... um es mal - unter Auslassung von Fahrzeugen für besondere Funktionen und solchen Feinheiten wie Dachkanten und Dachfarben, Rahmenfarben, usw. usf. - ein bisschen konkreter zu machen:
1950er: Dampfloks schwarz-rot, E-Loks grün, schnelle (E 10, E 1
jedoch blau, Dieselloks rot, Personen- Pack- und Postwagen grün, Schlaf- und Speisewagen rot, andere Schlafwagen und F-Zug-Wagen blau.
In den 1960ern ging es ähnlich weiter, jedoch kamen mit dem TEE-Verkehr seit Ende der 50er die roten Fahrzeuge mit beigem Fensterband. Zwischenzeitlich gab es auch den neuen "Rheingold" in blau-beige.
Anfang der 1970er fand man die alten Farben öde und experimentierte an einer Reihe von Fahrzeugen mit den sogenannten "Popfarben" herum. Dabei war das Fahrzeug weitgehend hellgrau gehalten, aber es gab quietschbunte Fensterbänder. Dieses Konzept war vor allem am ET 420 vebreitet (in München mit blauem, sonst meist mit orangenem Fensterband), sehr lange (bis in die Zeit der Jahrtausendwende hinein) war die Popfarbe orange auch an - zuletzt einem einzelnen - VT 614 zu finden.
1974 Begann die gefürchtete Ära von ozeanblau-beige.
Ab 1979 galt für den IC-Verkehr das Motto: "Jede Stunde, jede Klasse!" Die Loks und die Wagen der 1. Klasse sowie die Speisewagen trugen mit rot-beige das Farbkonzept des TEE, die Wagen der 2. Klasse fuhren dabei blau-beige entsprechend dem Konzept von 1974.
Anfang der 1980er Jahre kam die DB unter Druck, da sie den Nahverkehr kräftig wegholzte, während manchmal kleine, regionale Bahnen dann auf ehemaligen DB-Strecken mit verbesserten Angeboten erfolgreich waren. Die demonstrative Antwort der DB war ab 1983 die City-Bahn Köln-Gummersbach, die mit Silberlingen und 218 betrieben wurde, bei der aber alle Fahrzeuge (auch die Loks) so etwas wie die orangene Pop-Lackierung erhielten. Ich gehe an dieser Stelle mal ins Detail, da die 218 im Ausgangspost angesprochen wurde, und um zu zeigen, wie bunt die Bahnwelt war und ist.
1986 kam ein neues Farbkonzept, das in gewisser Weise Anleihen bei den Popfarben nahm.
Die Wagenkästen des Personenverkehrs waren nun hellgrau, das Fensterband war farbig, wobei unter die Fenster ein schmaler Streifen mit einer gegenüber dem Fensterband etwas aufgehellten Farbe gespritzt wurde.
Hier gab es jetzt klare Produktfarben für die Fensterbänder:
IC-Verkehr rot (bei den ICEs nur ein schmaler roter Streifen unten),
InterRegio blau,
Regional- und Nahverkehr türkis,
S-Bahn-Verkehr orange (nicht in HH und Berlin).
Alle Loks erhielten bei Neulackierungen eine (schnell ausbleichende) orientrote Farbe mit weißen Lätzchen an den Fronten.
Die meisten Güterwagen blieben rotbraun, nur fielen die bisher schwarzen Rahmen und Puffer auch der braunen Farbe zum Opfer.
1996 begann bei der DB AG die verkehrsrote Epoche, in der wir aktuell leben.
Wahrscheinlich habe ich manche Bezeichnungen nicht korrekt gewählt, und jede Menge Ausnahmen und Sonder- und Irrwege wären zu ergänzen.
Aber als Überblick sollten diese Angaben für die DB (AG) reichen.
Es grüßt
Karl Schotter