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Mittwoch, 23. Oktober 2013, 17:04

Was ich dieses Jahr gemacht habe - Baubericht Betriebswerk

Moin, Jungs,

Nachdem ich die Strecke zum Arbeitsbahnhof und den Arbeitsbahnhof selber aufgebaut hatte (siehe Der Arbeitsbahnhof ), begann ich im Januar 2013 mit dem Betriebswerk. Muss ich es noch erwähnen? Ich erstellte als erstes ei­nen Packpapierplan! Dabei wurde die Gleisverlegung nach dem Originalplan (Bild 1, rot umrandeter Bereich) soweit es ging berücksichtigt.

Dieses Mal konnte auch der Lokschuppen mit den Originalmaßen vorge­sehen werden. Immerhin war der Schuppen 24 Meter breit und 37 Meter lang gewesen, bevor er im Oktober 2000 kurz vor seinem 100sten Ge­burtstag abgerissen wurde. Bild 2 zeigt den Grundriss. Auffällig dabei ist, dass eines der Gleise keinen Rauchabzug bekommen hat. Dieses Gleis war ursprünglich direkt von der Drehscheibe erreichbar, dann wurde diese Verbindung getrennt und eine Weichenverbindung wie im Gleisplan von Bild 1 erstellt. Auch diese Verbindung entfiel in den 60er Jahren. Ob hier Loks kalt zur Reparatur abgestellt wurden? Vielleicht hat ja jemand von euch eine Erklärung.

Ein Teil der Weichen wurde selber gebaut aus Bausatzteilen von Hegob. Zunächst musste die Weiche mit dem Abzweig zur Drehscheibe erstellt wer­den.

Der Aufbau der Weiche erfolgte direkt am schon liegenden Gleisanschluss vom Bahnhof. Ich verwendete dazu eine Sperr­holzplatte aus dem Restbestand, auf die ich den Gleisverlauf und die erforderlichen Schwellen aufmalte (Bild 3). Der weitere Aufbau erfolgte dann im Prinzip wie bei den Weichen­bausätzen mit vorgefertigter Zeichnung. Wichtigste Hilfsmittel dabei der Messschieber und die selbst gefertigten Holzklammern (Bild 4).

Beim Herzstück wurden diesmal wie­der die kompletten Isolierverbinder verar­beitet (Bild 5). Auch wurde ein Messingstück als mittleres Auflaufstück für die Spurkränze eingelötet (Bild 6).

Der Hauptstrang der Weiche hatte einen ganz leichten Bogen parallel zum verlegten Stre­ckengleis. Der abzweigende Strang wurde im Radius vom 2000 mm auch nach dem Herz­stück im Bogen weiter geführt (Bild 7).

Nachdem die Weiche fertig und an Ort und Stelle eingebaut war, stellte ich noch ein Stück Gleis bis zum Ende des Stre­ckenmoduls fertig, bevor ich die nach dem Packpapierplan erdachten Segmente zusammenbaute und aufstellte (Bild Acht). Hier kam wie immer Pappelsperrholz zum Einsatz und die Beine wurden direkt an den Segmenten befestigt. Es gab aller­dings nur an der Vorderseite Beine, da die Segmente mit Schrauben und Flügelmuttern so­wohl untereinander als auch mit den Streckensegmenten verschraubt wurden.

Um im Bw Gleise zu verlegen, musste als erstes die Drehscheibe gebaut werden. Beim Vorbild handelte es sich um eine 23-Meter Schotterbettdrehscheibe.

Ich sägte zunächst an der vorgesehenen Stelle einen Kreis aus der Seg­mentoberfläche (Bild 9), etwas grö­ßer als die 23 Meter der Drehbühne, und baute auf dem Holzteller aus Holz und Kunststoffplatte eine Aufla­gefläche für das Schotter­bettgleis.

Bei Thomas Obst hatte ich mir Schmalspurschwellenprofile (ex Hübner) besorgt. Mit meinem Biegegerät, welches ich auf dem Kopf in einen Schraubstock klemmte, bog ich aus zwei Gleisstangen passende Radien.

Nachdem das Gleis und die Schwellen angemalt waren, wurde das Gleis auf die Auf­lage gelegt und zunächst mit hölzernen Halteklammern am äußeren Schienenstrang befestigt, und zwar nur so fest, das es noch hin und her geschoben werden konnte (Bild 10).

