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Romain Scheuren

unregistriert

1

Montag, 25. Juli 2005, 18:21

Vorbereitung Untergrund vor Einschottern

Gibt es Erfahrungswerte was das Behandeln eines Holzuntergrundes vor dem Einschottern betrifft. Ist es sinnvoll, die Saugfähigkeit des Holzes zu mindern oder gar ganz aufzuheben? Wie sieht es mit der Befestigung der Schwellenkörper aus?

Vielen Dank im Voraus für die (hoofentlich) zahlreichen Vorschläge.

MfG

Romain Scheuren

Berthold Benning

unregistriert

2

Mittwoch, 27. Juli 2005, 00:06

Re: Vorbereitung Untergrund vor Einschottern

Hallo,
wenn es geht möglichst Kork o.ä unterlegen und diesen mit Acryllack zwei mal streichen. Dann erst die Schienen auflegen und einschottern. Möglichst nicht mit Schrauben oder Nägel verbinden oder diese hinterher entfernen. Manche kleben die Schienen auch mit Kontaktkleber zum fixieren vor dem Einschottern fest.
Der Geräuschpegel wird trotzdem nach dem Einschottern mächtig ansteigen, deshalb Kork, Hartgummi o.ä. schallisolierende Mittel möglichst dick und flächendeckend anwenden.

MfG.

Olaf IG1SH

unregistriert

3

Mittwoch, 27. Juli 2005, 12:43

Re: Vorbereitung Untergrund vor Einschottern

Hallo Herr Scheuren,
bitte beachten Sie beim Untergrung, das der leim bzw der Schotter keine direkte Verbindung zum Holz bekommt. Ansonsten haben sie einen Resonanzkörper, der das Fahrgeräusch stark verstärkt. Wir bei der IG1SWH verwenden daher 5mm Industrieggummi unter unseren Gleisen, um dieses zu verhindern.
Die Gleise werden vorm Schottern nur durch mehrer gespannte Stromzuführungen gehalten, die Schwellen werden nicht verklebt. Nach dem Schottern sind die Schwellen mehr als Ausreichend mit dem Gummi verbunden. Das Gummi wird entweder mit Kontaktkleber oder doppelseitigem Klebeband befestigt. Si wurden bei uns diverse Module gebaut, und es hat bisher keine Probleme gegeben.
Weitere Infos zum Aufbau unseres "Gleiskörpers" können Sie auf unserer Webseite unter "Module" finden.

Mfg
Olaf

Klaus Holl

unregistriert

4

Mittwoch, 27. Juli 2005, 20:38

Re: Vorbereitung Untergrund vor Einschottern

Hallo Herr Scheuren,
wichtig ist eine akustische Trennung von Unterbau und Schotterbett. Das Wichtigste ist jedoch eine sichere Gleislage. Um die Sicherzustellen, muss der verwendete Kleber langfristig "kleben" Das ist bei vielen lösungsmittelhaltigen Kontaktklebern und besonders bei Doppelklebeband nicht sichergestellt. Wenn die Lösungsmittel ausgetrocknet sind, ist es mit dem Kleben nicht mehr weit her. Verwenden Sie daher bitte lösungsmittelfreien Kontaktkleber (z.B. Pattex lösungsmittelfrei). Der wurde für die Schuhbranche entwickelt und bleibt zähelastisch. Ausserdem kommen viele wasserverdünnbare Kleber, darunter auch unser ASOA-Schotterkleber bzw in geringerem Masse auch unser Geländekleber, nicht mit Lösungsmittelquellen zurecht. Wenn Sie den Pattex sofort verarbeiten, ohne auf die Kontaktwirkung zu warten, klebt er immer noch ausgezeichnet. Sie haben dadurch ca. 10 Minuten Zeit, Alles genau auszurichten.
Zu Ihrer eigentlichen Frage:
Holz sollte immer vor Feuchtigkeit geschützt werden. Es ist also eigentlich selbstverständlich, dass alle Holzoberflächen wasserfest lackiert werden, wenn später mit Gips, wasserverdünnten Klebern usw weitergearbeitet wird. Bei Modulen sollten stets beide Seiten jedes Holzbrettes lackiert werden, denn sonst arbeiten die beim Transport zu stark.
Bei sehr dünnen Klebern, die eine besonders vorbildliche Oberfläche erzielen, ist ausserdem der Materialverbrauch unnötig hoch, wenn Sie auf offenen Holzflächen arbeiten. Schliesslich ist Ihre Lärmschutzschicht meist irgendwo gestückelt. Durch solche Ritzen läuft dann viel Flüsigkeit ins Holz.

Noch wichtiger ist es, dass die Lärmschutzschicht selbst wasserdicht ist. Bei Industriegummi ist das gegeben - Moosgummi ist sowieso viel zu riskant bei unseren Lokgewichten. Bewährt hat sich auch ein Kork-Gummigemisch. Dabei ist jedoch auch meist eine Lackschicht nötig. Wichtig ist natürlich, dass die Lärmschutzschicht breiter ist als das Schotterbett. Auf der Strecke kann darauf ohne weiteres wieder ein lackiertes Holz unter den Schwellen liegen, wenn man gerne mit Holz arbeitet. Hier würde auch ein vollig steifer geschlossenporiger Hartschaum verwendbar sein. Der ist aber niemals eine Lärmdämmung (Auf dem Bau wird er immer "nur" als Wäredämmung verwendet).

Die nächste "Komponente" der Lärmdämmung ist ein relativ massiver Unterbau. Das ist ähnlich wie beim Lautsprechen. Nicht umsonst sind gute Lautsprecher fast immer relativ schwer, damit die Gehäusewände nicht dröhnen. Mit den auf uns zukommenden Akustiksystemen wird das noch wichtiger werden.

Viele Grüsse aus dem heissen München

Klaus Holl

Romain Scheuren

unregistriert

5

Donnerstag, 28. Juli 2005, 00:29

Re: Vorbereitung Untergrund vor Einschottern

Danke für die klare Antwort.

Ich spiele auf jeden Fall mit dem Gedanken, die Module nachträglich von unten mit 'Schallreduziermassnahmen' zu versehen. Da wird es noch genug zu experimentieren geben. Ich bin auf jeden Fall auf Nummer Sicher gegangen, was die Festigkeit dieser, beim Transport doch arg beanspruchten Module, angeht.