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1

Freitag, 12. Oktober 2007, 07:47

Hallo zusammen,

da ich beruflich schon seit vielen Jahren mit Messtechnik zu tun habe, kann ich die obigen Aussagen nur bestätigen, es kommt immer darauf an, welche elektrische Größe ich messen möchte und welche Genauigkeit ich brauche.

Für unsere Modellbahnbereiche genügt im Normalfall ein Messgerät, welches Wechsel- und Gleichspannung messen kann, außerdem sollte es Widerstände messen können und einen Summer enthalten, um Leitungen zu prüfen und Kurzschlüsse oder Unterbrechungen zu finden, eine Diodentestschaltung rundet das Ganze dann noch ab, die meisten preiswerten Geräte sind recht empfindlich in der Anzeige, wenn die zu messende Spannung nicht genau 50Hz Frequenz aufweist oder mit Digitalsignalen überlagert ist, dann stellen sich schon mal Messfehler von bis zu 10% ein, aber das stellt vom Grundsatz her überhaupt kein Problem dar, auch bei der Widerstandsmessung ist es für unsere Belange völlig unrelevant, ob der Widerstand einer Leitung nun ein paar Ohm höher oder niedriger ist, daher kann man heute bedenkenlos ein kleines Vielfachmessgerät in der Preisklasse von 3-10 EUR kaufen, es wird seinen Zweck bei der Fehlersuche auf der Modellbahn erfüllen.

Anders sieht es aus, wenn man Ströme messen will, im Spur1-Bereich sind Anzugsströme von bis zu 5A, bei besonders schweren Loks mit älteren Motoren oder Loks mit mehreren Motoren sogar bis zu 10A, keine Seltenheit, ein Messgerät, welches einen Strommessbereich von 20A hat und nicht gleich bei der ersten Messung abraucht weil der Strommessbereich im Gerät auch ordentlich abgesichert ist, kostet ganz schnell mal zwischen 150 und 500 EUR. Es gibt zwar auch billige Messgeräte mit hohen Strommessbereichen, allerdings sind diese Messbereiche meistens dann aus Kostengründen ohne Überlastsicherung, von solchen Geräten ist dann nur abzuraten.

Fragen zur Messung von elektrischen Größen oder zur Anschaffung von Messgeräten können gerne an mich gestellt werden.
Viele Grüße aus Köln an alle Spur1-Freunde

und allzeit HP1

Claus-Peter Gehring

(Piet)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Piet« (12. Oktober 2007, 07:48)


Beiträge: 2 553

Wohnort: Erfurt

Beruf: jetzt Rentner, programmieren nur noch im Hobby

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2

Freitag, 12. Oktober 2007, 11:52

Hallo Piet,

ich denke trotzdem, dass das 15,90 € Gerät für unsere Bereiche vollkommen ausreicht. Wer hat denn schon Ströme über 20A?

Bei Großanlagen ist es eher besser, dann den Strombedarf auf mehrere Booster und deren Streckenabschnitte zu verteilen.

Sollte ein 15€ Gerät trotzdem mal abrauchen, ist es kein herber Verlust.

Komplexe digitale Signalstrukturen kann man eh nur mit dem Oszilloskop oder sogar manche nur mit dem Speicheroszilloskop korrekt aufzeichnen, oder auch deren Spannung genau messen.

Da wollen die meisten sicher nicht hin, deshalb reicht dargestelltes Gerät vollkommen.
MfG. Berthold

3

Freitag, 12. Oktober 2007, 15:32

Überzeugt!

Das scheint ja kein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Ich hol mir so ein Teil jetzt auch. Vielleicht entwickel ich ja noch so etwas wie einen gelben Daumen ;)

Gruß
Wolfram
Grüße
Wolfram Ruß

vietato attraversare i binari

4

Freitag, 12. Oktober 2007, 20:42

Zitat

Original von bbenning
Hallo Piet,

ich denke trotzdem, dass das 15,90 € Gerät für unsere Bereiche vollkommen ausreicht. Wer hat denn schon Ströme über 20A?

