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Mittwoch, 13. Januar 2016, 16:23

fräsen, lasern, schneiden, drucken...

Hallo werte Gemeinde

ich quäle mich mal wieder mit der Herstellung von individuellen und einigermaßen filigranen Fenstern für einen Gebäude- Selbstbau.
Da erscheint es mir durchaus interessant, eure Erfahrung in der Herstellung von Laser- Fräs- und Druckteilen zu hören.


Lasern oder Wasserstrahlschneiden:
Sind neben Holz auch Styrene (Polystyrol) oder ABS schneidbar?
welche Materialdicken können geschnitten werden?
Gibt’s Tips für zuverlässige und kostengünstige Lieferanten, die auch mal kleine Aufträge annehmen?


Fräsen und 3D Druck
auch hier erst mal einfache oder ebene Teile und die Frage nach Lieferanten
ein eigenes Gerät kommt vorläufig nicht in Frage, das shieht mir zu sehr nach zeitaufwändigem ‚Hobby im Hobby‘ aus


Schneiden:
wer hat Erfahrung im Umgang mit Schneidplottern? So können z.B. die Geräte von Silhouette auch Styrene schneiden, siehe hier: http://www.rmweb.co.uk/community/index.p…e-cameo-cutter/
Wäre ggf. eine interessante Lösung für unter den Schreibtisch.


Neben den Fenstern wären natürlich auch andere Projekte vorstellbar – ganze Gebäude, Waggons etc.
Schöne Beispiele gibt’s ja auch hier im Forum einige.

Gruss,

Micha.
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2

Mittwoch, 13. Januar 2016, 16:31

Lasern,Fräsen Drucken

Hallo Micha,

bei Lasern,Fräsen und Drucken, Resinguß könnte ich dir vieleicht helfen, da ich diese Maschinen bei mir zur verfügung habe.

Bei dem Fenster ( wenn es Holz sein darf ) schaue auch mal bei Zapf Modellbau vorbei.Einiges hat er schon bereits fertig auf seine Homepage.

Poly kann mann Lasern, aber mache ich nicht so gerne. Muffelt nicht schön.

Schneidplotter lasse ich auch in Berlin machen.

Lieben Gruß
Lutz
Hofmanns-Modellbau
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Gerald

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3

Mittwoch, 13. Januar 2016, 19:40

Lasern oder Wasserstrahlschneiden:
Sind neben Holz auch Styrene (Polystyrol) oder ABS schneidbar?
welche Materialdicken können geschnitten werden?

Ja das ist möglich.
Einen Wasserstrahlschneidtisch hat ein Kunde von mir aufgebaut: 12 x 4 m und man konnte Stahl bis 40 mm schneiden
Lasern geht ebenfalls in diesen Abmessungen, allerdings kostet so ein Gerät einen kleinen 6-stelligen Betrag.
Liebe Grüsse,
gerald ehrlich

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4

Mittwoch, 13. Januar 2016, 20:49

CNC Fräsen?

Hallo Lutz,



Du schreibst, dass Du Fräsarbeiten ausführen kannst. auch CNC-Fräsarbeiten?



Gruß Andreas

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5

Mittwoch, 13. Januar 2016, 21:00

Hallo,
Meine Erfahrungen zu den angesprochenen Fertigungstechniken möchte ich hier mitteilen.

1. CNC-Fräsen
Hier werden die schmalen und filigranen Strukturen problematisch sein. Das Fräsen erwärmt das Material - die winzigen Fensterstege werden dann bei Kunststoff nachgeben und im Extremfall wegschmelzen. Ich fräse Polystyrol mit 1-Zahn-Hartmetallfräser (Durchmesser 1,0 mm - 1,5 mm - 2,0 mm) mit Sprühnebelkühlung. Das Kühlmittel (Fenella) ist zwar eigentlich für Metallbearbeitung, macht sich aber auch bei Polystyrol gut.
Weiteres Problem beim Fräsen ist der Eckenradius - ausgefräste Innenkonturen haben in den Ecken einen Radius, bei den vielen Fenstersprossen gemäß dem Bild wäre da eine manuelle Nachbearbeitung aller Eckradien schon eine Strafe. Mit einem Gravierstichel und entsprechender Frässoftware kann man den Eckenradius verringern, die Fräskanten werden dann allerdings geneigt ( was bei Fenstersprossen sogar korrekter wäre als senkrechte Fräskanten)

2. 3D-Druck
Hier sind feine Strukturen möglich, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass das Ablösen von der Druckplatte (bei meinem Gerät eine Glasplatte) den feinen Fenstersprossen Schaden zufügt. Die Fenster müssen zunächst natürlich mit einer 3D-Software konstruiert werden, falls keine 3D-Daten dazu vorliegen. Diese Technik ist von der Bedienung sehr einfach, aber man muss sehr viel ausprobieren, um gute Ergebnisse zu erhalten - Ausschuss ist inklusive.

