Tag Herr Schneider
nach meiner Einschätzung gibt es nicht "den" Spur-1 Kunden, und deswegen auch nicht "den" Spur-1 Markt. Ich sehe das eher so, das es verschiedene Kundenkreise gibt:
"Sammler", die immer weniger werden weil der "Vollstand" bei den meisten schon erreicht ist
"Spielbahner", die vielleicht gern mit Maxi fahren weil auch Kinder mit im Haus sind
"Modellbahner", die verschiedenes Material kaufen und verschieden hohe Ansprüche haben, jedoch alle eine Anlage besitzen.
Entsprechend dieser verschiedenen Kundenkeise und Zielgruppen entwickelt sich auch der Markt und die Absatzchancen der Produkte. Die Kunst der Hersteller dürfte nun darin bestehen die einzelnen Gruppen, richtig in Ihrer Kaufkraft einzuschätzen. Wobei deren Aufzählung sich sicher noch erweitern lässt.
Das Problem dürfte nun auch darin bestehen das sich die einzelnen Strömungen zum Teil widersprechen. So wird der eine "bunte" Waggon den Modellbahner schrecken, vielleicht aber den Sammler ansprechen.
Dazu kommen noch allgemeine Umstände, wie die sinkende Kaufkraft der Haushalte seit einigen Jahren, dann die Verschiebung der Altersstrukturen in unserer Gesellschaft, und mehr. Dies hat wiederum Einfluss auf den einzelnen Händler, der mit seinem Ladengeschäft auch eine gewisse Rendite erzielen muss was in der letzten Zeit sicher auch nicht leichter geworden ist.
Insgesamt sehe ich den Markt der Modellbahn gespalten. Ich persönlich glaube das er sich aufteilt in eine immer kleiner werdene Gruppe an Personen, die sich dieses schöne Hobby weiterhin leisten wollen und auch können. Diese wird verstäkt in den hochpreisigenn Segmenten zu finden sein, sich dort mit weniger und guter Qualität eindecken.
Und zum anderen die breitere Schicht derer die sich versuchen möglichst kostengünstig einzudecken. Diese Käuferkeise waren früher mal die breite Basis die das Hobby getragen hat. Inzwischen sehe ich hier grosse Teile wegbrechen.
Zum einen durch die aufklaffende Schere zwischen realem Netto-Einkommen und Preisanstig der Produkte. Zum zweiten duch die Konkurrenz der alternativen Freizeit-Angebote. Zum dritten sehe ich immer mehr Schwierigkeiten die demagogische Entwicklung von diesem Markt fern zu halten. Ein immer mehr steigendes Bevölkerungsalter und der fehlende Nachwuchs dünnen langfristig die Schicht der Modellbahnkäufer aus.
Mein persönliches Fazit daraus ist daher das man sich sehr genau überlegen muss, in welchem Preissegment man ein Produkt plaziert. Es wird wohl wieder am Ende der Kunde entscheiden, wofür er wieviel Geld auszugeben bereit ist.
Freundlichen Gruss
H. Zeisler