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1

Dienstag, 3. August 2004, 20:17

Hilfe! Getriebehänger BR91 und Dekoderwechsel Köf

Hallo!
Wie komme ich bei der BR91 märklin 1 an den Motor. Wie schraube ich den Kessel ab?
Bei meiner Märklin Köf ist ein alter Dekoder vermutlich eingelötet. Ich möchte einen neueren einbauen der das Motorolaformat versteht. Wer kann mir hier weiterhelfen?

2

Dienstag, 3. August 2004, 21:20

Re: Hilfe! Getriebehänger BR91 und Dekoderwechsel Köf

Hi machen Sie den Deckel vom Tender vorsichtig ab, der ist nur draufgesteckt. Der Rest ergibt sich...
Gr H. Sojka

Klaus Tekampe

unregistriert

3

Dienstag, 3. August 2004, 21:26

Re: Hilfe! Getriebehänger BR91 und Dekoderwechsel Köf

Hallo, Michel,

bei der BR 91 mußt Du zuerst hinten den Kolekastendeckel vorsichtig nach oben hin abhebeln. Darunter sind die Schrauben von dem Führerhaus. Wenn Du das abgenommen hast, siehst Du die anderen Schrauben, die Du lösen mußt, um den Kessel abzunehmen.

Bei dem Decoder - Tausch bei der KÖF brauchst Du übrigens nichts löten. Der wird angeschraubt, die Stromanschlüsse haben alle Stecker, die werden nur eingesteckt.
Ich habe übrigens noch einen Motorola II Dekoder für die KÖF. Bei Interesse, schicke mir bitte ein eMail

Gruß
Klaus Tekampe

Gruß
Klaus Tekampe

Michael Landenberger

unregistriert

4

Dienstag, 3. August 2004, 22:32

Re: Hilfe! Getriebehänger BR91 und Dekoderwechsel Köf

Hallo,
Getriebehänger bei der BR 91 können auch ihre Ursache in einem defekten Ritzel auf der Antriebsachse haben. Um an dieses heranzukommen, muss man den Motor nicht ausbauen. Einfach das Gestänge und die Abdeckung auf der Unterseite entfernen, dann lässt sich die Achse mit dem Ritzel leicht herausnehmen. Dieses Ritzel ist eine Fehlkonstruktion, wie mir der hiesige Märklin-Service bestätigte (als ich meine BR 91 wegen eben dieses Fehlers beim Service abgab, harrten dort 3 weitere T9.3 wegen des selben Problems auf Reparatur).
Grüße aus Berlin
Michael Landenberger

Hans-Wilhelm Bonmann

unregistriert

5

Mittwoch, 4. August 2004, 00:40

Re: Hilfe! Getriebehänger BR91 und Dekoderwechsel Köf

Hallo,
hilfreich ist auch die bei Märklin veröffentlichte Explosionszeichnung der BR 91,
Mit freundlichen Grüßen
H.W.Bonmann

Reitmeier, Wien

unregistriert

6

Mittwoch, 4. August 2004, 06:45

Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Ich kann den Konstruktionsfehler bei der BR 91 bestätigen.
Das Kunststoffritzel frist sich selbst auf. Nicht erst nach Monaten oder Jahren, sondern sofort. Das tellte ich bei meiner Lok der Berliner Vorort-Zug-Packung auf der Rollenprüfstand innerhalb der ersten halben Betriebsstunde fest. Zügiges Tempo zerstört das Ritzel, bis die Zähne bis zur Unkenntlichkeit aufgefressen sind.

Märklin machte (sehr freundlich) die Austauscharbeiten. Dann stellte ich die reparierte Lok wieder auf den Rollenprüfstand. Wieder frass sich das Ritzel quasi selbst auf.

Jezt schickte ich nicht mehr die ganz Lok, sondern nur noch den (leicht auszubauenden Antriebsteil nach Göppingen. Denn die Lok zerlegt sich in der Styroporpackung in Bruckstücke, weil sich bei Märklin kein Techniker die Mühe machte, die Arbeit der Lok auf 1000 km Paketweg zu berücksichtigen. Ist da eine schwere Lok nicht auf ein Brett geschraubt, dann hat man erst mal ein paar Stunden mit dem Plastikkleber zu tun.

