPG
  • 5 Postgleis fertig 31.12.13.JPG
  • 6 24.01.14.JPG
  • 7 Originallänge 04.02.14.JPG
  • 8 15, 18, 20, 23 m, 4.2.14.jpg
  • 9 29.05.14.JPG
  • 10 13.08.14.JPG
  • 11 Schiebefenster 15.08.14.jpg
  • 12 15.8.14.JPG
  • 13 13.2.14.JPG
  • 14 10.04.14.JPG
  • 15 24.04.14.JPG

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »michel« (13. Dezember 2014, 17:19)


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2

Samstag, 13. Dezember 2014, 17:13

... geht es hier weiter:

Neben der umgebauten Rampe kamen auch das Lademaß und der Bockkran von der ersten Anlage nun endlich wieder zum Einsatz. Nachdem einige kleinere Reparaturen durchgeführt worden waren, wurde das Lademaß an einer geeigneten Stelle aufgestellt. Dazu musste an der Segmentkante noch eine kleine Verbreiterung angebracht werden (Bild 16).

Das Lademaß wurde an seinen Fundamenten noch um sechs Millimeter verlängert. Für diese quadratischen „Füße“ wurden vorerst im Boden (Kork und Dämmmaterial) passende Löcher ausgeschnitten und das Maß dort hineingesteckt.

Bevor der Bockkran aufgestellt werden konnte, musste erst die Ladestraße gebaut werden. Die Straßenteile waren bereits aus Kunststoffplatte zurecht geschnitten und mit Kunststoff­primer eingesprüht und angemalt worden.

Eines der beiden Gleise der Güteranlage lag direkt im Straßenbereich. An den beiden Außen­seiten des Gleises wurden an den wenigen vorhandenen Schwellen die nachgebildeten Schraubenköpfe abgeschnitten. Die Kunststoffplatte konnte dann direkt auf den Schienenstuhl geklebt werden und war von der Höhe damit ganz knapp unter der Schienenoberkante (Bild 17 und 18 ).

Die Gleisinnenseite wurde mit selbst aus Plastikplatten hergestellten Streifen verse­hen. Auf die Holzleisten, auf denen auch das Gleis auflag, wurde 1,5 mm starke Streifen geklebt und darauf die Kunst­stoffplatte. Der Spalt zwischen Schiene und Plattenkante wurde mit 0,7 mm dicken und 3 mm breiten Streifen verklei­det. Auf die Nachbildung einer Rillen­schiene verzichtete ich bewusst, da die Rille schon 3 mm breit war, also sowieso unmaßstäblich – aber für den sicheren Einsatz auch fremder Gastwagen uner­lässlich –, und bei einem weiteren Schienenstück entlang der Straßenkante wäre das Ganze viel­leicht noch auffälliger geworden. So konnte ich neben dem rostigen Gleis den Rest einfach in Straßengrau halten, was der Tarnung ebenfalls zugute kam (Bild 19).

Am vierten Juni 2014 führten wir einen letzten Fahrtag in Zimmersrode durch. Ich nutzte diese Gelegenheit, um mal die Wandteile des Emp­fangsgebäudes zusammen zu stecken und aufzubauen (Bild 20). Mehr ist im Gebäudebau bisher nicht geschehen.

Und was ist jetzt mit der neuen Anlage? Hm, dazu schreibe ich mal was am nächsten Mittwoch :P.

Gruß

Der Michel
»michel« hat folgende Bilder angehängt:
  • 16 24.04.14.JPG
  • 17 24.04.14.JPG
  • 18 24.04.14.JPG
  • 19 24.04.14.JPG
  • 20 04.06.14.JPG

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »michel« (13. Dezember 2014, 17:48)


3

Sonntag, 14. Dezember 2014, 16:08

Lieber Michl,



... besten Dank für diese beiden wunderbaren Bauberichte, Spur-1 vom Feinsten! :thumbsup:

Bin schon sehr gespannt auf den nächsten Mittwoch, dann gibt es ja die von Dir schon angekündigte Fortsetzung :thumbsup:

... bitte weiter so und nochmals -DANKE- für's Zeigen! :thumbup: :thumbsup: :thumbup:
Gruß Wolfgang

Spur-E1NS-Nebenbahn Epoche 3

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... der DRG + DB + Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE).

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4

Sonntag, 14. Dezember 2014, 21:12

Hi Michel,

ich beneide Dich um deine Möglichkeiten. . Ich wünschte, daß ich nur ansatzweise solchen Platz zur Verfügung hätte.

Gruß Andreas

5

Montag, 15. Dezember 2014, 14:30

Und ich beneide dich um die Zeit, die du zur Verfügung hast für deine Basteleien..., lieber Michel!
Bin auch auf Mittwoch gespannt, aber:
ich weiß es schon, ätschi, bätschi!!!
Ralph Müller

6

Montag, 15. Dezember 2014, 15:54

Modellbauaktivitäten

Moin Michel,

das ist ja Anlagenbau vom feinsten. Um den Platz wird dich wohl jeder beneiden....
Ich warte schon gespannt auf den weiteren Fortgang.
Es grüßt

Peter
der
Nordhamburger

ospizio

unregistriert

7

Montag, 15. Dezember 2014, 17:42

Lob

Hallo Michel,

Als kochender Grobschreiner,der zwar Module und Loktransportkisten bauen und Linsen und Spätzle kochen kann,beneide ich Dich um deine modellbauerischen Fähigkeiten.
Im Kopf habe ich meinen Fabrikanschluss mit Wagendrehscheibe schon lange,wage ich mich aber noch nicht an die Ausführung.

Weiter so!!

Gruss Wolfgang

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