Dann wurde, ausgehend von der Mitte, das Gleis genau ausgerichtet, damit es auch wirklich rund war. Die Halteklam­mern wurden dann nach­gezogen, so das das Gleis nicht mehr ver­rückt wer­den konnte, dann wurde es eingeschottert.

Zur Stromversorgung des Bühnengleises bot es sich an, diese über das Gleis im Schotterbett sicher zu stellen, so dass ich zwei Kabel an die Schie­nen gelötet hatte.

Bei der Original Drehscheibe war der Königstuhl mit dem Schotterbettgleis über Stahlstreben verbunden. Aus Messingprofilen wurden diese Streben in der erforderlichen Länge hergestellt.

Teilweise waren diese untereinander ver­bunden, also fixierte ich die zu­recht ge­sägten Profile mit Holz­klammern auf einem Rest Sperrholz und lötete sie zusammen (Bild 11). Diese Nachbildungen hatten keinerlei Funktion, sondern dienten nur der vorbildlichen Darstellung der Drehscheibe.

Bevor nun diese Stahlstreben eingebaut werden konnten, wurde zunächst der Gru­benboden gestaltet. Am Rand zum Schot­terbett baute ich wie beim Original zu­nächst aus Kunststoff eine Umrandung, auf der die Streben aufliegen sollten (Bild 12).

Für die weitere Gestaltung hatte ich ein paar „Probestücke“ erstellt, um zu testen, ob meine Idee zur Darstellung des im Original gepflasterten Grubenbodens funktionieren würde.

Das Gefälle in der Grube wurde durch Pappstücke dargestellt. Und dann fing ich an, aus dem Material der Laminatunterlage kleine Kopfsteinpflastersteine zu schneiden! An­schließend wurde auf dem Pappboden doppelseitiges Klebeband aufgeklebt und die Stein­nachbildungen ein­zeln mit der Pinzette darauf drapiert (Bild 13 - Die innere Auflage der Streben am Königstuhl waren übrigens mal Kabeltrommeln alter Brawa Litze aus HO-Zeiten).

Ich schätze, dass ich ungefähr 10 - 12000 von diesen kleinen Steinchen zurecht schnitt und auf dem Klebeband positio­nierte. Auf der Pappe hatte ich verschiedene Kreise mit unterschiedlichen Radien aufgemalt, an denen ich mich beim „verlegen“ der Steine orientieren konnte.

Nachdem der Grubenboden komplett mit Steinen bedeckt war, wurden die Fugen mit feinem Sand eingeschlämmt und das Ganze dann mit dem üblichen Leim-Wasser-Spülmittel-Gemisch verklebt. Da Sowohl die Steine als auch das doppelseitige Klebeband wasserundurchlässig waren, brauchte ich mir keine Sorgen über eventuelle Verformungen der Pappe durch die Feuchtigkeit zu machen.

Nach dem Trocknen des Klebegemisches war der Grubenboden „stein­hart“ und wurde mit grauer Farbe grundiert und anschließend mit verschiedenen Tönungen patiniert.

Nun konnte auch der innere Bereich des Schotterbettes zu Ende gestaltet werden. Auch hier brachte ich zwischen Schotterbettrand und Grubenboden zunächst Pappstreifen an, die eben­falls mit doppelseitigem Klebeband versehen wurden, einfach, um den Schotter in der Schräge zu stabilisieren, bis er mit dem Kle­bergemisch fixiert war (Bild 14).

Jetzt endlich konnte die soweit gestaltete Drehscheibe an ihrer geplanten Position eingebaut werden. Dazu waren rund um das Scheibenloch an sechs Stellen nach innen ragende Holzleisten ange­bracht worden, auf denen der Holzboden der Drehscheibe zu liegen kam. Die Holzleisten waren mit Gewindestangen am Segment befestigt, so dass eine Höhenjustage und ein ebenes Ausrichten durch verstellen der entsprechenden Haltemuttern möglich war.

Die Drehscheibenbodenplatte wurde nun an den Holzleisten festgeschraubt und die Drehscheiben­bühne eingesteckt.

Auf die Grundplatte der Drehscheibenbühne wurde das Gleis mit Kunststoffschienenstühlen von Thomas Obst mit Ethylazetat aufgeklebt (Bild 15). Durch das Azetat wurden die Stühle und die Platte regelrecht miteinander verschweißt.