Nach meinen leidigen Erfahrungen mit der (schwarzen, ersten) Märklin BR 18 (das Ritzel sprang bei hohen Geschwindigkeiten einfach von der Schnecke und die Lok ging in Leerlauf über) und den Ärgerlichkeiten mit der Märklin BR 01, fragte ich den (freundlichen) Servicetechniker am Telefon, was denn da seit geraumer Zeit in Württemberg los sei.

Es hat ja nichts mit der Auslagerung der Produktion nach Ungarn zu tun. Hier stinkt der Fisch bereits im württembergischen Konstruktionsbüro in Göppingen. Da ist eine junge Generation von Technkern, Meistern und Ingenieuren am Werk, die am Rechner und Bildschirm die Neuentwicklungen erarbeiten. Das ist zu wenig. Made in Germany wird erst dann draus, wenn man auch in die Werkstatt geht und prüft, verbessert, prüft, verbessert und wieder prüft und verbessert.

In der Stuttgarter Nachbarschaft hat Mercedes mit dem selben Phänomen zu kämpfen. Wir haben unseren Auto-Fuhrpark wegen der dtsch. Qualitäts- und Service-Mängel von Merdedes auf die Japaner umgestellt. Seit wir die Toyotas einsetzen, haben wir endlich keinen Ärger mehr !

Jetzt werde ich meinen privaten Eisenbahn-Fuhrpark wohl schrittweise von Märklin auf koreanisch-chinesische Produktion umstellen müssen. Da werden zwar auch Fehler gemacht. Aber es sind Fehler auf einer Lernkurve nach oben, während sich bei der dtsch. Produktion ein ganz grundsätzliches Problem stellt: die Arbeitsethik der jungen Fun-Generation. Das geht hinein bis in die schwäbischen Konstruktionsbüros. Schade um den so berühmten Standort Württemberg.

Servus Reitmeier, Wien




Jochen Küthe

unregistriert

7

Mittwoch, 4. August 2004, 10:34

Re: Getriebeprobleme BR 91

Hallo,

soviel ich weiß, bietet KM-1 Modellbau den Umbau auf ein Messingritzel an. Damit sollte dann auch das Getriebe der BR 91 standfester sein. Und diese Werkstatt kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen.

Jürgen Spohr

unregistriert

8

Mittwoch, 4. August 2004, 10:35

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Hallo, auch wir haben das Problem mit dem abspringendem Ritzel bei der BR 18.
Wie haben sie das Problem gelöst??? Kleben??? Womit???
Gruß aus der schönen Eifel
Jürgen

Klaus Oberdellmann

unregistriert

9

Mittwoch, 4. August 2004, 11:18

Re: Hilfe! Getriebehänger BR91 und Dekoderwechsel Köf

Hallo,
bei meiner BR 91 trat der Getriebehänger nach ca. einem halben Jahr auf. Bei Märklin wurde dann das GETRIEBE und die HINTERE TREIBACHSE !!! ersetzt, denn auch hier hatte das Ritzel sich in Wohlgefallen aufgelöst.
Ich denke auch das der Umbau auf ein Messingritzel durch KM-1 Modelbau ein gute Lösung ist.
Gruss Klaus Oberdellmann

