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Mittwoch, 9. Mai 2007, 08:56

LGB - Zwielichtige Rolle der Banken

Hallo in die Runde,

als Modellbahner, wohnhaft in Mittelfranken, dem Sitz vieler - leider teilweise ehemals - namhafter Modellbahnhersteller (Bing, Fleischmann, Trix, Arnold und eben LGB), hat man so seine Kontakte zu ehemaligen oder aktiven Mitarbeitern diverser Firmen.
Genau aus diesem Grund gebe ich hier an dieser Stelle lediglich die offiziellen Darstellungen aus der Presse wieder.
Aber langsam kristallisiert sich das heraus, wor?ber wir intern schon seit einiger Zet spekulieren - hier l?uft ein von l?ngerer Hand eingef?deltes Szenario ab und nicht alles ist Zufall im zeitlichen Ablauf.
Aber schauen wir mal, wie es weiter geht.
Leid k?nnen einem aber wirklich die MItarbeiter dieser Firmen tun, die jahre- oder jahrzehntelang hervorragnde Arbeit geleistet haben und dann zum Spielball diverser "Manager und Investoren" wurden. Mehr m?chte ich an dieser Stelle dazu nicht sagen und gebe lediglich den neuesten Artikel aus der Presse wieder:

N?rnbergerNachrichten vom 09.05.07

>>Vielen LGB?Mitarbeitern ?blutet das Herz?
?berlebenskampf des Modellbahnherstellers LGB zerrt an Nerven - Wachsende Kritik an mehreren Beteiligten

Die einen feilschen um jeden Euro, die anderen bangen um ihre nackte Existenz: Im Kampf um die Zukunft des insolventen N?rnberger Modellbahn-Herstellers Lehmann-Gro?-Bahn (LGB) werden immer fragw?rdigere Facetten bekannt. Gleichzeitig gehen viele Mitarbeiter durch die wohl schwerste Zeit ihres Berufslebens.

N?RNBERG - Georg M?ller (Name von der Redaktion ge?ndert) atmet schwer. Die vergangenen Wochen haben h?rbar an der Psyche des langj?hrigen LGB-Mitarbeiters gezerrt. ?Wir sind am Ende?, sagt er schlie?lich so ruhig wie m?glich. Jetzt sei es so weit: Die finanziellen Reserven sind nach Monaten ohne Lohn aufgebraucht, die Stimmung katastrophal, jede Hoffnung gewichen. ?Ich gehe jetzt zur Arbeitsagentur. K?nnen Sie sich vorstellen, wie weh das tut, nach all den Jahren bei und f?r LGB??

So wie M?ller geht es zurzeit vielen der 130 LGB-Mitarbeitern. Seit Wochen leben sie zwischen Hoffen und Bangen, wie es mit ihrem Arbeitgeber weitergeht, verfolgen ohnm?chtig, wie das N?rnberger Traditionsunternehmen langsam stirbt. Zum wiederholten Male verschoben die Gl?ubigerbanken gestern eine Entscheidung f?r oder gegen das offiziell ohnehin schon abgelaufene Angebot von Hans Rudolf W?hrl. Damit kommt die ?fr?nkische? L?sung endg?ltig nicht zu Stande - so nicht noch ein Wunder geschieht.

?Bin W?hrl dankbar?

?Ich bin W?hrl sehr dankbar, dass er sich engagieren wollte, auch wenn wir zwei Zentimeter vor dem Ziel gescheitert sind?, zieht Wirtschaftsreferent Roland Fleck bereits einen Schlussstrich unter den ma?geblich von ihm gef?rderten Rettungsversuch, der den Erhalt des Produktionsstandortes sowie der Mehrzahl der Arbeitspl?tze bedeutet h?tte. Als ernsthafte Kauf-Interessenten gelten jetzt nur noch die Modellbahn-Konkurrenten M?rklin/Kingsbridge und Piko aus dem th?ringischen Sonneberg.

Dort ist man auf Insolvenzverwalter Steffen Goede schlecht zu sprechen. ?Wir wissen nicht, was wir ihm getan haben, aber er scheint uns ignorieren zu wollen?, sagt Ortrun Wilfer, die Piko gemeinsam mit ihrem Mann Ren? f?hrt. Dabei wolle man im Falle einer ?bernahme sogar den Standort N?rnberg ?zumindest zun?chst einmal? sichern und auch mehr Mitarbeiter ?bernehmen als Mitbewerber M?rklin. Es gilt als offenes Geheimnis, dass der G?ppinger Branchenf?hrer die hiesige Produktion schlie?en und nur 15 Arbeitspl?tze erhalten w?rde.

Auch von anderen Stellen wird die Kritik am zumindest ungl?cklich agierenden Insolvenzverwalter langsam lauter. Beobachter werfen ihm vor allem vor, den nach der ersten LGB-Insolvenz vergangenen Herbst akzeptierten und mittlerweile wieder gescheiterten Rettungsversuch Hermann Sch?ntags nicht ausreichend gepr?ft zu haben. Erst dadurch sei das Unternehmen ?berhaupt in seine aktuelle brenzlige Lage geraten.

Skeptisch beurteilen Insider auch die Rolle der Gl?ubigerbanken. Eine Hinhaltetaktik wird einem Teil von ihnen unterstellt, die die Ausgangslage von LGB mit jedem Tag verschlechtert. Kritisch be?ugt wird insbesondere die US-Investmentgesellschaft Goldman Sachs (GS), die ?ber die 100-prozentige Tochter Archon Capital (ehemals: Delmora-Bank) mitmischt und zudem die Anspr?che der Bank IKB gekauft hat. GS h?lt pikanterweise auch 49 Prozent an M?rklin - also genau dem LGB-Kaufinteressenten, der bei einer fr?nkischen L?sung unterlegen gewesen w?re. Aus Verhandlungskreisen verlautete allerdings ebenfalls, dass GS einem zwischenzeitlich erarbeiteten Kompromiss zugestimmt h?tte - dann jedoch W?hrls Investmentfirma ?intro? zu lange z?gerte.

Ob aus strategischen Gr?nden oder aus Ungeschicklichkeit - mit Ruhm haben sich die wenigsten Beteiligten im Fall LGB bekleckert. Die Folgen erleiden die LGB-Mitarbeiter. ?Es bricht ein St?ck Lebensinhalt weg?, sagt M?ller. Viele Kollegen seien seit 20, ja seit 30 Jahren dabei, h?tten das Unternehmen mit gro? gemacht. ?Denen blutet das Herz.?

Gregor Le Claire
9.5.2007 <<