Auf der Unterseite wurde die Bühne aus verschiedenen Aluminiumprofilen zusammengeschraubt und hatte in der Mitte ein Messingrohr, welches in das am Grubenboden mittig angebrachte Rohr hinein passte (Bild 16). Die Bühne blieb so immer herausnehmbar, für die spätere genauere Detaillierung zum Beispiel, denn dieser Unterbau ist ja nur funktionell und wird später nicht mehr sichtbar sein.

Ich hatte noch zwei Schmalspurdrehgestelle, die als Ladegut einem X05 von Hübner beigelegen hatten. Diese zwei Drehgestelle waren für die Bühnenenden vorgesehen und wurden in der Mitte auseinandergesägt, so dass der Abstand der beiden
Achsen zueinander vergrößert werden und die Bühne somit nicht zu Seite kippeln konnte. Dem Gleisradius entsprechend wurden dann die beiden Achsteile auf einem Stück Kunststoff aufgeklebt. Damit war ein neues Drehgestell geschaffen,
welches in der Mitte ein Loch erhielt, durch die eine Schraube geführt wurde, mit der das Gestell an der Bühne befestigt wurde. Das Loch war in der Längsachse der Bühne als Langloch ausgeführt, so dass die Drehgestelle sich nicht nur drehen, sondern auch eventuelle Abweichungen der verlegten Kreisgleise nach Innen oder Außen ausgleichen konnten (Bild 17).

An den Drehgestellen wurden auch Schleifer aus Bronzeblech angebracht, die auf dem Schotterbettgleis auflagen und so die Stromversorgung des Bühnengleises sicherstellten. Die Zufuhrleitungen zum Schotterbettgleis wurden an die Kehrschleifenautomatik von einem Power 6 Booster angeschlossen, so dass ein automatisches Umschalten der Polarität erfolgte.

Zum Bühnenantrieb komme ich später.

Gleich geht’s weiter …
»michel« hat folgende Bilder angehängt:
  • 1 Bw 12.01.13 Plan.JPG
  • 2 Bw 12.01.13 Plan LS.JPG
  • 3 Abzweig 12.01.13.JPG
  • 4 Klammern 13.01.13.JPG
  • 5 Bw 14.01.13 Herzstück.JPG
  • 6 Herzstück 15.01.13.JPG
  • 7 Bw 15.01.13.JPG
  • 8 Bw 22.01.13.JPG
  • 9 Bw 07.02.13.JPG
  • 10 Bw 11.02.13.JPG
  • 11 Bw 15.02.13.JPG
  • 12 Umrandung 17.04.13.JPG
  • 13 Probeliegen und erste Steine 17.04.13.JPG
  • 14 Untergrund Böschung 23.05.13.JPG
  • 15 Bühne 27.3.13.JPG
  • 16 Bühnenunterseite 17.04.13.JPG
  • 17 Drehgestell 21.04.13.JPG

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Mittwoch, 23. Oktober 2013, 17:20

Da die Grube einen schrägen Rand hatte, musste an den Stellen, an denen die Gleisanschlüsse gelegt werden sollten, entsprechende Über- oder Vorbauten erstellt werden, womit ich Anfang Juni zunächst in Richtung des geplanten Lokschuppen begann.

Als erstes wurde die unter dem Überbau befindliche Stein­mauer aus Dämmmaterial zu­recht geschnitten. Da dieser Bereich später nicht mehr so deutlich zu sehen sein würde, verzichtete ich darauf, hier einzelne Steine zu verlegen, sondern drückte mit einer selbst gebastelten Prägevor­richtung die Fugen in das wei­che Dämmmaterial. Wie sich später herausstellte, war diese Idee aber nicht so gut (Bild Achtzehn).

Nach Bemalung und Patinie­rung fertigte ich aus gebeizten Holzleis­ten die Stützbalken. Darauf sowie rechts und links als Be­tonteile kamen Kunststoffstü­cke (Bild 19). Das Ganze wurde anhand von Vorbildfotos gestaltet. Weitere Detaillierung sollte erst später erfol­gen, denn jetzt war der Vorbau soweit gediehen, dass darauf die Gleisan­schlüsse verlegt werden konnten.

Das erste Gleis war das Zufahrtsgleis vom Bahnhof. Jetzt konnten schon mal alle Loks auffahren und gedreht werden (Bild 20).