Bei Großanlagen ist es eher besser, dann den Strombedarf auf mehrere Booster und deren Streckenabschnitte zu verteilen.

Sollte ein 15€ Gerät trotzdem mal abrauchen, ist es kein herber Verlust.

Komplexe digitale Signalstrukturen kann man eh nur mit dem Oszilloskop oder sogar manche nur mit dem Speicheroszilloskop korrekt aufzeichnen, oder auch deren Spannung genau messen.


Da wollen die meisten sicher nicht hin, deshalb reicht dargestelltes Gerät vollkommen.
Grüße Jan

One gauge

Ich habe zwar keine Lösung, bewundere aber das Problem

5

Freitag, 12. Oktober 2007, 21:06

Messgerät

Hallo,

Da wollte ich mal zitieren und schon steht der Text ohne meinem Senf zu der Sache
im Forum.

Also ich wollte schon immer mal wissen wieviel Strom durch meine Anlage geht.
Ich fahre DCC und Motorola gleichzeitig mit der guten I-Box.
Da der Betrieb immer nach einer gewissen Zeit wegen Übertemperatur gestundet werden mußte wurde der Power 6 angeschafft.
Der versorgt jetzt die ganze Anlage, die I-Box braucht nur noch rechnen und versorgt das Programmgleis.
Bei mir laufen auch US-Loks mit 4 Mabuchi 385 pro Lok, der Booster wird nicht mal handwarm.
Für den normalen Bastelkram habe ich noch ein gutes altes Analogmeßgerät mit Spiegelskala , ein echtes Schmuckstück.
Nur wieviel Strom braucht eine Lok ? Das kann man wie schon geschrieben kaum selber messen.
Durch Zufall kam ich an diese Adresse und das Gerät ist bei mir seit einigen Jahren im Einsatz.
http://www.tonystrains.com/technews/rrampmeter.htm

Ob das jetzt der Weisheit letzter Schluß ist..... keine Ahnung.
Vermissen möchte ich die Anzeigen nicht mehr, bei starker Belastung der Anlage
durch viele Loks kann man sehr schön sehen wie langsam die Spannung
einbricht und der Booster dicke Backen bekommt.

Alles Beste Jan
Grüße Jan

One gauge

Ich habe zwar keine Lösung, bewundere aber das Problem

Karsten

unregistriert

6

Freitag, 12. Oktober 2007, 22:34

RE: Messgerät

Hallo Wolfgang , hallo in die Runde
Wenn ein analoges Messegrät verwendet werden soll, dann bitte ein Instrument für Wechselspannung. Da die Digitalspannung ja zwischen Plus und Minus hin- und herpendelt. Zugegeben sehr schnell.

Wie ich meine Booster entwickelt habe , war ein Ossi unabdingbar. Normale Messungen z.B. bei einer Ausstellung reichen die Billigen. In meiner Werkstatt verwende ich höherwertige Messgeräte. Diese liegen dann so um die 200 Euro.

Gruss
Karsten

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Karsten« (12. Oktober 2007, 22:35)


7

Freitag, 12. Oktober 2007, 22:44

RE: Messgerät

Hallo,


Wenn ich nicht über die Probleme der Köf schreibe und etwas off topic bin, sorry.

Zu den Messgeräten aus dem Link kann sagen, das kann man machen.
Ich habe das auch so gelöst mit etwas größeren Skalen. Also für Strom und Spannung.
Wenn damit die Schienenspannung gemessen werden soll, ist der Messfehler gering.
Beim Strom sieht das anders aus.
Das von mir gezeigte Messgerät " Rampmeter" hat eine durchweg niedrigere Stromanzeige als ein normales Messgerät.
Wenn man dann noch hingeht und einfach ein Amperemeter vor den Trafo zum Booster einschleift,
kann man festellen das ca. ein Drittel der Trafoleistung als Verlustleistung verbraten wird und nicht in die Schiene gelangt.
Daraus kann man schließen das der Stromverbrauch der Loks nicht so hoch ist wie allgemein vermutet wird.
Wichtig ist ein überdimensionierter Trafo, damit die Gesamtleistung gebracht wird.

