Hallo Modellbaufreunde,
in Nürnberg war ja eines der Themen die geplante zusätzliche Messe am folgenden Wochenende 2006. Leider hat sich das Konzept nicht als tragfähig erwiesen. Nachdem die Reaktionen absehbar waren, hat die Messe eine Informationsveranstaltung am Montag Abend kurzfristig abgesagt, um nicht zu viel Prügel einstecken zu müssen.
Die Situation ist doch recht verfahren. Ich schätze, dass an meinem Stand vielleicht 80 Prozent Privatleute waren, 10 % Händler und 10% Journalisten. Das ist eher konservativ geschätzt.
Auf diese vielen zusätzlich verkauften Karten kann die Spielwarenmesse nicht verzichten. Diese Messebesucher würden auch niemals zu einer Nachmesseausstellung kommen. Die wollen zur Spielwarenmesse!
Die meisten Aussteller der Spielwarenmesse übrigens auch nicht, denn für das Wochenende wird nochmals 75% der Standmiete fällig - das ist mehr als in Sinsheim.
Die "Umbaupause" von 2 bis 3 Tagen würde daher zum grossen Ausräumen, trotz Versuchen der Einschüchterung durch die Ausstellungsleitung. Denn wer nicht mitmacht, der soll aus der 7A verbannt werden.
Da aber dieses Jahr erstmals alle Eisenbahn-Aussteller locker in die 7A gepasst haben, gibt es da wohl ein kleines Problem. Denn bis auf einen Kleberstand war die 7 proppenvoll.
Diese Umbaupause macht es aber auch nötig, die Stände erst mal leer zu räumen, oder bewachen zu lassen, sonst ist alles fort. Also ein netter Betriebausflug, der eineinhalb Wochen dauert und kurz mal 100 % mehr Kosten bedeutet.
Kein Wunder, dass nur die Grossen mitmachen würden.
Ausserdem überlesen viele potentielle Besucher, dass nur die 7A aufgemacht werden würde. Also keine Infos von Wiking, Siku, Herpa, Brekina...
Keine Puppen, Spiele, RC-Modelle..., die heute die Spielwarenmesse viel stärker prägen als die Eisenbahn. Ausserdem sorgen diese Branchen auch für viel mehr Umsatz im Spielwarenfachhandel, zumindestens wenn man den Vedes-Statistiken trauen darf. Trotz Monster-Startpackungen gab es kein Stück Eisenbahn in den Vedes-Bestenlisten 2004, dafür aber gleich drei Startpackungen von Carrera.
Es scheint, dass der klassische Spielwarenfachhandel nicht mehr viel mit der Eisenbahn am Hut hat. Das ist Chance und Aufgabe des Modellbahnfachhandels. Vielleicht benötigt der eine eigene Messe, auf der er die Spielregeln festlegt - und nicht nur ein Anhang in Alphabeth unter 14 Nummern ist.
Diese Messe ist oder war die Internationale Modellbahnmesse in Köln oder München. Die aber stehen immer mehr im Schatten von Dortmund mit seiner immer höheren Attraktivität, nicht zuletzt weil dort mehr Geld für attraktive Anlagen zur Verfügung steht.
Grund ist der unglaublich aufwendige Schulwettbewerb, den der Spielwarenfachverband ins Leben gerufen hat. Natürlich ist Basisarbeit wichtig, doch wenn wie in München geschehen einzelne Klassen ein leeres Brett abgeben, nur um die Prämie von 50 Euro einzustreichen, ist das Mass voll.
Viele Grüsse aus dem tief verschneiten München
Klaus Holl