Zwischen dem Zufahrtsgleis und dem ersten Lokschup­pengleis war noch ein Ab­stellgleis mit Grube und Tankstelle für die Dieselloks geplant. Dieses Gleis wurde als nächstes verlegt. Für dieses Gleis und die vier Lokschuppengleise war übrigens geplant, diese abschaltbar zu machen. Grund dafür war, das einige der digitalen Loks, ohne das irgendwelche Funktionen aktiviert waren, eine Art Grundrauschen oder –brummen von sich gaben. Auch war es bei Verwendung von Fred oder Daisy bei Fahrtagen vorge­kommen, dass plötzlich auf dem Regler un­bemerkt vom Bediener eine andere Lo­kadresse gewählt worden war und diese Lok, wo immer sie auch gerade war, sich unbeo­bachtet in Bewegung gesetzt hatte.

Für den Grubenabschnitt im Gleis wurde – wie bei der Drehscheibenbühne – wie­der ein Stück Kunststoff verwendet. Auch diesmal wurden auf die Gleisstan­gen Schienenstühle aufgeschoben und dann das gesamte Ensemble mit den üblichen
Holzleistenklammern auf ei­nem passenden Stück Pappelsperrholz befestigt und die Schienenstühle mit Ethylazetat verklebt. So wurden auch die Grubenabschnitte im Lokschuppen erstellt (Bild 21).

Für die Aussparungen im Holz hatte ich bereits beim Bau der Segmente Sorge getragen und an den Querstreben ent­sprechende Lücken vorgesehen. Aber erst jetzt, nachdem die Drehscheibe ihre genaue Position eingenommen hatte und die ein­zelnen Gleisabgänge ermittelt waren, konnte auch der Standort des Lokschup­pens und der Stand­gleise ganz genau festgelegt werden. Nun wur­den nachein­ander die Löcher für die Gruben ausge­sägt. Die Gruben selber wurden aber noch nicht
gebaut, lediglich die obere Halte­platte für das Gleis wurde erstellt.

Die Grubenstücke wurden auf Holzleisten aufgeklebt. Dies gab dem ganzen mehr Stabilität und sorgte außerdem für den Höhen­ausgleich zwischen der Korkober­fläche und dem Lokschuppenin­nenbereich. Hier hatte ich nämlich auf den Untergrund aus Dämm­material und Kork verzichtet, da hier später der Lokschuppenboden nachgebildet werden würde.

Der Bau der ersten drei Gleis auf der Lokschuppenseite ging so rela­tiv einfach voran, wenn auch das erstellen der Grubenböden ein we­nig mehr Arbeit bedeutete als einfaches Gleisverlegen (Bild 22).

Am 25. Juni waren die beiden ersten Stände gleismäßig fertig. Nun wurde es wieder ein biss­chen aufwändiger, denn vom dritten und vierten Standgleis musste eine Gleisverbindung ein­geplant bzw. gebaut werden. Zwar war dies alles schon auf
dem Packpapierplan berücksich­tigt gewesen, aber dieser Plan diente ja in erster Linie zur Ermittlung der Trennstellen zwi­schen den Segmenten, was in diesem Fall mit der Drehscheibe und den zwei Weichen auch sehr wichtig war.

Die ganz genaue Lage der beiden Weichen konnte jedoch erst jetzt durch probieren und opti­sche Sichtkontrolle erfolgen. Diese optische Inaugenscheinnahme spielt bei mir sowieso eine große Rolle (Bild 23). Mit Hilfe meiner Pappradien und Weichenzeichnungen von Thomas Obst kam ich schließlich zu dem Ergebnis, eine Außenbogenweiche mit den Ra­dien 2300 mm (zur Drehscheibe) und 2600 mm (zum Nachbargleis) sowie dort eine normale Linksweiche zu bauen (Bild 24).

Für die Außenbogenweiche, die gleich über die gesamte Länge des Segments gebaut werden sollte, wurde eine eigene Zeichnung erstellt (Bild 25). Anhand dieser Zeichnung wurden dann die Schwellen ausgewählt und abgelängt. Dann wurde sie auf ein passendes Rest­stück Pappelsperrholz geklebt und nach der bereits oben beschriebenen Me­thode die Weiche aufgebaut.

Der Versuch, ein Herzstück zu löten, ging leider schief. Ich war auch wieder zu ungeduldig und hatte keine richtige Vorarbeit geleistet. Wenn man schon so anfängt,nach dem Motto, mal sehen, ob das eben schnell geht und eigentlich schon vorher
weiß, dass es nicht funktionieren wird, muss man sich über das Ergebnis nicht wundern.

