Ich fahre gern bei den großen Modultreffen mit meinen dicken Brummern über die doppelgleisigen Hauptbahnen. Aber auch die eingleisige Nebenbahn ist reizvoll. Hiervon möchte ich berichten.
Beim Spur 1 Treffen in Koblenz war so etwas aufgebaut. Vom Hauptbahnhof „Rheintal“ gingen Streckenäste nach „Saynbach“ mit einer Kehrschleife sowie zu den Endbahnhöfen „Lahnstein“ und „Klein-Ammergau“. Meine Lokomotive mit vier bis sechs Güterwagen stand auf einem Abstellgleis im Hauptbahnhof. Per Losverfahren wurden die Güterwagen den Abstellgleisen auf den Strecken zugeordnet. Bis alle Wagen verteilt waren und die Lok wieder in Rheintal war, verging eine Stunde. Keine reine Fahrzeit, sondern Warten an Ausweichstellen, Rangieren an den Abstellgleisen und Lösen so manchen Problems an den Endbahnhöfen. Dabei war auch genug Zeit, um mit den anderen Lokführen eine Plausch zu halten. Anschließend war Kaffeepause, nebenbei wurde der Handregler geladen.
Für das Sammeln der Wagen wurde wieder etwa eine Stunde benötigt. Nicht mitgezählt wurde die Wartezeit auf den Lokführer, der seinen Zug auf dem Überholgleis abgestellt hatte. Es ging erst weiter, wenn die Zigarette geraucht war. Auch ein Reiz der Nebenbahn
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Man könnte auch mit einem Personenzug nach Fahrplan (z.B. alle halbe Stunde) seine Runden drehen. Da Personenzüge Vorrang haben, käme man besser durch. Allerdings müsste der Fahrplan eingehalten und rechtszeitig bekohlt werden etc. Es gibt letzendlich genug Möglichkeiten, auf der Nebenbahn Betrieb zu machen.
Das Fahren in Koblenz hat mir sehr gefallen. Es war ganz ohne Hektik und sehr entspannend. Diese Tage dürften die „Warendorfer“ auch so etwas aufgebaut haben. Ich wünsche ihnen viel Spaß. Und vielleicht hat der ein oder andere ja mal die Mögichkeit, den Nebenbahnbetrieb "mit Aufgabenstellung" auszuprobieren.
Viele Grüße, Jörn.