Hallo P8-Freunde,
hatte gestern Gelegenheit, eine Märklin-P8 mit große Windleitblechen zu betrachten.
Die Seitenansicht zeigt die zierliche, feingliedrige Bauweise, mir viel "Durchblick" da wo es sich gehört, auch der Lok-Tender-Abstand sieht sehr gut aus.
Auch in der Schrägansicht macht sie einen sehr guten Eindruck, mich stört nur die etwas zu schlanke Lichtmaschine und daß die (Druckluft-) Glocke an eine Dampfleitung angeschlossen ist.
Im Gegensatz zur Kiss-P8 sind die schrägen Pufferbohlen-Abdeckungen im Bereich der Wlb-Innenseiten korrekt geschlossen ausgeführt und die Stangenlagerkeile an den richtigen Stellen.
Bei der Draufsicht sieht man dann schon dieses seltsame "Tränenblech" für die Umläufe und auf der Pufferbhle, im Maßstab viel zu grob und im Dampflokbau allenfalls bei Reparaturen verwendet.
Bei den Aufstiegstritten vorne kann man das ab etwa 1920 verwendete "Waffelblech" werkennen, allerdings spiegelverkehrt - was erhaben sein sollte ist vertieft.
Hier nochmals das Tränenblech in größerer Ansicht, insgesamt finden sich drei verschiedene Riffelblechsorten an der Lok. Die Grifföffnungen sind an den Windleitblechen nur angedeutet,
aufbohren muß man sie selber.
Überwiegend hervorragend detailiert, sehr zierliche Räder und Speichen. Die Radreifen der Laufräder scheinen die Laufkreisgrenze erreicht zu haben, so dünn sind die ;-)
Das Triebwerk und der Rahmen sind sehr schön detailiert, so haben die Kuppelstangen noch den schönen "Schwung", d. h. sie werden von der Mitte aus zu den Stangenköpfen hin schlanker. UNterm Heizerstand ein schöner Schmierpumpenantrieb (scheint auf dem Bild etwas verbogen?) Die wenigen Rahmenöffnungen sind teils durchbrochen, die angedeuteten könnte man noch schwarz auslegen, dahinter sitzt sowieso nur der (schwarze) Aschkasten. Nur die Überdimensionierten Rahmenausschnite für das vordere Drehgestell fallen unangenehm ins Auge, sind aber dem Meterradius geschuldet. Am Führerstandsaufstieg fehlt leider oben der 3. Tritt.
Die Beschriftung ist sauber lesbar und erscheint mir größenrichtig (hatte nichts vermessen an der Lok!) Die Beschilderung ist in DB-Rundziffern, hier kann man leicht mit BD u. Bw-Schildern die Lok selber umbeheimaten, da die derzeitigen Angaben nur aufdruckt sind - was durchaus auch üblich war.
Auch die Lokführerseite sieht bestens aus, nur der fehlende Tachoantrieb fiel mir auf. Eng anliegende Bremsklötze, Sandfallrohre, leider etwas zu eckig gebogen - da wären "Verstopfungen" vorprogrammiert ;-)
Der Tender mit schönen Nietreihen
Der Kohlenkastenaufsatz ist etwas dickwandig und das "Extrakästle" für die Kohlen macht das ganze noch unschöner. Schön gemacht ist die Zugstange für den Wasserkastendeckel. In den hintersten Feldern links sollten eigentlich keine Kohlen liegen, denn der Kohlenkasten endet mit der Aufsatzrückwand - aber vielleicht sind die da beim Laden reingefallen ;-)
Richtig schöne Drehgestelle hat der Tender, die etwas langen Fangketten sind wiederum den Radien geschuldet.
Hier noch ein Blick in den recht komplett ausgestatteten Führerstand, mit etwas Farbe kann man hier noch ein paar Dinge "blank" machen, bei abgehängtem Tender ist das ja recht einfach.
Viel wichtiger finde ich daß auch die Wände korrekt lackiert sind, denn das lässt sich nicht so ohne weiteres nachbessern.
Zu den Fahreigenschaften und zum Sound kann ich nicht viel beitragen, da ließ die "Stammtischsituation" nicht mehr zu, zudem standen noch weitere Objekte der Begierden auf´m Tisch.
Insgesamt ist die P8 m. E. ein weiterer Fortschritt gegenüber der G12 (BR58) und lässt auf weitere schöne Modelle von Märklin hoffen.
Gruß
Michael