Peter Gierhardt

unregistriert

10

Mittwoch, 4. August 2004, 12:14

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Hallo Herr Reitmeier,

tendenziell stimme ich ihrem Betrag zu. Gewarnt durch etliche Beträge in den Foren zum Thema BR 91 öffnete ich zu allererst den "Getriebedeckel" der Lok und siehe da, das Getriebe war knochentrocken. Ein paar Spritzer Teflonfett behoben diesen Makel. Bis heute fährt sie – noch.
Was die Fun-Generation anbelangt, haben Sie schon selbst festgestellt: Der Fisch beginnt am Kopf an zu stinken. Auf die Menschen, die mit ihrer Hände (und Köpfe) Arbeit, die die Substanz des Begriffes "Made in Germany" geschaffen haben, wird solange mit dem Kostensenkungs-Hammer herumgeprügelt, bis die einen automatisch die L-m-a-A-Einstellung eingenommen haben und die anderen um den Arbeitsplatz angstschlotternd unterwürfige Nettigkeit zelebrieren. Trotzdem gibt es sie noch, die freundlichen und kompetenten Mitarbeiter, die den Kunden gegenübertreten.
Das neueste Beispiel zeigt es wieder: Gerade hat Märklin seinen werteschaffenden Mitarbeitern die vertragliche Beschäftigungsgarantie bis 2008 aufgekündigt und "betriebsbedingte" Kündigungen angedroht. Solche Garantien werden in aller Regel mit erheblichen finanziellen Einbußen für die Arbeitenden erkauft. Märklin will die Produktion noch mehr nach Ungarn auslagern, da dort billiger zu produzieren ist. Meistens sind diese Verträge das Papier nicht wert, auf dem sie stehen, Beispiel gibt es zu Hauf': vor ein paar Jahren verzichteten Mitarbeiter von HP in Böblingen sogar auf Teile ihres Gehalts, nur um ein Jahr später auf der Straße zu stehen. Mal sehen, wie lange das jetzt bei Mercedes (und nicht nur dort) gut geht.
Doch sind die Schremps, Essers, und ein bisschen kleiner: die Adams dieser Welt nur willfährige Erfüllungsgehilfen einer raffgierigen Meute, die überhaupt keinen Bezug mehr hat zu den Produkten, durch deren Produktion und Verkauf erst die Werte geschaffen werden, mit denen sie ihre ewig hungrigen Mägen füllt.
Wenn man so tatkräftig dazu beiträgt, dass die Menschen weniger in den Taschen haben, muss man sich nicht wundern, wenn niemand mehr 'was kauft, schon gar nicht solche für das Überleben absolut überflüssigen Dinge wie Modelleisenbahnen.
So wird die Wirtschaft in Deutschland kaputt gemacht, und nicht durch angeblich übertriebene Sozialleistungen und unflexible Mitarbeiter.
Eines hatten die "alten Kapitalisten" vom Schlage Bosch, Daimler, Krupp etc. besser drauf: Sie haben die Kühe, die sie gemolken haben, besser gepflegt. Eine positiv und bilateral empfundene Bindung des Mitarbeiters zu seinem Unternehmen schlägt sich in der Qualität (und Quantität) seiner Arbeit nieder.

Was das mit Spur 1 zu tun hat?
Ein paar Gedanken zu dem Umstand, in der Zukunft immer mehr mit schlechter werdender Konstruktions- und Fertigungsqualität leben zu müssen.
Loks frisch aus der Packung rauf auf den Rollenprüfstand und gnadenlos testen. Bei Fehlverhalten des Probanden sofort retour zum Hersteller.
Sonst ändert sich nix.

Peter Gierhardt

Dieter Hagedorn

unregistriert

11

Mittwoch, 4. August 2004, 12:28

Re: Märklin BR 91 - KLASSE !

Der Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf; eigentlich viel zu schade, um ihn nur der Spur-1-Gemeinde zugänglich zu machen. Hoffentlich lesen ihn auch die Hersteller (nicht nur Märklin), und finden sich in und zwischen den Zeilen wieder.

Grüße Dieter Hagedorn

Dieter Hagedorn

unregistriert

12

Mittwoch, 4. August 2004, 12:46

Re: Hilfe! Getriebehänger BR91 Köf

Bei mir und bei Freunden hat bislang,d.h. seit rd. 3 Jahren, erfolgreich eine volle Füllung des Getriebes mit Klüberpaste (gibt's bei Conrad #240249-14)geholfen: keine Getriebeschäden und zudem geringere Geräuschentwicklung. Vielleicht sollte Märklin gerade bei "schlappen" Getrieben wenigstens hochwertiges Fett spendieren...

Grüße Dieter Hagedorn

Klaus Oberdellmann

unregistriert

13

Mittwoch, 4. August 2004, 13:02

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Hallo,

und von hier aus auch nochmals: KLASSE!!! . Es ist schade das die Herren Esser, Schremp und (klein) Adams dies nicht zu lesen bekommen. Aber ich hoffe, dass auch diese Herren bald merken, dass Sie sich den Ast absägen auf dem Sie sitzen. Nur das traurige daran ist das die Verursacher sich bis dahin genügend die Taschen vollgestopft haben.