Ich arbeitete also wieder mit einzeln zurecht geschnittenen und gebogenen Gleisstücken, fügte aber diesmal schon während der Herzstückerstellung ein passendes Stück Kunststoff, auf dem die Radkränze der Wagen oder Loks aufliefen und somit nicht in die Lücke in der Herzstück­mitte hinein fielen, ein. Messungen an fertig gekauften Hegobweichen hatten ergeben, das der Abstand zwischen Herzstück und Herzstückspitze knapp drei Mil­limeter betrug und die Höhe des eingelegten Stücks zwei Milli­meter sein sollte. Als Lehre diente mir daher ein Stück Kunststoff mit drei Millimeter Stärke und eingebaut wurde ein zurecht ge­arbeitetes Stück aus zwei Milli­meter starkem Kunststoff.

Da die Weiche im Nachbargleis eine Standard­linksweiche mit 2400 mm Radius sein sollte, gestaltete sich der Aufbau dieser Weiche recht einfach. Genau arbeiten musste ich aber beim Anschluss an die Außenbogenweiche, da auch die Linksweiche sofort der Segment­länge angepasst wurde und somit alles auch optisch gut wirken musste (Bild 26).

Beiden Weichen wurden mit dem üblichen mechanischen Antrieb über Stellstange versehen und Mitte August waren die Gleisanlagen auf der Lokschuppenseite des Bw’s fertig.

Bevor nun auf der anderen Seite der Drehscheibe weiter gearbeitet werden konnte, musste zunächst die Umrandung der Drehscheibengrube fertig gestellt werden, da ich hier später nicht mehr so gut herankommen würde.

Am 16. August begann ich mit der Ausmauerung, indem ich zunächst eine Pappwand erstellte für den Bereich zwischen den Gleisabgängen. Dieses Pappgestell wurde noch nicht an Ort und Stelle festgeklebt. Zum einen war es so einfacher, die
einzelnen Steine am Basteltisch aufzukleben, der Hauptgrund lag aber darin, dass die Fugen zwischen den Steinchen ja wieder eingeschlemmt, sprich mit Sand versehen und dann mit Leim-Wasser-Spülmittel-Gemisch beträu­felt werden
mussten. Diese Arbeit schien mir wegen der Schräge der Umrandungsmauer da­her ebenfalls besser für den Basteltisch geeignet zu sein, wo man die Schräge in die Waage­rechte bringen konnte.

Auf die Pappe wurde wie schon beim Grubenboden doppelseitiges Klebeband aufgebracht und hierauf die einzelnen Steine plat­ziert.

Die erste Grubenpappwand war am 26. August mit noch mal cirka 1500 kleinen Steinen be­klebt und eingeschlämmt wor­den. Sie wurde noch am glei­chen Tag angemalt und pati­niert, dann an Ort und Stelle aufgeklebt und der Zwischen­raum zwischen Wand und Schotterbett eingeschottert (Bild 27 und Achtundzwanzig).

Am nächsten Tag war auch die gegenüber liegende Wand fertig (noch mal cirka 1500 Steinimitationen). Der Bereich unter dem zweiten Vorbau für die Gleisabgänge wurde wieder aus drei länglichen Stücken Dämmmaterial erstellt. Diesmal prägte
ich die Steine jedoch nicht ein, sondern drückte die Fugen mit einem Bleistift in das Material. Damit stimmten auch die Ab­messungen der Steine im Vergleich zu den beiden angrenzenden Mauerwänden. Denn bei der ersten Mauer hatte ich
leider die Steine zu groß gemacht, wie auf Bild 28 deutlich zu sehen ist.

Am 27. August waren die fehlenden Wände soweit fertig, dass sie ebenfalls an Ort und Stelle eingeklebt werden konnte (Bild 29 – bei Filmarbeiten für den Aufbaufilm, der demnächst auf YouTube zu sehen ist). Wie bereits bei dem ersten Überbau begann ich nun, aus einer Holzleiste die Abstützungen zu bauen und anzubringen.

Dann wurde wieder der Bereich zwischen Schotterbett und Wand eingeschottert und die Kunststoffplatte des Überbaus aufgeklebt (Bild 30 – ungefähr vom Standort der Filmkamera von Bild 29).

Alle weiteren jetzt noch beim Bau der Drehscheibe und dem Grubenumfeld anstehenden Ar­beiten waren auch vom Anlagenrand aus durchführbar, so dass am 30.08.2013 der Drehschei­benbau vorerst abgeschlossen war und es nun an der anderen Scheibenseite mit den Bw-Auf­bauarbeiten weiter ging.

