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Ties Rabe

unregistriert

1

Samstag, 25. Dezember 2004, 21:09

BR 64

Liebe Einser,

ich habe die BR 64 von Hübner und bin begeistert. Im Vergleich zu meinen Kiss-Lokomotiven (BR 93, BR 23, BR 50 Kabinentender) wirkt die BR 64 noch detaillierter. Bedenkt man den "geringeren" Preis, ist die Lok wirklich Top! Denn nach Abzug der gesamten verschiedenen Bonus-Punkte bleiben tatsächlich noch Kosten von 1.408 Euro, 600 weniger als bei Kiss-Lokomotiven (z.B. BR 86)!

Allerdings ärgern mich zunehmend bei allen Lokomotiven die vielen Ungereimtheiten und Fehler im Finish - auch bei der BR 64! Warum braucht man zweieinhalb Stunden Arbeit mit Bohrmaschine und Werkzeugkasten, um die Lok fahrfertig zu machen? Jedes Ikea-Regal hat eine klarere und detailliertere Montagebeschreibung als dieser "Beipackzettel" von Hübner. Vier Beispiele, wie man eigentlich begeisterte Kunden in Wut bringt:

1. Die Bohrlöcher in den Hübner-Klauenkupplungen passen nicht. Ohne Bohrmaschine mit 1,2 mm-Bohrer und Feinmechaniker-Schraubendreher ist die simple Kupplung nicht zu befestigen. Nicht passende Bohrlöcher - was für ein Irrsinn! Jeder Revell-Anfänger-Baukasten ist passgenauer.
2. Wo die Blattfedern befestigt werden, kann man nur mit der Methode "Versuch und Irrtum" herausfinden. Gleiches gilt für die beigelegten Trittstufen. Vielleicht macht das dem einen oder anderen Spaß - aber ein so teures Modell ist für mich kein Bastelbausatz. Auch hier gilt: Jede Bauanleitung von Faller ist klarer und verständlicher.
3. Die Haltestange für die Klauenkupplung soll man abbrechen (!!), wenn man die Schraubenkupplung montieren will! Und was ist, wenn man die Lok jetzt mit Schraubenkupplung in die Vitrine stellen und in 2 Jahren mit Klauenkupplung fahren will? Gibt es keine bessere Idee, als Plastik-Träger abzubrechen und später als Ersatzteil (?) wieder nachzubestellen?
4. Die Klauenkupplung hat einen Zapfen, der die Kupplung auf Abstand zum Lokboden hält. Leider steht die Konstruktion so unter Druck, dass die Klauenkupplung in den Kurven kaum ausschwenkt. Durch einfaches "Biegen" habe ich dieses Problem zwar behoben, dafür hängt die Kupplung nun aber so tief, dass einige Wagen nur mit Fummelei ankuppeln.

Ich will mit diesen Bemerkungen nicht den Glaubenskrieg "Hübner-Kiss" weiterführen. Kiss ist ähnlich schludrig, wenn es um die letzten Details geht. Ein paar Beispiele:

1. Die Klauenkupplung bei der BR 93 ist nur montierbar, wenn man die Leitungen und Schläuche an der Pufferbohle verbiegt. Muss das sein, bei einer so schönen und teuren Lok?
2. Die Lok-Tender-Verbindung der BR 23 ist ein Witz. Roco hat dieses Problem mit seiner H0-Lok der BR 23 technisch eleganter und besser gelöst als Kiss mit der 10x so teuren Lok! Und wenn man die Tender-Deichsel in das vorgesehene engere Loch steckt, muss man zugleich das lange Ende der Deichsel absägen, weil sich die Deichsel sonst am Lokrahmen verkantet. Absägen! Was würden Autofahrer sagen, wenn sie bei ihrem neuen Golf erst sägen und bohren müssen, damit sie um die Kurve fahren können!
3. Die Lok-Tender-Verbindung der BR 50 ist kaum besser. Zwar hat Kiss endlich die seit 15 Jahren in HO verwendete Kulissenmechanik entdeckt, aber die Kupplungswinkel sind derart blöd angelegt, dass im Endeffekt diese "Kurzkupplung" gar nicht kurz kuppelt. Auch hier sind Roco oder Fleischmann mit ihren HO-Modellen um Längen besser. Aber die kosten ja auch nur 1/10... Abgesehen davon lässt sich die Lok-Tender-Kupplung auf der Tenderseite nicht in die engeren Bohrungen schrauben, weil dann das vordere Drehgestell scheuert. Allerdings nur beim Kabinentender, nicht beim Wannentender (Das habe ich in Sinsheim herausbekommen).

Ich bin kein Nörgler. Ich freue mich täglich über meine vielen Lokomotiven und Wagen. Von Hübner habe ich praktisch jedes Modell und bin begeistert. Aber es ärgert mich, dass die Freude über so teure und so liebevoll entwickelte Modelle durch Dusseligkeiten und schlichte Unaufmerksamkeit der Hersteller getrübt wird.

Wer gern bastelt, der möge weghören, denn er wird meine Kritik sicher nicht verstehen. Aber ich erwarte, dass eine 2000-Euro-Lok schlicht auf die Schiene gestellt werden und losfahren kann - ohne Sägen und Bohren, ohne Fragen, Anrufe und Tipps aus den Internet-Foren, ohne Basteln, Maschinenpark und Werkzeugkasten! Das klappt bei jeder Waschmaschine, bei jeder HO-Lok, bei jedem Ikea-Schrank! Bitte bitte in Zukunft auch bei Spur-1-Lokomotiven.

