Hallo,
ich glaube nicht, dass in naher oder mittlerer Zukunft jemand Auto-Modelle in 1:32 auf den Markt bringt - der Markt ist schlichtweg zu klein, um zu vernünftigen Verkaufspreisen die Kosten herein zu bekommen, geschweige denn Gewinne zu erwirtschaften.
Vor drei Jahren hatte ich mal (persönlicher Hintergrund: Studium Industrie-Design und Alt-Opel-Fahrer) den kompletten Entwurf inclusive Zeichnungen, Plänen, Kalkulation, Vorplanung Urmodell, etc. fertig und habe es dann sein gelassen.
Bei etwa 5.000 Spur-1-Bahnern und einem vermuteten Absatz im Bereich 300-800 Autos hätte ein Modell in Messing-Bauweise schon ex Korea soviel gekostet, dass ein kostendeckender VK von etwa 150-200 Euro nötige gewesen wäre - den höchstwahrscheinlich nur wenige akzeptiert hätten.
Und dabei hätte ich noch nicht mal grossartig was bei verdient; mein Stundensatz wäre da eher auf studentischem denn professionellem Niveau geblieben.
Es gibt eigentlich nur zwei Wege, aus dem Dilemma "Kosten-Urmodell-kontra-kleine-Stückzahl-macht-hohen-Einzelpreis" heraus zu kommen:
a.) Man hat deutlich mehr potentielle Käufer, was bei Trecker-Fans in 1:32 der Fall ist. Da gibt es viele, die diesen Massstab sammeln, aber mit der Modellbahn nichts am Hut haben.
b.) Man lässt es für kleines Geld und unterer bis mittlerer Qualität in China zusammen bauen. Ob man das mit seinem persönlichen Wertesystem in Anbetracht von Kinderarbeit, Tibet, Menschenrechtslage, etc. vereinbaren kann, muss jeder für sich definieren.
Ich wollte das nicht und habe das Projekt daher abgelegt.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Andreas« (12. November 2007, 13:22)