Hallo,
ich hatte mir bei Erscheinen eine Dingler BR10 gekauft. Sie ist sehr teuer, eigendlich auch für mich damals unerschwinglich.
Sie ist eine hervorragende Vitrinenlok, da sie fast identisch als Modell mit der in Neuenmarkt stehenden Originalversion ist mit allerfeinster Darstellung auch kleinster Details.
Es gibt aber auch verschiedene Nachteile, die nicht unerwähnt sein dürfen.
Erst einmal ist der recht große Radius von 2,30m zu nennen (ich habe meine Lok leicht modifiziert, damit auch noch 2,20m möglich sind.
Die Achsen sind federnd mit Blattfedern und Ausgleichshebeln ausgestattet, welches zu einem trotz hohen Gewichtes von über 10 Kg sehr weichem, angenehmen Lauf verhilft. Nachteil hierbei ist der zu schwach ausgeführte Bolzen zu den Blattferdern, wobei die zu schwachen Gewinde von ca. 1,2 mm leicht ausreißen. Wenn das passiert, ist die Lok nicht mehr fahrbereit, da die Federung fehlt und die Räder auf die Bremsbacken aufsetzen.
Die Antriebsachsen selbst sind alle kugelgelagert und haben auch eine Seitenverschiebbarkeit, die auch gutes Fahren bei etwas kleinerem Radius (2,20m)
ermöglichen, wenn dann nicht Vorläufer und Nachläufer beim Ausschwenken anlaufen würden. Hier kann man mit der Minifräse etwas nacharbeiten (wer sich das traut)
Dann laufen die Kuppelstangen aus Messingguß ohne Lagermaterial wie Delrin o.ä.
direkt auf den Achsbolzen, welches schon (bei mir) nach kurzer Laufzeit zu hohem Verschleiß geführt hat. Die Glühbirnchen verabschieden sich auch oft schon nach kurzer Zeit und sind oft schwierig auszutauschen.
Der Antriebsmotor, ein Faulhaber 27 Watt 12 Volt Motor ist ausreichend und hervorragend. (Ich habe allerdings keine Tests mit 20 beleuchteten Schnellzugwagen bei 3% Steigung gemacht, aber das hohre Gewicht bringt mit dem Motor ausreichend Reibungsenergie )
Also, wenn Sie so einem exklusiven Stück auch hohe Fahrleistungen abverlangen wollen, dann sollten Sie über eine gute Werkzeugausrüstung verfügen, um bessere Bolzen herzustellen , um in den Kuppelstangen Delrinlager einzupressen usw..
Eine Drehbank wäre schon von Nöten, (oder man kennt jemanden der hat :-)
Fazit für mich, es ist eine schöne Diva, die aber auch wie das Original zur Reparatur oft ins Bahnbetriebswerk muß.
Vielleicht sollten aber auch die Hersteller solcher Loks mal mehr an den Dauerbetrieb mit solchen Modellen denken, denn der Aufwand für bessere Bolzen, bessere Kuppelstangenlager wäre nur gering gewesen oder man sagt dem Kunden gleich, daß die Konzeption des Modelles eher nur für die Vitrine ausgelegt ist und weniger für den Fahrbetrieb.
MfG.