Grüße aus Hamburg

Ties Rabe


Axel Granel

unregistriert

2

Samstag, 25. Dezember 2004, 21:53

Re: BR 64

Hallo Ties,
bezugnehmend auf diesen Teil deines Textes:
"Aber ich erwarte, dass eine 2000-Euro-Lok schlicht auf die Schiene gestellt werden und losfahren kann - ohne Sägen und Bohren, ohne Fragen, Anrufe und Tipps aus den Internet-Foren, ohne Basteln, Maschinenpark und Werkzeugkasten! Das klappt bei jeder Waschmaschine, bei jeder HO-Lok, bei jedem Ikea-Schrank! Bitte bitte in Zukunft auch bei Spur-1-Lokomotiven."
möchte ich meine Meinung kundtun: es wird sich bessern, denn: erstens ist die Anzahl Mitbewerber um die Gunst der Käufer deutlich gestiegen, zweitens werden die Preise für die Loks in Zukunft sinken (müssen), und drittens hängt es doch letztlich von der Kundenzufriedenheit ab, ob nochmal ein Lokmodell gekauft wird. Ich jedenfalls finde immer noch die Preise für diese "unfertigen" bzw. nicht wirklich richtig tollen Modelle einfach VIEL zu hoch, um wirklich was "astreines" zu erwarten... Kosten die Loks so um die 500,- Euro, habe ich da mehr Hoffnung, das sich mehr Leute über das erworbene Modell freuen können als bei 1.500 bis 3.000 Euro! Ein Tip für alle die, die jetzt sehr verunsichert sind, weil seit Monaten keine wirklich perfekten Modelle mehr kommen: einfach abwarten. In etwa 2 bis 3 Jahren wird es besser - entweder so günstig das es egal ist (mein Favorit), oder so gut, das es wohl deutlich weniger Hersteller geben wird, was leider bedeuten würde, das es nicht billiger wird... Hmmm....

mfg
Axel

Michael Staiger

unregistriert

3

Samstag, 25. Dezember 2004, 23:38

Re: BR 64

Hallo Ties Rabe,

daß Hübner keine Kupplung montiert hat, kann ich auch nicht verstehen und die Montage der Schraubenkupplung trieb mich (Handschuhgröße 12-13) fast zum Tobsuchtsanfall!
Glücklicherweise habe ich eine Mechanikermeisterin im Haushalt, die mir aus der Patsche half.
Die hier bereits öfters erwähnten Befestigungsprobleme der Klauenkupplungen würde ich durch die Fa. Hübner beheben lassen.
Andererseits halte ich es nicht für machbar, an vollausgestattete Pufferbohlen (Bremsschläuche und Heizkupplung) auch noch Klauenkupplungen montieren zu wollen!
Die anderen 64er-Probleme (auch der "abgebrochenen Kupplungsstange", die ist übrigens aus Ms) lassen sich durch lesen der Betriebsanleitung und Explosionszeichnung lösen.

Gruß aus Reutlingen
Michael Staiger

Ludwig Fiedler

unregistriert

4

Sonntag, 26. Dezember 2004, 00:34

Re: BR 64

Hallo Herr Rabe,

ich stimme Ihrem Beitrag voll zu!
Auch ich kann nicht verstehen, daß man bei so tollen Loks über Kleinigkeiten stolpert, die leicht zu vermeiden wären. Ich habe den Eindruck, daß sich die Hersteller manchmal nicht vorstellen können, worüber ein Normalverbraucher stolpern kann.
Auch ich möchte nicht nörgeln, zumal ich bei meinen Kontakten zu den genannten Firmen immer auf freundliches Entgegenkommen getroffen bin.
Vielleicht dienen diese Beiträge dazu, daß auch Nicht-Bastler und keine Technik-Freaks mehr Berücksichtigung erfahren.

Auf ein gutes neues Jahr!

Ludwig Fiedler

Dr.Winfried Küsel

unregistriert

5

Sonntag, 26. Dezember 2004, 01:12

Re: BR 64

Hallo Ihr gefrusteten 64-er,

das Modell (habe mir die Fotos auf der Berliner homepage angeschaut) scheint optisch wirklich gut gelungen.
Doch nun zu den Beiträgen mit dem Problem des Nachbesserns: dass es auch anders geht, hat KM1 mit der BR41 bewiesen - auspacken, aufs Gleis stellen und losfahren (und das tut meine nun schon seit mehreren Einsätzen ohne irgendein mechanisches oder "elektronisches" (Dekoder)Problem). Hoffen wir darauf, dass die Hersteller weiterhin aus den Fehlern der Mitbewerber lernen - und wir als Kunden dann davon profitieren.

Gruß
Dr. W. Küsel

Martin van Ooyen

unregistriert

6

Sonntag, 26. Dezember 2004, 15:31

Re: BR 64

Diese Preisreduktionen, die hier rumgeistern (Bonuspunkte), hätte ich gerne mal erläutert! Oder werden GEZAHLTE Beträge (Anzahlung seinerzeit € 250.-) schon vergessen und als BONUS ausgegeben (mir ist kein Hübnerbonus bezüglich der BR 64 bekannt, der über Lastschriftbonus bzw zugesagte Dollarparität hinausginge.

Ludwig Fiedler

unregistriert

7

Sonntag, 26. Dezember 2004, 17:42

Re: BR 64

Hallo Herr van Ooyen,

Hier die gewünschte Erläuterung:
die Lok kostet 1.850,00 Euro für den Vorbesteller.
Davon kann man abrechnen:
1. 350,00 Euro Sonderbonuspunkte (200+150 wegen $-Kurs).
2. 92,50 Euro normale Bonuspunkte.

Die Lok kostet also netto 1.407,50 Euro für den Vorbesteller.

Mit freundlichem Gruß

L. Fiedler