Modultreffen Leipzig - und nun ?
3 Wochen sind seit dem Leipziger Modultreffen vergangen. Der Alltag
hat mich wieder und inzwischen hatte ich auch Zeit, mir persönlich
ein paar Gedanken zu machen über das was mir gefallen und was mir
weniger gefallen hat.
Zuerst einmal möchte ich mich aber bei allen bedanken, die mit ihrer
Teilnahme dazu beigetragen haben, dass es eine riesige und tolle
Anlage wurde, die am Ende sogar funktionierte. Dass ein paar Leute erstmals die inzwischen nicht mehr
ganz so neuen Bundesländer besucht haben und ich auch die
Möglichkeit hatte, etwas von meiner Heimatstadt zu zeigen hat mich
wirklich gefreut. Wer zur Stadtrundfahrt nicht mit war kann sich
gerne bei mir melden, wenn er mal wieder nach Leipzig kommt - wenn
es sich dann einrichten läßt, mache ich eine persönliche
Stadtrundfahrt auch gerne mit.
Es gab Dinge, die organisatorisch verbesserungswürdig wären, andere
konnten wir nicht beeinflussen. Dass wir die Polizei auch zur
Ausstellung bemühen mußten hat Ralph wahrscheinlich herbeigeredet -
er wollte wohl unbedingt die SOKO Leipzig sehen.
Die im Nachhinein aufgelaufenen Rechnungen finde ich etwas
erschreckend - wir haben mehr Energie verbraucht (oder zumindest
finanziell in Rechnung gestellt bekommen) als ich zu Hause in einem
Jahr benötige.... und die Menge der Besucher lag zwar über meiner
Schätzung, was aber nicht heißt, dass sie nicht doch sehr
enttäuschend war. Eigentlich hatten hier alle (inklusive der
Vorstand des Leipziger Modellbahnvereines) deutlich mehr erwartet.
Unter solchen Bedingungen läßt sich so eine Veranstaltung aus meiner Sicht nicht wiederholen.
Aber im Zuge der Vorbereitungsarbeiten bin ich auch über ein paar
Dinge gestolpert, die mich überrascht haben. Das betrifft sowohl
Animositäten zwischen einzelnen Teilnehmern als auch immer weiter
steigende Erwartungen an solche Treffen. Insgsamt sollten wir uns
wohl alle mal überlegen, wie es mit Modultreffen grundsätzlich
weiter gehen sollte - unabhängig davon, wo diese stattfinden.
Dabei will ich aber grundsätzlich die Veranstaltungen in Heilbronn
und Mannheim von meinen Überlegungen ausnehmen, denn dort steht so
viel Infrastruktur und inzwischen auch Erfahrungt zur Verfügung,
dass darüber nicht unbedingt sinniert werden muß.
Ein paar Ideen hatte ich dazu:
1. Wenn es eine kostenlose Halle gibt UND die Nebenkosten auch
überschaubar sind, dann braucht es nur ein paar Leute die die
Organisation anpacken und durchziehen. Das mit nur 3 bis 4 Leuten
organisieren zu wollen ist u.U. aber schon grenzwertig.
Insbesondere, wenn das Treffen im Rahmen einer öffentlichen
Ausstellung statt findet, sind die organisatorischen Zwänge (in
Abhängigkeit von den örtlichen Behörden) nicht zu unterschätzen.
Als Veranstalter solle wohl vorzugsweise ein Verein oder aber eine
Firma auftreten, der die rechtlich-finanziellen Voraussetzungen hat
(Steuernummer) sonst ist hier ggf zusätzliche Arbeit erforderlich.
2. Im Rahmen einer Messe ist es natürlich in gewissem Maße auch Möglich
eine Art Modultreffen durchzuziehen, der Aufbau in Sinsheim 2006 ging ja
schon fast in diese Richtuung. Wer aber schon mal aktiv auf einer Messe
ausgestellt hat, der weiß auch, dass selbst am Aufbautag kein
unbegrenzter zeitlicher Zugang besteht (sofern man nicht dafür bezahlen
will) und an den Ausstellungstagen der Zugang üblicher Weise von 1
Stunde vor bis 1 Stunde nach Öffnungszeit ist. Danach kann mn sich dann
sicher in eine Kneipe setzen aber spielen ist nicht mehr. Für mich
waren Mesen bisher auch immer wieder faszinierend, aber nicht mit einem
Modultreffen vergleichbar. Besonders wenn es technische Probleme gibt
machen sich dann auch die eingeschränkten Aufbauzeiten negativ
bemerkbar.....
3. Man könnte sich natürlich auch mal an den FREMO-Leuten orientieren -
nicht aber alles übernehmen. Wenn man so eine Veranstalung NICHT
öffentlich macht kann man sich den ganzen Trödel sparen, der nur für die
Öffentlichkeit erforderlich ist . Gäste sind dann nur auf Einladung
einzelner Teilnehmer möglich. Auch das ganze finanzrechtliche würde
damit flach fallen (zumindest die einnahmeseite) denn das ganze wäre
defakto eine private Veranstaltung. Die Teilnehmer müssen dann einen
finanziellen Beitrag leisten, um eine Halle zu mieten. Es gäbe einen
Stichtag, bis zu dem alle Ihren Beitrag eingezahlt haben müßten, wird
die Kostendeckung bis zu dem Tag nicht erreicht entfällt die
Veranstaltung und das Geld wird zurück überwiesen. Aber auch das
erfordert Leute, die sich bereit finden, sich den Hut aufzusetzen. Nur
das Fahren nach Fahrplan und mit Wagenladungskarten würde ich nicht so übernehmen - auch wenn es zeitweise sicher interessant ist.
