tagchen
interesantes thema. da muss ich doch auch mal was grundsätzliches dazu sagen:
nun, was wird denn eigentlich gewählt?
sicher, das "modell des jahres". aber was ist das?
ist das das modell, das...was?
die beste detaillierung hat?
oder das einem am besten gefällt?
oder das beste preis-leistungs verhältnis hat?
oder weil man keine anderen kanditaten wählen kann?
oder...?
ich denke das diese ganzen geschichten höchst subjektiv sind. und zwar von seiten der redaktionen der zeitschriften als auch von den lesern her. aus meiner erfahrung ist es z.b., unheimlich schwierig, einem durchschnittlichen redakteur überhaupt für etwas anderes als HO zu interessieren. wenn man dem egal mit etwas grossbahnigem kommt dann erntet man nur ein mitleidiges lächeln, "ach, wieder so ein spinner der exoten-bahn fährt". so kommt es mir vor seitdem ich mit zeitschriften zu tun habe.
denn, und das ist punkt nr 2, die meiste leser(käufer)schaft baut eben HO! und wer das im EM nachliest wird bestätigt bekommen das HO nunmal über 90% des marktes ausmacht. auch wenn man inzwischen selbst den exotischen bayerischen lazarettwagen herstellt, einfach weil der markt brechend voll ist. und die kunden immr weniger. aber das interessiert nicht, grossbahn als alternative wird ignoriert.
punkt 3 dürfte ebenfalls mit dem geld zu tun haben. zeitschriften wollen anzeigenkunden. und wer viele teure anzeigen schaltet hat die besseren karten. mag sein das das bestritten wird aber es ist sicherlich so. nun weigere z.b. ich mich aber schon seit anbeginn meines geschäftes, für eine streichholzgrosse anzeige 300.- hinzulegen. wohl wissend das ich meine preise mit diesen anzeigen gleich um 20% anheben müsste. im gegenzug werde ich von den zeitschrften beharrlich ignoriert und bei den neuheiten ( die ich jeden monat bringe!) übergangen.
der wähler selbst ist entsprechend ebenfalls zu 90% HO bahner. wer dann also was wählt, ob die HO`er unser grossbahnmodelle dadurch auch zu 90% mitwählen, ist zumindest möglich.
und welche kriterien der einzelne hat wird wohl auf keinem stimmzettel abgefragt. "was" jeder wählt, schon, "warum" fragt keiner. demzufolge kann von prestige bis zur sach- oder unkenntnis jeder grund gut genug sein.
insgesamt sehe ich also ein ziemlich unüberschaubares durcheinander an persönlichen vorlieben, finanziellen interessen und subjektiven eindrücken, die sich dann in einer art "stimmungsbarometer" niederschlagen. der gewählte artikel hat mit sicherheit ein gutes image bei den wählern, das kann wohl gesagt werden.
wieviele davon sachkundig sind, den artikel kennen und wieviele ihn auch kaufen würden, das wird damit nicht ausgesagt.
freundlichen gruss
H Zeisler