Das sind meine Erfahrungen

Alles Beste jan
Grüße Jan

One gauge

Ich habe zwar keine Lösung, bewundere aber das Problem

hamburgexpress

unregistriert

8

Montag, 15. Oktober 2007, 23:09

Trafo Leistung?

Hallo Kollegen,

in unserer Firma fand ich Trafos die gut zur IB passen. ( 220V / 15,5V~)
Nur leider kann mir keiner in der Werkstatt verraten wieviel Leistung der Trafo hat.
Zum Test habe ich 5 x 20W Halogenlampen eine Stunde angeschlossen. Die nehmen so ca 2A auf also in Summe rund 10A. Der Trafo wurde nicht mal Handwarm. Auf dem Trafo steht nix was mich schlau werden lässt.
Gibt es noch eine andere Möglichkeit die Leistung festzustellen?
Der Trafo (solo) wiegt knapp 5 kg.
Wäre nett wenn jemand einen Tip hätte.

Gruß
Frank
»hamburgexpress« hat folgende Bilder angehängt:
  • DSC06713.jpg
  • IMG00083a.jpg

9

Dienstag, 16. Oktober 2007, 08:48

Man kann den Querschnitt der Sekundärwicklung ermitteln, dann die maximale Strombelastbarkeit dieses Querschnittes nach VDE 0298 zuordnen, multipliziert mit der Spannung ergibt das dann die Leistung.

Aber Vorsicht:
Das war nur eine ganz banale Rechnung, in der Realität haben noch die Größe und Güte des Eisenkerns, die Art der Wicklung, je nach Trafo auch die Schaltungsart einen erheblichen Einfluß auf die Leistung und vor allem auf die Erwärmung, entscheidend ist hier auch die Verlustleistung, Leistung, die der Trafo zum Magnetisieren aufbringen muß, die aber nicht genutzt werden kann.

Frage zu Deinem Trafo:
Ist die Spannung von 15,5V die Leerlaufspannung? Ist sie beim Betrieb mit den 5 Lampen gesunken?

Die Rechnung mit den 2A würde sonst nicht aufgehen, bei einer Spannung von 15,5V würde an einer 12V/20W Lampe eine Leistung von etwa 32W umgesetzt, wenn die Spannung allerdings im Belastungsfall von 15,5V auf ca. 12V absinkt, dann wäre der Trafo nicht für die IB geeignet, da die Spannung zu gering wäre.

Wenn der Trafo eine gute Industriequalität hat, dann dürfte er bei einem gewicht von ca. 5kg etwa 400-500 Watt leisten.
Viele Grüße aus Köln an alle Spur1-Freunde

und allzeit HP1

Claus-Peter Gehring

(Piet)

hamburgexpress

unregistriert

10

Montag, 22. Oktober 2007, 17:51

Hallo Piet,

danke für den Hinweis.
Konnte erst gestern mal einen Versuch aufbauen da mir ein entsprechendes Amperemeter (<10A) fehlte.

Bei dem Versuch habe ich schrittweise 11 Lampen (20W/12V) angeschlossen. Dabei sank die Spannung um 0,3 V zwischen der 1. und der 11. Lampe.
Die Leerlaufspannung betrug 15,1V ( bei 228V Netz)

Als maximalen Strom (bei 11 Lampen) habe ich 19,5 A gemessen.
D.h. der Trafo hat für meinen Zweck genügend Reserven.
Deine Einschätzung mit den 400-500 Watt kommt dem Nahe.

Danke
Gruß
Frank