HalloManfred,
Im Prinzip richtig,
aber der Abdampf,der durch die Zylinderhähne geht ist minimal.Sieh Dir mal die Zylinderhähne an,was die für einen Querschnitt haben,zur Raumfläche der Kolben.
Das Verhältnis Kolbeninhalt zu den Zylinderhähnen ist natürlich bei Deiner 5 oder 7Zoll-Lok anders.
Was aber hilft,ist das öffnen der Feuertür.Bei dem kleinen Löchchen von Deiner Lok mag das gehen,aber wenn Du eine grosse Lok nimmst,dann hältst Du es nicht lange aus.
Und der Feuerbüchse tut es auch nicht gut,besonders,wenn sie aus Kupfer ist.
Das beste ist eine gute Feuerführung von einem erfahrenen Heizer,wo auch der Lokführer seinen Anteil hat.Allerdings spielen da viele Faktoren mit,wie Streckenkunde,Abstimmung der Fahrweise des Lokführerrs auf den Heizer,Beschaffenheit der Kohle,Beschaffenheit des Speisewassers,Beschaffenheit des Feuers(Schlacke) Rauchrohre sauber,Rauchkammer nicht voll Lösche und dann gibt es noch so Rüster,die einfach trotz allen stimmenden Faktoren nicht Dampf machen wollen.
Wir hatten in Rottweil auch solche Karren.Eine,die Partout nicht dampfen wollte hat der Oberputzer(Chef der Feuermänner/Bekohler/Auswascher und Schuppenheizer) mal ununter lautem Fluchen so bearbeitet:Er schickte uns in Deckung,ging auf den Führerstand,drehte den Bläser auf volle Leistung,schmiss eine Knallkapsel ins Feuer und verliess die Lok.
Ein gewaltiger Schlag,die Abstellanlage bebte,eine pechschwarze Rauchfahne zum Kamin hinaus,und die Rohre waren sauber und die Lok machte wieder Dampf.
Aus meiner Erfahrung ist also das längere Aufmachen der Zylinderhähne nur ein Gag,so wie Michael schrieb.
Das läuchte Dampfen oder "Säuseln" der Sicherheitsventile ist typisch für die Ackermannventile,wenn sie nahe am Höchstdruck sind.Beiden Ramsbottomventilen fängt das Dampfen schon fruher an und kommt nicht so schlagartig wie bei Ackermann.
Der dritte Punkt ist natürlich lieber viel Wasser im Kessel als zu wenig.
Auf der Furka,wo die Loks und der Heizer Höchstleistung erbringen müssen(Der Takt ist dreimal feuern,dann dreimal Speisen und der Zeiger sollte sich nicht bewegen und jede Schaufel sollte schwarz zum Kamin hinausgehen,sonst war sie falsch plaziert.)ist das Wasser im Kessel die Lebensversicherung.Denn in der Steigung hast Du immer Wasser im Kessel.Bevor wieder in die Waggrechte gefahren wird(Bahnhöfe) fragt der Führer jedesmal ob er fahrten kann.Wenn nicht dann wird in der Steigung angehalten und Dampf gemacht und der Wasserstand im Kessel aufgefüllt.
Ich bin auch einige Male in Tiefenbach Ost(ist ein fiktiver Haltepunkt beim Furka-Lokpersonal) gestanden.
Für einen Berufsheizer und Lokführer war das nicht so gut,weil darüber gefrotzelt wurde.
Gruss und immer eine Handbreit Wasser über der Feuerbüchsdecke
Wolfgang
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (9. Januar 2014, 09:26)