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Wer meine Berichte über den Bau meiner Modellbahn verfolgt hat, wird feststellen, dass ich dabei nach Plan vorgehe. Aus vergangenen HO-Zeiten und von vielen Eisenbahnkollegen weiß ich, dass „mehrere Baustellen gleichzeitig“ nicht zielführend sind, darum gibt es bei mir immer nur EIN aktuelles Projekt.
Natürlich ist die Liste der noch abzuarbeitenden Dinge lang, das garantiert mir noch einige Jahre schönsten Bastelspaß. Das Thema „Patinieren von Loks und Wagons“ steht dabei ganz unten, soll heißen: Wenn die Anlage fertig ist.
Dadurch, dass ich bei den nordhessischen Stammtischen regelmäßig mit Peter Hornschu zusammentreffe, bin ich nun zu dem Schluss gekommen, einige Arbeiten auszusourcen, wie es so schön neudeutsch heißt, oder eben abzugeben.
Ich bringe eine Lok mit, und Peter gibt sie mir beim nächsten Mal zurück, schön patiniert, wie ich es haben möchte. Vorbildfotos spielen dabei natürlich eine wichtige Rolle, und Peter verschmutzt dann genau so, wie man es haben möchte.
Meine Anlage spielt Anfang der 1960er Jahre. Meine Fahrzeuge sollen daher einen Verschmutzungsgrad haben, der sich aus der täglichen Nutzung ergibt, sie sollten nicht vergammelt oder total verrostet oder ungepflegt sein.
Peter ist nicht nur ein Farbenfachmann, sondern er weiß auch, warum welche Spuren an den Fahrzeugen auftreten, und wenn die Ursache mangelnde Pflege oder ein undichtes Ventil ist, brauche ich diesen Farbtupfer nicht.
Ein dezent „hingehauchter“ Schmutzschleier ist unauffälliger und wirkt m. E. viel besser (ist aber vielleicht auch schwieriger herzustellen als ordentlich Dreck).
Als Peter meine 94 beim letzten Stammtisch mitbrachte und ich die Lok im Vergleich zu den anderen anwesenden Loks betrachtete, fiel mir deren „klinische Reinheit“ besonders ins Auge.
Ich füge daher als erstes ein Bild bei, bei dem ich die 94 neben die 57 gestellt habe. Natürlich ist es schwierig, digitale Bilder im richtigen Licht darzustellen, zumal die Ansicht auch je nach Monitor variieren kann, aber die Aufmerksamkeit soll hier zunächst auf die 57 gelenkt werden. So kennen wir unsere Loks, und solange alle unsere Loks so aussehen und wir es gewohnt sind, auf Bildern unsere Lokomotiven so zu sehen, ist alles „normaal“.
Aber wenn man einmal mit einer patinierten Lok anfängt …
Aus welcher Entfernung betrachten wir unsere Loks auf der Anlage? Für mich passt diese Patinierung genau dazu. Wenn man näher heran geht (oder die Kamera), kann man mit großem Erstaunen die feine Arbeit erkennen, die sich Peter gemacht hat – super, einfach Klasse!
Beim Kramen in der Fotokiste könnte das letzte Bild aufgetaucht sein, leicht unscharf von einem Hobbyfotografen Anfang der 1960er Jahre aufgenommen, wo und wann ist nicht bekannt.
Auf dem Stammtisch waren einige Spur Einser, die auf der einen Seite auch mal eine Lok patiniert haben möchten, auf der anderen Seite aber sich nicht trauen, den guten Stücken selbiges anzutun, es nicht übers Herz bringen, das schöne Modell zu verschmutzen. Das kann ich vollkommen verstehen (und wenn man ganz viele Loks hat, ist es sowieso kaum machbar). Aber ich habe rein subjektiv das Gefühl, das gerade in unserer Spur das Altern der Modelle eine größere Rolle spielt als in allen anderen Spurweiten.
Sei’s drum, jeder muss und soll seine Fahrzeuge so haben, wie sie im gefallen. Ich werde dem Peter auf jeden Fall noch öfter eine Lok mitbringen.
Gruß
Der Michel
P.S.: Die umgeknickte Aufstiegsstange vorne links an der Lok habe ich beim Aufgleisen verbogen, ist aber nach dem Fototermin wieder gerichtet worden.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »michel« (4. Dezember 2013, 20:43)
Sehr gut gelungen!
Toll ist der krustigen Belag auf der Rauchkammer, allerdings endet der hier zu abrupt. Der zieht sich nämlich beim Vorbild noch weiter richtig Kessel. Es handelt sich hierbei um feine Lösche, die bei beim Ausschaufeln der Rauchkammer vor allen Dingen bei windigen Wetter um die Lok weht. An öligen Blechteilen bleibt der Staub sehr gut kleben, bleibt aber auch an Stellen liegen, die nicht so viel Fahrtwind abbekommen.
Grüße
Michael
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mf pur« (24. November 2013, 11:34)
Hallo und guten Tag liebe Spur 1 Gemeinde,
da muss ich Michel recht geben die Patinierungen von Peter sind Spitze!!
Ich bin zur Zeit damit beschäftigt mein Modellbahn Museum von Spur H0 auf Spur 1 umzustellen.
Peter Horschuh hat für mich schon einige Wagen patiniert und es werden sicher noch weitere dazu kommen.
Danach werde ich die Lokomotiven für die Anlage verschmutzen lassen.
Wie ich schon an anderer Stelle anmerkte kann man geteilter Meinung über das Betriebsverschmutzen sein,
für mich werden durch die Patinierungen die Modelle zum Leben erweckt, die Modelle bekommen einen unverwechselbaren
Charakter durch diese Betriebsverschmutzung.
Aber dafür muss man "ein Auge und ein Händchen" haben und das hat Peter beides.
Viele Grüße Ernst-r.
Spur 1 Testberichte »
Der Glaskasten ist da oder der KM1 BR98.3 ist ausgeliefert
(13. November 2013, 19:38)
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