Gruss Klaus Oberdellmann


Michael Landenberger

unregistriert

14

Mittwoch, 4. August 2004, 13:56

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Hallo Herr Reitmeier,
ich hatte das Problem mit der BR91 genau ein Mal. Es wurde die Antriebsachse getauscht und das Getriebe nachgefettet. Seither ist Ruhe. Allerdings läuft meine 91 wie auch meine anderen Loks wegen Zeitmangel relativ wenig, vielleicht hat sie deshalb bis jetzt durchgehalten.
Was ihre Kritik an "Made in Germany" betrifft: schuld am rapiden Ansehensverlust dieses Etiketts sind nicht nur schludrige Mitarbeiter aus der "Fun-Generation". Es ist auch die "Geiz ist geil"-Mentalität der Kunden. Zugegeben, eine Lok von Bockholt oder Schönlau kann sich nicht jeder leisten. Aber wie selbstverständlich erwartet jeder die gleiche Qualität von Märklin, Kiss, Hübner & Co., aber bitteschön zu einem Drittel des Preises. Wohl wissend, dass das, wenn überhaupt, nur bei einer Fertigung im Ausland möglich ist, wird gleichzeitig fleißig gejammert, dass in Deutschland Arbeitsplätze verloren gehen bzw. dass es bei Produkten "Made in Germany" Qualitätsprobleme gibt.
Letztendlich ist also der Kunde nicht ganz unschuldig daran, dass geschlampt wird. Sorgfältige Arbeit kann und will nämlich kaum noch jemand bezahlen. Ein Ausweg wäre allerdings, die Ansprüche zurückzuschrauben. Modelle, bei denen an der Ausstattung bzw. Detaillierung, jedoch nicht an der Qualität gespart wird, wären erschwinglich und trotzdem haltbar. Solange aber die Kundschaft auf Kleinserienqualität zum Maxi-Preis besteht, werden die Qualitätsprobleme und die Klagen darüber nie aufhören.
Grüße aus Berlin
Michael Landenberger

Bernhard Paulus

unregistriert

15

Mittwoch, 4. August 2004, 14:04

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Hallo Herr Gierhardt,

ich gebe Ihnen in Ihrer Analyse recht - nur glaube ich, dass Sie Ihre Gedanken nicht zu Ende gedacht haben.
Wer ist denn daran Schuld, dass alle Firmen (und nicht nur die grossen) einen solchen Kostendruck haben ?
Wir sollten ehrlich sein: es sind wir ALLE.
Warum sind denn bereits vor vielen Jahren massenweise die 'Tante-Emma-Läden' kaputtgegangen und es bei uns in Baden-Württemberg schon viele Dörfer ohne jeden Laden gibt. Doch nicht, weil wir nichts mehr essen. Sondern weil wir alle zum Discounter gefahren sind.
Ich habe auch nicht gehört, dass die Handel-Kette mit dem Werbeslogan 'Geiz ist geil' einen Umsatzeinbruch erlitten hätte. Oder eine Drogerie-Kette mit den Anfangsbuchstaben 'Schl', die bekannterweise teilweise unmenschliche Arbeitsmethoden ihren Mitarbeitern zumutet, Ihre Filialen schliessen muss. Im Gegenteil: täglich kommen neue dazu.
Oder wenn ALDI oder LIDL PCs mit grossem Werbeaufwand ankündigen und ich dann ein paar Tagen lesen kann, dass diese innerhalb weniger Stunden verkauft sind - wer ist denn dann daran Schuld, wenn der PC Fach-Händler an der Ecke aufgeben muss ?
Und so ist es in jeder Branche: der Kostendruck wird von uns allen erzeugt. Auch hier im Forum liest man immer wieder einmal Tipps, wo man etwas noch billiger bekommen kann.
Dann darf man sich nicht wundern, wenn alle Firmen über Einsparungen nachdenken.

Meine Resumee ist aber dasselbe wie das Ihrige:
Legen wir alle mehr Wert auf Qualität. Aber jetzt mein Zusatz: sagen Sie auch Ihrem Händler oder Ihrem Hersteller, dass Sie z.B. gerne 50 Euro für eine Lok mehr bezahlen, wenn Sie dafür sehr gute Qualität bekommen. Oder dass Sie gerne 20 Euro mehr Ihrem Händler bezahlen dafür, dass er für Sie 6 Tage in der Woche da ist und er sich Zeit nimmt für ein Schwätzchen.
Nur dann wird Qualität wieder für die Hersteller interessant.
Ob das gelingen wird, bin ich allerdings skeptisch in einem Umfeld, in dem 'Geiz ist geil' als allgemein anerkanntes Ziel akzeptiert ist.

Dieter Hagedorn

unregistriert

16

Mittwoch, 4. August 2004, 14:20

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Es ist offensichtlich ein vielschichtiges Problem, das in die 'Geiz ist geil'-Mentalität ausgeufert ist. Aber nicht neu: schon vor Jahrzehnten war in der (internationalen) Schiffahrt bekannt, dass "If you pay peanuts, you'll get a monkey".