Gleich kommt der letzte Teil ...
»michel« hat folgende Bilder angehängt:
  • 18 Gerüst Gleiszugänge 04.06.13.JPG
  • 19 Gerüst Gleiszugänge 04.06.13.JPG
  • 20 Gleisanschluss 08.06.13.JPG
  • 21 Gruben.JPG
  • 22 Zwei Stände fertig 25.6.13.JPG
  • 23 Überlegungen zur Weichenver- bindung 25.6.13.JPG
  • 24 so solls werden 25.6.13.JPG
  • 25 Zeichnung 4.7.13.JPG
  • 26 Weichen fertig 27.7.13.JPG
  • 27 Eine Mauer 26.08.2013.JPG
  • 28 Mauer angemalt 26.8.13.JPG
  • 29 Filmarbeit 30.8.13.JPG
  • 30 Grube fertig 30.8.13.JPG

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »michel« (23. Oktober 2013, 17:50)


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Mittwoch, 23. Oktober 2013, 17:31

Das allerletzte Holzsegment baute ich am zweiten September 2013 als Lückenschluss zwischen Bw und Streckensegment. Da die letzten Weichen auf einem Streckensegment liegen würden und der Übergang dahin schräg verlief, beschloss ich, diese beiden Segmente zu einem Segment zu verschmelzen (Bild 31). Bei der Planung und beim Bau des Streckensegments war ich mir nämlich noch gar nicht über die genaue Gleislage im Bw im Klaren gewesen.

Über den weiteren Bau der Gleise und Weichen brauche ich hier nicht näher zu berichten. Ich versuchte, die Gleise möglichst „schmiegich“ wie Ralph es formulierte, zu verlegen (Bild 32, 33 und 34). Da ich in meinen Unterlagen und den vorhan­denen Originalzeichnungen keinen Ort für eine Schlackengrube gefun­den hatte, platzierte ich selbige kurz vor der Dreh­scheibe.

Am 17. Oktober 2013 verlegte ich das letzte Stück Gleis (Bild 35 und 36), damit war das Kapitel der Holz- und Gleisarbeiten nach fast sechs Jahren abgeschlossen, und ich bin froh darüber dass ich jetzt endlich mal was anderes machen darf ^^ .

Und jetzt noch mal was zum Antrieb der Drehscheibenbühne.

Für den Antrieb der Bühne hatte ich einen Getriebemotor von Modelcraft mit einer Übersetzung von 1:30 bei Conrad angeschafft. Um die Motorkraft auf das Gleis zu über­tragen, hatte ich in meinem Fundus gegraben und einen Gummireifen eines alten Märklin-Sprint Rennwa­gens gefunden, der auf einen Mö­belschrankverbinder aufgezogen wurde.

Um dieses Teil mit der An­triebsachse des Motors zu verbin­den, nahm ich das Innenteil der größten Lüsterklemme, die ich fin­den konnte (Durchmesser 5 mm), und bohrte diese am Bohrständer auf sechs Millimeter, dem Umfang der Achse, auf. Dann baute ich das Ganze zusammen und installierte den Motor in einer eben­falls aus Aluminiumprofil gebauten Halterung in Drehbühnengestell (Bild 37 und Achtunddreißig).

Probeweiser schloss ich den Mo­tor an einen Fleischmanntrafo an. Die Bühne drehte mit oder ohne Lok wunderbar, allerdings war der Umlauf des Rennwagenrei­fens nicht ganz rund, vermutlich, weil beim Aufbohren der Lüster­klemmenhülse der Durchgang nicht genau gerade geworden war oder weil der Durchmesser des Möbelschrankverbinders zu ge­ring war und sich beim Festschrauben eine Schräge ergab.

Die Bühne wippte daher leicht auf und ab auf der Motorseite.

Das Ganze musste überarbeitet werden und ich bestellte bei Conrad eine Kupplung samt Hülsen mit 6 mm Innendurchmesser und zwei Kugellager. Die Kugellager wurden in eine Holzleiste ge­presst, die zwischen den Aluwinkeln des Bühnengestells ihren Platz fand. Damit wurde die Achse mit dem Gummireifen fixiert.

Bei einem ersten Test vor dem Einbau zeigte sich aber, dass der Reifen immer noch unrund lief. Dies war auf den Möbelschrankverbinder beziehungsweise den Sitz des Reifens darauf zurück zu führen.

