Hallo Michael,
die von Dir erwähnten "Grasdrehscheiben" waren Schotterdrehscheiben, denn im Schotter konnte man diese Bauart so stabil verlegen wie die normalen Gleise.
Meist waren das komplette "Bausätze", die in einer vorher angelegten Mulde zusammengeschraubt wurden. Der Drehkranz ist ein zweischieniges (Schmalspur-) Gleis mit (Kurz-) Schwellenrost und dieser dann mit sternförmig angeordneten Trägern mit dem Königsstuhl verbunden.
Die Auffahrten waren stabile, genietete Kästen die in den entsprechenden Positionen eingegraben und mit Schotter verfüllt wurden. Dann hat man obendrauf die Schwellen der Zufahrtgleise verschraubt. Das ganze war natürlich deutlich einfacher zu erstellen als eine gemauerte oder betonierte Grube, manbrauchte wg. der abgeflachten Grube nur etwas mehr Platz aussenrum, einen Kran mit genügend Reichweite und zwei-drei Schlosser/Mechaniker. Die "Auffahrkästen" rosteten natürlich recht schnell zusammen, so daß hier dann später oft doch noch betoniert wurde.
Durch die nur geschotterte Grube wuchs das Gras natürlich dort leichter wie in befestigten Gruben. Es gab da auch jede gewünschte Bühnenlänge und die Bauart hatte nichts mit Kriegsführung zu tun, wurde aber gern wegen der einfacheren Versetzbarkeit in Bahnhofsbereichen verwendet.
Hier noch ein toller Baubericht einer solchen Drehscheibe von User Michel:
Was ich dieses Jahr gemacht habe - Baubericht Betriebswerk
Gruß
Michael