In diesem Sinne freut sich auf gute Produkte zu einem fairen Preis
Dieter Hagedorn

Peter Gierhardt

unregistriert

17

Mittwoch, 4. August 2004, 14:29

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Hallo Herr Paulus,

natürlich behandelt meine Einlassung nur einen Aspekt der Misere, ich wollte mir nicht anmaßen eine allumfassende Abhandlung über die Gründe der allgemeinen wirtschaftlichen Situation zu schreiben. Ich als Verbraucher entscheide nach dem mir Angebotenen und was angeboten wird, entscheidet zu aller erst der Anbieter. Dieser verantwortet auch seinen Preis. Darin liegt die "Urverantwortung" und ist der Anfang einer Kette. Der Verbraucher reagiert nur und entscheidet dann, ob er das "Billigprodukt" annimmt oder nicht. Und natürlich greife ich auch bei "Schnäppchen" zu, aber im Allgemeinen nehme ich für mich persönlich in Anspruch nach Möglichkeit nach der im folgenden These zu handeln. Diese These ist nicht neu und mancher kennt sie schon (wurde hier auch schon mal gebracht), ich zitiere sie hier dennoch einmal, kann man nicht oft genug tun (der Verfasser ist Ruskin):

Das Gesetz der Wirtschaft

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.

Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen.

Gruss aus Esslingen ins nachbarliche Stuttgart

Peter Gierhardt

Michael Staiger

unregistriert

18

Mittwoch, 4. August 2004, 17:57

Re: Legen wir mehr Wert auf Qualität

Hallo Einser

Diesen Ausspruch von Herrn Paulus kann man nur untersteichen, doch differieren die Vorstellungen von Qualität natürlich sehr.

Wenn ich eine Märklindinglerkisswunder-Lok kaufe, dann suche ich mir den billigsten Händler in meiner Umgebung aus, da ich die 1a-Lage eines Fachgeschäftes nicht mitfinanzieren möchte.
Die Qualität der Lok ändert sich dadurch ja nicht.

Auch vor zehn Jahren, als Märklin noch der billigste (und doch teurer als heute) war, ließ die Qualität immer wieder zu wünschen übrig, hier sei nur an die Stromabnahmeprobleme der bis heute immer wieder aufgelegten Lok´s (BR38, 78, 55) erinnert. Da es die meisten Käufer wohl aktzeptieren, ihre Lok´s immer mal wieder über ein Weichenherzstück zu schieben sehen die Kaufleute auch heute noch keinen Grund, an diesen Altkonstruktionen etwas zu verbessern.

Das hier angesprochene BR91-Problem ist m.E. eine falsche Materialwahl, die auf Einsparungen im Konstruktionsbereich zurückzuführen sind - soll heißen, der Konstrukteuer konnte oder durfte nicht frei wählen.
Im Vergleich mit den vorangegangenen Konstruktionen war die 91 bei Märklin ein richtiger Fortschritt.
Sehr detailierte Gehäuseausführung, Sparmaßnahmen nur durch weglassen von Kleinteilen und Leitungen, die man einfach selbst nachrüsten kann.
Am Fahrwerk ist die 3-Punktlagerung hervorzuheben, die Stromabnahme, die Zugkraft und die Entgleisungssicherheit wird daduch wesentlich verbessert.
Nach einer (nachhaltigen) Getriebereparatur durch einen Fachmann (Märklin stellt ja immer nur den Neuzustand wieder her) ist sie meine "Lieblingsrangierlok geworden.

Mit dieser 91er-Beschreibung will ich darstellen, daß auch schöne Lok´s nicht teuer sein müssen. Das A und O ist hierbei halt die Konstruktion.
Z.B. ein falscher Kesseldurchmesser, falsche Radsatzmaße, ungünstige Antriebspositon oder ein zu hoher/niedriger Pufferstand sind nur Konstruktionsfehler, eine Kostenersparnis ist so etwas nicht.
Solche Mängel gibt es gerade in den letzten Jahren immer wieder und dann wird es dargestellt, daß das eine Folge des "Preisverfalls" ist.

Da werde ich den Herstellern immer widersprechen, um die Konstrukteure in ihrem streben nach Qualität zu unterstützen.

