Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Spur 1 Gemeinschaftsforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Mittwoch, 28. November 2012, 11:24

Güterwagen Ep. 3a und 3b?

Hallo,

von den Herstellern werden Güterwagen in Ep. 3a und Ep. 3b angeboten. Offensichtlich gibt es aber keine Bauart-Unterschiede im Modell (fehlendes 3. Spitzenlicht :rolleyes: ) Worin unterscheiden sich dann eigentlich die Wagen nur in den Datums-Bezeichnungen?
Gruss Ralf
Eisenbahn-Modellbau in 1

2

Donnerstag, 29. November 2012, 23:12

Hallo Ralf

Es ist doch toll, dass wir von einigen Herstellern verschiedene Beschriftungen für unsere Modelle bekommen, so dass sich epochengerechte Züge bilden lassen. Natürlich fallen die Unterschiede bei Güterwagen oft nicht so stark auf, als das bei Personenwagen der Fall ist. Die Unterscheidung zwischen Epoche 3a und 3b ist ja auch an der Klassenreform (Abschaffung 3. Klasse) festgemacht.

Einen ähnlichen Stichtag gibt es bei Güterwagen nicht, weil die Änderungen dort nicht an einem Tag durchgeführt wurden sondern ein fließender Prozess waren, bei dem das Erscheinungsbild bei Neuanstrichen und bei neuen Fahrzeugen dem jeweiligen Stichtag der Inbetriebnahme entsprach. Wenn man einmal davon absieht, dass die Untersuchungsfristen nicht abgelaufen sein dürfen, dann ist es natürlich denkbar und plazsibel, dass Fahrzeuge mit leicht unterschiedlichen Lackierungen und Beschriftungen nebeneinander im Einsatz waren.

Unterschiede waren Beschriftung (zum Beispiel das Lastraster) und Lackierung (Inenfarben, Grünton beim Pwg). Dann gab es Unterschiede in der Einsatzart (Holzgüterwagen wurden zugunsten der UIC-Bauarten aus dem Europ-Park zurückgezogen). Bauartunterschiede gab es zum Beispiel bei den Rangierertritten (die hölzernen wurden gegen Gitterroste ausgetauscht) und bei den später abgebauten Bremserhäusern.

Einzelne Güterwagentypen wurden sogar zu Ersatzteilspendern für Umbauwagen. Anders als bei Personenwagen wurden dabei sogar die Längenmaße verändert. Daher hat sich das Erscheinungsbild der Güterzüge in noch viel stärkerem Maß geändert, als das die Detailunterschiede der Güterwagen aussagen.

Die besten Informationen bieten die Güterwagenbücher von Stefan Carstens. Kein Wunder, dass Modellbahner und Industrie das Erscheinen weiterer Bände herbeisehnen. Besonders erwähnenswert erscheint mir der allgemeine Teil in Band 6 zu sein, in dem gerade auf dieses unterschiedliche Erscheinungsbild eingegangen wird.

Übrigens liegt darin auch ein besonderer Reiz der Jahrestreffen der Fremo 32-Finescale Modulgruppe. Dort wird nach Vorbild gefahren. Die erste Session stellt die Zeit direkt nach dem Krieg dar. Dann wird es immer moderner, bis die ersten Epoche 4-beschrifteten Fahrzeuge den Übergang von Epoche 3 zu Epoche 4 darstellen. Unverständlicherweise hat dieser Zeitraum keine eigenen Kennbuchstaben erhalten, obwohl bereits 1960 mit der Umbeschriftung von Güterwagen begonnen wurde. Meiner Meinung nach ist das dann die Epoche 3c.

Dass auch bei Lokomotiven die Bauartunterschiede weit über das Hinzufügen von 2 Loklaternen geht, sieht man an den Versionen von KM1 eigentlich am besten. Zum Nikolaustreffen in Lauingen ergibt sich meist die Gelegenheit, einen kompletten "Satz" von aktuell ausgelieferten Fahrzeugen neheneinander betrachten zu können.

Sogar bei der 23er, deren Hauptkomponenten in Zinkdruckguss entstanden sind, wurden zum Teil gravierende Änderungen des Vorbildes umgesetzt (Führerhausdach und -tür, Tenderaufbau, Kesselbestückung)
Das schöne ist, dass man um so mehr über das Vorbild lernt, je genauer man sich die Modelle ansieht.

Diese Antwort kann natürlich nicht vollständig sein. Die Komplexität der Materie ist sicher auch der Grund, warum es bisher keine Antworten gab.

Viele Grüße aus München

Klaus Holl

3

Freitag, 30. November 2012, 08:43

Hallo Klaus,

danke für deine Info. Ich meinte das auch gar nicht wertend. - Wenn die Hersteller bei der Ankündigung der Wagen ein paar Unterschiede darstellen würden, dann käme ich eher in "Versuchung" einen zweiten Wagen zu bestellen. Für mich sah es so aus, als ob die Wagen identisch sind, bis auf das Datum und Beschriftung.
Gruss Ralf.
Eisenbahn-Modellbau in 1

4

Samstag, 1. Dezember 2012, 08:47

Hallo,

die Unterschiede in der Bauart bei einem Epoche 3a und 3b Wagen wurden bislang meiner Kenntnis nach jedoch noch von keinem Hersteller dargestellt. Wenn man sich das Ganze betrachtet, handelt es sich nur um Beschriftungsvarianten.
Wobei die Zonen - Beschriftung 1948 eingeführt wurde. Die bekannte Epoche III Beschriftung bei Güterwagen wurde 1952 von der DB eingeführt. Bei Vorkriegswagen und Kriegswagen außer Europ-Wagen jedoch zunächst bis 1954 ausgesetzt. D.h. diese wurden selbst bei Neulackierung mit DR Brit.-US. Zone oder DR Fr. Zone beschriftet. An dieser Beschriftungsvorschrift änderten sich bis 1960 nur Kleinigkeiten. Z.B. offenes - geschlossenes Lastraster, Anschrift Revisionsdatum, keine dreistufigen Bremsecken mehr. Ab 1960 wurde eine neue Beschriftung eingeführt. Das ist im wesentlichen die bekannte Epoche IV Beschriftung. Es durften jedoch noch die alten Gattungsbezeichnungen mit angeschrieben sein. Z.B. aus O- Wagen wurden E Wagen. Das O durfte aber noch hinter der Nummer angeschrieben sein. Diese Beschriftungsvariante ist sehr schön bei einigen Hübner Kds und Schiebedachwagen zu sehen. Diese Variante wurde dann aber auch wieder ausgesetzt um dann 1964 überarbeitet zu werden und als "richtige" Epoche IV Beschriftung eingeführt zu werden.

Meine abgebordeten Epoche 3a und 3b KM 1 Linz sind beide nach der Vorschrift von 1952 beschriftet. Beim 3 b wurden jedoch die Kleinigkeiten geändert. Lastraster, ausgeschriebene Bremsbezeichnung und Anschrift Revisonsdatum. Die Wagen sind in der Bauart jedoch ansonsten gleich.

Ich denke, daß bis Mitte der fünfziger Jahre die meisten Güterwagen noch mit Zonenbeschriftung unterwegs waren. Bis Mitte Ende der sechziger waren wahrscheinlich die meisten Güterwagen noch mit der Beschriftungsvorschrift von 1952 beschriftet.
Von daher müßte meiner Meinung nach die Epoche IIIa Variante mit Zonenbeschriftung unterwegs sein umd die Epoche IIIb Variante mit der bekannten Epoche III Beschriftung. Worin dann Varianten in der Beschriftung zulässig wären.

Grüße

Wilfried

Ähnliche Themen