Ich beschloss daher kurzerhand, die Originalfelge des Rennwagens zu verwenden. Ich zog selbige von der Achse, bohrte das Achsloch auf 6 mm auf und befestigte das Ganze mittels einer kurzen Schraube und einer Verbindungsmutter auf der
Gewindestangenachse, an deren anderem Ende sich die Kupplung zur Motorachse befand (Bild 39 und 40).


Funktionstests nach Einbau der ganzen Mimik ergaben nun einen einwandfreien Betrieb. Die Stromversor­gung des Ge­triebemotors erfolgte über zwei Kabel. Eines davon war an dem Messingrohr angelötet, in dem die Drehbühne steckte, das andere an einem inneren Messing­rohr, welches unten aus dem anderen Rohr ca. einen Zentimeter heraus schaute und an dem ein Bronzeblech als Schleifer für die Strom­übertragung sorgte. Die Bühne blieb damit weiter­hin her­ausnehmbar.

So, das war’s erstmal, ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben (Es waren mehr als die möglichen 10000 Zeichen pro Thema, daher die Aufteilung auf drei Seiten). Demnächst, ich schätze mal im November, gibt es dann auch die filmische Dokumentation auf YouTube.

Bis dahin

Der Michel
»michel« hat folgende Bilder angehängt:
  • 31 Schmelzmodul  23.9.13.JPG
  • 32 Überblick 09.10.13.JPG
  • 33 DS-Abgänge 09.10.13.JPG
  • 34 letzte Weiche im Bau 16.10.13.JPG
  • 35 Das letzte Gleis 17.10.2013.JPG
  • 36 Bw Gleise fertig 17.10.2013.JPG
  • 37 Motor und Mimik 21.04.13.JPG
  • 38 Motor eingebaut 21.04.13.JPG
  • 39  Antrieb neu 18.09.13.JPG
  • 40 DS mit Antrieb 23.9.13.JPG

4

Mittwoch, 23. Oktober 2013, 18:47

Wow!
Da bleibt mir die Spucke weg. Ich habe ja schon die bisherigen Teile auf Youtube gesehen und auch hier deine bisherigen Texte gelesen. Diese Radien... sooooo groß. Klasse! Das macht richtig was her. Weiter so! Ich freue mich schon auf das Video.

Gruß Lars

5

Mittwoch, 23. Oktober 2013, 23:42

Servus Michel,

da hast Du ja ein Wahnsinns-Projekt umgesetzt...

Die Teile kannst Du ja nächstes Jahr mit nach Warendorf bringen, dann haben wir die 2. Halle auch voll .... :D

Viele Grüße aus Unterfranken
Elmar

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6

Freitag, 25. Oktober 2013, 09:21

Servus, Elmar,

wenn ich mir einen 38-Toner leihe und drei Monate vorher da bin, könnte die Halle bis zum Treffen voll sein :D

Grüße nach Unterfranken

Michel

7

Freitag, 25. Oktober 2013, 10:33

Hallo Michel,

da können sich Deine Mitstreiter aber Glücklich schätzen das sie so einen engagierten und talentierten Modellbahnbauer an ihrer Seite haben. Klasse!!!

Grüße Peter Hornschu
Peter

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8

Freitag, 25. Oktober 2013, 10:55

Hallo, Peter,

das stimmt schon, auf der anderen Seite kann ich mich glücklich schätzen, das sie mir erlauben, dreiviertel des Raumes in Beschlag zu nehmen ^^

Gruß

Michel

9

Freitag, 25. Oktober 2013, 12:02

Natürlich, das eine nicht ohne das andere, oder der eine nicht ohne den anderen.

Aber wenn Du noch Entfaltungsmöglichkeiten suchst, und einen Urlaub in Ostwestfalen machen möchtest lade ich Dich gerne ein. Dann geht es bestimmt auch auf meiner Anlage mal etwas zügiger weiter :D

Grüße Peter Hornschu
Peter

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10

Freitag, 25. Oktober 2013, 17:36

Bin begeistert

Hallo Michel,

großes Kino, was Du da wieder zauberst. Das motiviert mich, endlich an meinen Modulen weiter zu bauen.

Mach mich gleich mal ans Werk :)

Gruß Andreas

11

Freitag, 25. Oktober 2013, 17:50

Modellbau vom FEINSTEN ...

Hallo Michel,



... perfekte Anlagen-Planung und modellbauerische Umsetzung ... kurzum Modellbau vom FEINSTEN!