So, aber jetzt geh´ ich schwimmen

Michael Staiger
z.Zt. im sonnigen Bad Mergentheim

Friedrich Holthaus

unregistriert

19

Donnerstag, 5. August 2004, 02:41

Konstruktionsfehler überall

Wer ist schuld? War es der Fall der Mauer 1989, der ein Gesellschaftssystem beseitigt und das
überlegene (übriggebliebene) der Notwendigkeit enthoben hat, die Menschen, die in ihm lebten,
zu überzeugen, das es das bessere ist und ihm jetzt gestattet, als Monopolist aufzutreten und
die für es arbeitenden Menschen zu erpressen, weil die Alternative fehlt?

Wer will schon schlechte Qualität? Aber wer liefert die gute Qualität, wer stellt sie sicher, wer
garantiert sie? Die Automobilindustrie in Deutschland gibt keine Garantie mehr für deutsche
Kunden, die muss der Händler übernehmen. Garantie bekommt nur noch der Kunde im Ausland.
Wer hat angefangen? Muss die Industrie Qualität und Service verschlechtern, weil die Kunden
in Deutschland nicht mehr kaufen oder kaufen die Kunden nicht mehr, weil das Angebot nicht
mehr stimmt und der Preis auch nicht?

In der Krise ändern die Menschen ihr Verhalten, aber hält die Krise an, dann kehren sie nach
einiger Zeit zu altem Verhalten zurück, das liegt in der Natur des Menschen. Nur die Käufer
kaufen immer noch nicht wieder. Ist damit nicht klar, dass ihnen tatsächlich in breiter Front
Geld und vor allem Vertrauen fehlen? Wo ist die Alternative zu 'Geiz ist geil'?

Ist es nicht zynisch, wenn der Staat von Arbeitslosen die Auflösung von Ersparnissen verlangt,
aber alle anweist, privat für das Alter vorzusorgen? Ist Illoyalität von oben das Problem?

Vor zwei Jahren hat Frau Bulmahn die Juniorprofessur installiert, mit den Begleiterscheinungen
des neuen Gesetzes eine ganze Generation von Dozenten und Wissenschaftlern 'zur Ver-
schrottung' freigegeben, und nun sagt das Bundesverfassungsgericht, das ganze Gesetzes-
werk ist verfassungswidrig. Ist Borniertheit ganz oben das Problem?

Jemand bestellt einen Handwerker, lässt ihn arbeiten und bezahlt dann die Rechnung nicht.
Jemand anderes zieht in eine Wohnung ein, wechselt die Schlösser aus und zahlt die Miete
nicht. Will der Handwerker sein Geld, muss er klagen, ebenso der Vermieter. Wenn der
Handwerker den Prozess wirtschaftlich nicht überlebt, hat der 'Kunde' ein neues Badezimmer
umsonst. Wenn der Vermieter klagt, kann ein Jahr vergehen, bis er die Wohnung per Ge-
richtsvollzieher wieder frei bekommt, sein Geld sieht er nicht, den der 'Mieter' ist mittellos, hat
aber als 'Mietnomade' ein Jahr lang umsonst gewohnt. Ist Illoyalität von unten das Problem?
Oder ist es der Rechtsstaat?

Das beste wärs, wir verlagerten Deutschland ins Ausland. Wir, die wir hier bleiben, können
dann endlich wieder plan- und sinnvoll unserer Arbeit nachgehen, neue Werte schaffen,
Erhaltenswertes erhalten und uns unsere Talkshow - Politiker und - Manager zu unserer
Unterhaltung hin und wieder engagieren, für eine Fernsehsendung aus Mallorca, moderiert
von der ausgelagerten Sabine Christiansen.

Friedrich Holthaus

Sven Arved Koch

unregistriert

20

Donnerstag, 5. August 2004, 15:55

Re: Märklin BR 91 - Getriebe Konstruktionsfehler

Mit Anspruchsdenken hat ein lausiges Getriebe nichts zu tun.
Wer sich eine elektrische Eisenbahn kauft, gleich welchen Maßstabes, will "fahren". Wenn das heute schon "Sonderausstattung" ist und nur noch für die Vitrine produziert wird, dann gute Nacht, Marie.
Leider führt die Digitalisierung dazu, Mängel in der Kraftübertragung durch eine viel billigere elektronische Steuerung auszugleichen. Erst wenn eine Lok analog gut fährt, sollte man sie kaufen. Vielleicht kapieren die Hersteller dann, worum es geht.
In diesem Sinne, Abstimmung über die Ladentheke.
Gruß Sven Arved Koch