4. Was ich für eine optimale Lösung halten würde wäre eine Mischung aus
Messe, Sinsheim und Modultreffen und auch ein ERSATZ dieser 3 Punkte
Dabei ist mein Hintergedanke, dass es eigentlich für die Hersteller doch
auch nervig und sowohl finanziell als auch zeitlich anstrengend sein
dürfte, 5 bis 10 Messen und andere Veranstaltungen abzudecken.
Wenn das Treffen in Sinsheim (im Museum) durch eine Veranstaltung
ersetzt werden könnte, die sowohl Platz für JÄHRLICH EIN GROSSES
MODULTREFFEN beiten würde als auch das Ausstellerpotential von SINSHEIM
bieten würde, dann wäre evtl vielen geholfen.
A) Es gäbe eine riesige Schauanlage für die Besucher
B) Die Teilnehmer hätten ausreichend Zeit und Platz zum Spielen
C) Die Hersteller würden neben den Teilnehmern auch ein großes Publikum errreichen.
Wenn es auch eigentlich nicht geplant war, so ging das Modultreffen in
Leipzig ja schon fast in diese Richtung, nur das Publikum kam nicht und
für die gewerblichen Aussteller waren die Preise wie in Borken eher
symbolischer Natur. Zum Bezahlen der Halle haben diese Preise nahezu gar
nicht beigetragen. Auch hat sich gezeigt, dass die Organisation einer
derartigen Veranstaltung "so nebenbei" eigentlich nicht geht.
Wenn sich jemand fände, so eine Veranstaltung richtig professionell
aufzuziehen und die sonstigen Rahmenbedingungen stimmen würden, könnte
ich mir vorstellen, dass man auch große Treffen nochmal veranstalten
kann.
Im Prinzip ist Sinsheim als DIE zentrale Veranstaltung ja gut,
allerdings ist aus meiner Sicht der Platz jetzt schon viel zu begrenzt
und da es keine Möglichkeit gibt, zusätzlich eine Modulanlage zu
integrieren und die Öffnungszeiten für die Teilnehmer denen eines
Modultreffens anzugleichen, so dass es keine "Ersatzveranstaltung" für
ein Modultreffen sein oder werden kann.
Auch Herr Schellenkamp, der ja am 5./6.Mai auch eine Spur-1-Messe in
Busseck veranstalten wolllte hat auf meine Anfrage in HN gemeint, dass
er an einer Kombination von Modultreffen und Messe kein Interesse hat.
Insgsamt würde ich mir das wie folgt vorstellen:
Zeitraum: Mai /Juni als Ersatz für das Sinsheimer Spur1-Treffen und das Frühjahrsmodultreffen, die damit entfallen
Dauer: Wochenende plus 2 Tage für internes Spielen / Aufbau Modultreffen
Professionelle Organisation: das könnte z.B. das Museum in Sinsheim sein oder ein Messeveranstalter
Teilnahmer der Aussteller wie in Sinsheim - auch mit den Kosten wie Sinsheim
u.U. auch ein finanzieller Beitrag der Teilnehmer, aber den größten teil der Kosten sollten die gewerblichen Aussteller tragen
Eine große Fläche, die über zusätzliche Tage für den Aufbau der
Modulanlage zur Verfügung steht und auch keine zeitliche Begrenzung hat
Catering durch Profis aber mit "normalen" Preisen für die Teilnehmer (Kantinenessen)
Übernachtungsmöglichkeiten in der Halle
Als Veranstaltungsort könnte ich mir auch Sinsheim vorstellen (die
dortigen Messehallen) oder ähnliche Hallen wie auf der AGRA aber
tendenziell eher zwischen Frankfurt und dem Ruhrgebiet.
Wenn sich ein Veranstalter wie MESSE SINSHEIM mit diesem Konzept
anfreunden könnte, dann könnte die Veranstaltung sogar durch das ganze
Land reisen von Friedrichshafen bis Bremen, so dass vielleicht nur aller
5 Jahre die Veranstaltung am gleichen Ort wäre und jeder mal in den
Genuß kürzerer Anfahrtszeiten käme und aucn das lokale Publikum nicht
überfüttert werden würde.
So ein Konzept würde aber natürlich erfordern, dass sich alle
(Hersteller, Händler und potentielle Teilnehmer) einig wären, denn eine
Zersplitterung der Aktivitäten wären auch für alle letztlich
kontraproduktiv, wobei das nicht heißen soll, dass kleiner lokale
Modultreffen sich damit nicht vertragen würden - die dann aber
wahrscheinlich ohne die meisten gewerblichen Aussteller auskommen müßten.
Aber glauben würde ich in diese Einigkeit nicht....
Wie gesagt, das sind meine persönlichen Gedanken nach dem Leipziger
Treffen, die Zeit wird zeigen, ob die in irgend einer Richtung brauchbar
sind. Aber ohne Leute die sich den Hut aufsetzen wird es sicher auch in
Zukunft nicht gehen...
Und nun Feuer frei !
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Matthias« (23. Mai 2012, 21:44)