Bin schon sehr gespannt auf das angekündigte Video. Gern werde ich Deine Bauberichte hier im Forum weiter verfolgen, bitte mehr davon ...



Abschließend noch die folgende Frage zum Bild 36: Wie groß ist der Abstand vom vorderen Prellbock "Holzlatte" bis zum Gleisende Lokschuppen?

- Damit ich mal eine Vorstellung zu den Platzverhältnissen dieser Superanlage bekomme ... danke.
Gruß Wolfgang

Spur-E1NS-Nebenbahn Epoche 3

Loknummern- und Fabrikschilder, Betriebsbücher von Dampflokomotiven ...
... der DRG + DB + Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE).

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12

Freitag, 25. Oktober 2013, 18:40

Hallo, Wolfgang,

so genau kann ich dass jetzt grad gar nicht sagen, es müssten so um die acht Meter sein.

Gruß

Der Michel

13

Freitag, 25. Oktober 2013, 20:00

Hallo Wolfgang,
zu so zur Orientierung: der Raum misst knapp 26 mal 8 Meter und ist doch ziemlich komplett ausgenutzt...
Gruß
Ralph Müller

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14

Samstag, 26. Oktober 2013, 08:33

Gleisplan

Moin zusammen,

anbei mal der aktuelle Plan, mit einer Änderung im Bhf. Wilhelmshaven. Dort wird noch die Drehscheibe verschoben, um Platz für ein Postgleis zu schaffen. Das gibt noch mehr Arbeit für den Fahrdienstleiter (Henrik, das baue ich extra für Dich um ^^ )

Gruß

Der Michel
»michel« hat folgendes Bild angehängt:
  • 4.0 Version Anlage Michel und Ralph.jpg

15

Samstag, 26. Oktober 2013, 18:01

Hallo Ralph, hallo Michel,


besten Dank für die Informationen zum Thema Raumgröße sowie für den Gleisplan ... ein wunderbares Konzept ... Platz müßte man haben ...
Gruß Wolfgang

Spur-E1NS-Nebenbahn Epoche 3

Loknummern- und Fabrikschilder, Betriebsbücher von Dampflokomotiven ...
... der DRG + DB + Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE).

16

Donnerstag, 31. Oktober 2013, 14:20

Hallo Michel,

man(n) weiß garnicht, was man mehr bewundern soll. Nicht nur Dein Talent solche Pläne zu ersinnen, sie auch noch in Tat umzusetzen und das in eine Weise, dass auch ein Bastelmuffel und weniger Geübte dem im Nachhinein folgen können. Die Berichte in Wort und Bild und Film sind einfach fantastisch.

Und mit dem Einsetzen der vielen kleinen Steine in Deine Schotterdrehscheibe hast Du Dir hier im Forum bestimmt ein Fleißkärtchen verdient.

Immer wenn ich einen Motivationsschub brauche, schaue ich mir Deine tollen Bauberichte an, dann hab ich wieder genügend Gas für meine kleinen Bastelein. Wenn es Dich noch nicht gebe, man(n) müsste Dich dann sofort erfinden :D

Vielen, vielen Dank, dass Du uns dazu immer so hautnah an Deinen Projekten teilhaben lässt, ich freu mich schon auf mehr und schau mir glatt Dein Video noch einmal an.

Viele Grüße Matthias

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17

Samstag, 9. November 2013, 17:26

Nachtrag zum Gleisende

Moin, Jungs,

auf Anregung eines einzelnen Optikers habe ich das letzte Stück Gleis am Bw-Ende noch ein Stückchen verlängert und dem Verlauf des Streckengleises angepaßt. Anbei zwei Bilder.

Jetzt ist aber Schluß mit Gleise verlegen 8o

Gruß

Der Michel
»michel« hat folgende Bilder angehängt:
  • Gleisende neu.JPG
  • Ende Gleis neu.JPG

18

Samstag, 9. November 2013, 17:44

Hallo Michel,

sieht toll aus was Du da machst, wenn ich nur auch schon soweit wäre. Bin noch beim Wände versetzen und "nebenher" 97 501 pflegen.
Beim Gleise legen sollte man beachten daß beim Vorbild jeder Quadratmeter bezahlt werden musste, deshalb wurden die Gleise so eng wie möglich zusammengerückt. Das parallellegen hat also durchaus seine Berechtigung.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

Leisi71

unregistriert

19

Samstag, 9. November 2013, 18:20

Hallo Michel,

ja ja der Optiker.
Aber es sieht optisch schon super aus mit der Verlängerung.

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