...Denn wer im Spur 1 Maßstab die höchste Vorbildtreue zum Pflichtprogramm macht, darf auch mit Recht die Frage nach der Stromabnehmersteuerung stellen.
LGB-Gartenbahner beweisen immerhin schon seit den 80er Jahren, das ein fahren unter Fahrdraht in den großen Spuren problemlos möglich ist.
Wenn das ganze also im Maßstab 1:22,5 Outdoor problemlos funktioniert, ist es für die Spur 1 auch kein Problem.
Es müssen nur 2 Vorraussetzungen erfüllt sein :
1: Die Strecke muss sowohl im Lichtraumprofil als auch im technischen Zustand einwandfrei sein. ( es ist eine Menge Arbeit, aber es geht)
2: Sollte Punkt 1 nicht erfüllt werden können, darf der Stromabnehmer den Fahrdraht nicht berühren.
Über eine entsprechende technische Absicherung und eine entsprechende Programmierung der Stromabnehmer kann man in beiden Szenarien ohne Probleme fahren.
Unabhängig davon kann ich Wolfgang Heesch mit seinem Vorschlag nur recht geben, ich habe meine Projekte ganz ähnlich programmiert, mit dem Unterschied das man bei mir den Stromabnehmer vor dem Aufrüsten "vorwählen" muss, entweder Nr. 1 oder Nr.2 oder beide.
Wenn die Stromabnehmer vorgewählt sind, fahren Sie natürlich noch nicht hoch, das machen Sie erst wenn "die Zeit gekommen ist"
(sprich wenn der Soundablauf das entsprechende Signal dazu gibt)
Dies hat auch den Vorteil, das man keine Probleme mit dem "Doppelklick" hat und somit auch nicht die Situation entstehen kann, das der Stromabnehmer sich hebt wenn es unerwünscht ist.
Auch wenn ich es noch nicht geschafft habe meine Tonaufnahmen von den TRAXX E-Loks zu bearbeiten, habe ich mit den
Sounds zu den alten Bundesbahn E-Loks (E10, E41, E50, 111 etc.) und dem Siemens Vectron schon einige Erfahrungen sammeln können, und bin dabei zu dem Schluss gekommen, das eine Steuerung über Servos betriebssicherste und robusteste Lösung ist.
Meine Projekte waren von Anfang an immer als kleines "Hörspiel" programmiert, was bei der E10 zum Beispiel dazu geführt hat, das der Aufrüstprozess fast 30 Sekunden dauert und der Stromabnehmer auch an der richtigen Stelle gehoben wird. (nach dem Batterieschalter und Hilsluftpresser, vor dem Hauptschalter und Luftpresser)
Die Servos kann man auf den Millimeter genau programmieren, somit kann man dafür sorgen das der Stromabnehmer wenige Millimeter unter dem Draht schwebt.
Die Loks von Demko im Spur 0 Bereich haben diese Art der Stromabnehmersteuerung zusammen mit meinem Sound "Serienmäßig" verbaut.
In diesem Video hier kann man zwar nicht die Stromabnehmersteuerung sehen, aber sehr wohl was technisch sonst noch so machbar ist:
https://www.youtube.com/watch?v=mPaeVpZiX4c
Das Video stammt nicht von mir, es ist von einem Modellbahnkollegen.
Im nächsten Video geht es um den selben Sound ohne die Bremstaste (war zu diesem Zeitpunkt technisch noch nicht möglich, das Video wurde 2013 gedreht)
der Sound kommt hier aber noch etwas besser rüber. (Die Lok ist von mir, unterwegs auf der Gartenbahn die sonst nur mit Dampf und Diesel fährt)
https://www.youtube.com/watch?v=aOlLiklzxBg
Die Geschichte mit den Stromabnehmer ist aber nicht neu, bereits 2008 hat Roco eine entsprechende Steuerung mit ZIMO serienmäßig ausgeliefert:
https://www.youtube.com/watch?v=IL9fWXFr0r0
(mir ist natürlich bewusst, dass in diesem mittlerweile über 10 Jahre altem Projekt die Stromabnehmer auch an der falschen Stelle gehoben werden - aber zu dieser Zeit war das Roco-Startset trotzdem eine kleine Sensation..)
Mittlerweile ist fast alles machbar (sogar eine Stichflamme aus dem Schornstein bei Ölgefeuerten Dampflokomotiven und Funkenflug bei rostgefeuerten Loks wäre theoretisch möglich, daran arbeite ich gerade),
aber es gibt nur wenige Hersteller die auf solche Features achten, bei vielen reicht es ja nicht einmal für einen vernünftigen Sound :-/
Das wären erst einmal meine Gedanken zu dem Thema,
Gruß
Georg Breuer
P.S.: Da es ja ursprünglich um moderne E-Loks ging, wäre hier zumindest ein "Hörbeitrag" aus dieser Epoche:
https://www.youtube.com/watch?v=gRbsqLbFG00