Hallo Klaus Peter,
vergleichen Sie doch einfach mal das, was z. B. der deutsche Auftraggeber Märklin in Fernost produzieren lässt (z. B. den Fuchs Bagger) mit dem, was der ebenfalls deutsche Auftraggeber Hübner so auf die Beine stellt. Na, klingelt's? Ich denke mal, die Chinesen dazu zu bringen, ein gutes Modell von etwas zu bauen, dessen Vorbild sie nie im Leben gesehen haben, bedarf schon etwas mehr als nur Geld. Dem Fuchsbagger sieht man an, dass vermutlich nur Geld geflossen ist und das Resultat mehr oder weniger ohne Korrekturen auf den Markt geworfen wurde. Bei den Hübner-Modellen dürfte das Engagement weit höher gewesen und das Modell auch erst dann zum Verkauf freigegeben worden sein, nachdem es nach diversen Änderungen den strengen Qualitätsmaßstäben von Herrn Hübner genügt hat.
Allerdings sehe auch ich in den Magirussen nicht unbedingt "Modelle des Jahrhunderts". Es sind sehr gut gemachte Modelle und ihr Geld allemal wert, aber es gibt sicher noch Kleinigkeiten, wo man m. E. möglicherweise noch etwas verbessern könnte. Das betrifft vor allem den Sattelauflieger der Zustellfahrzeuge, dessen Kipp- und Schwenkmechanismus gegenüber dem Vorbild stark vereinfacht wurde und der für meine Begriffe nicht ganz die Hoffnungen erfüllt, die die (Vorbild-)Fotos im Katalog geweckt haben. Aber ich denke, Hübner musste hier nicht zuletzt aus Kostengründen Prioritäten setzen, und so hat man sich eben auf eine akkurate Umsetzung anderer, augenfälligerer Details konzentriert. Mit Erfolg, wie ich finde, denn die Magirusse sind wirklich schöne Modelle geworden.
Grüße aus Berlin
Michael Landenberger