3. Schneidplotten
Polystyrolplatten 0,1 mm und 0,2 mm lassen sich mit einem Schneidplotter schneiden. Dickere Platten kann man mit dem Plotter anritzen und dann ausbrechen. Ich habe das mit 0,5 mm und 0,75 mm Platten gemacht. Das Ausbrechen ist bei Innenkonturen natürlich nicht ohne weiteres möglich, hier muss man erst grob mit einem Cuttermesser ausschneiden und dann den Restrand wegbrechen. Auch die gebrochenen Kanten muss man noch ein wenig nachbearbeiten, damit sie gerade und gratfrei werden. Ich habe zwei Waggons Otmm52 konstruiert und die Teile aus Polystyrol geschnitten, bzw. vorgeschnitten und ausgebrochen.
Ich denke, mit einem Schneidplotter und dünnem Polystyrol 0,1 mm und/oder 0,2 mm könnte man die Fenster aus mehreren Schichten aufbauen. Für absolute Vorbildnähe könnte das "Glas" von innen auch mit einem Sprossengitter versehen werden. Auch für den Schneidplotter müssen die Teile natürlich am Computer konstruiert werden. Ich benutze dazu CorelDraw, die Schneidplottersoftware wird aus dem Programm heraus angesprochen.

Zu den anderen Verfahren kann ich keine Erfahrungen beisteuern. :rolleyes:
MANUFAKTUR FT Modellkartons und mehr ...
Franz Thiele
(www.ManufakturFT.de )

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Manufaktur-FT« (13. Januar 2016, 21:06)


6

Donnerstag, 14. Januar 2016, 10:38

Fräsen sollte schon funktionieren, ist aber zeitaufwendig. Mit 0,6mm Einzahnfräser und geringer Zustellung. Eckradius wäre dann 0,3mm.
Sollte nicht mehr auffallen. Im übrigen ist da ABS das günstigere Material.
Wie stark dürfen den die Sprossen sein? Ab 0,5mm ist das kein Problem.
Mit freundlichen Grüßen
Sieghard

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7

Donnerstag, 14. Januar 2016, 11:01

Fräsen

Hallo Andreas,

ja CNC Fräsen, jedoch nur endlich Groß.In sehr vielen Fällen Fensterscheiben mit ansätzen.

Wie aber oben gezeigt, dieses Fenster würde ich Lasern und zweifach aufsetzen, um die Stege besser hinn zu bekommen.
Danach könnte man von diesem Modell eine Form erstelln um die gewünschte anzahl erzustellen.

Lieben Gruß
Lutz
Hofmanns-Modellbau
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8

Freitag, 29. Januar 2016, 18:32

fräsen, lasern, schneiden, drucken...

Vielen Dank für die Infos.

Ich werd gemütlich weiterzeichnen und dann mal einen einfacheren Fenstertyp zur Herstellung weggeben.
Hatte da auch schon an einem Schicht-Aufbau gedacht.
Lasern scheint mir die bessere Methode für feine Strukturen, Fräsen ist weiter verbreitet.

Auch der Link zu Zapf war hilfreich, die Auswahl ist schon recht gut, wenn man das Gebäude gleich entsprechend auslegt oder die Fenster modifiziert werden.

Zwischenzeitlich hab ich auch Formulor als Auftragsdienstleister entdeckt, dort stehen jede Menge Materialien zur Auswahl.

Interessant wären jetzt noch Infos zu Franz's Schneidplotter. Hauptanwendung sind da ja Folien und Papier. Bis zu welcher Stärke kann man auch dickeren Karton und Styrene schneiden? Rentiert sich die Anschaffung für einen Gelegenheitsnutzer?

Micha.

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9

Samstag, 30. Januar 2016, 14:31

Schneidplotter sind recht einfach in der "Gesamtnutzung", das Erlernen der Bedienung und Nutzung ist kein Teufelswerk:

Zeichnungen in 2D erstellen (beim mir mit CorelDraw)
Die Software zur Steuerung ist relativ einfach zu bedienen. Es gibt natürlich meistens viele Einstellwerte, mit denen man experimentieren kann (oder muss), um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.

Nach meinem Wissen gibt es einfache Hobbyschneidplotter (Schneidfläche Format DIN A4) bereits ab 300 EUR.
Bei meinem Modell (kein Hobbyschneidplotter) erlaubt die Software auch das mehrfache Schneiden einer Kontur, so kann man auch etwas dickere Materialien mit drei, vier oder noch mehr Durchgängen schneiden.

Die maximal schneidbare Dicke hängt ab:

1.)
von der "Nachgiebigkeit" des Materials. Das Messer muss ja beim Schneiden in das Material eindringen und es seitlich wegdrücken. bei Kunststoffplatten wie Polystyrol ist das bei 0,4 bis 0,5 mm schon schwierig, bei Pappe oder Balsaholz wird auch 1 mm problemlos mit 2 bis 3 Schnitten verarbeitet. Bei meinen Versuchen wurde 0,5er Polystyrol auch nach 10 Durchgängen mit maximaler Schneidkraft nicht durchgeschnitten. Ich weiß allerdings, dass es heute Modelle gibt, die noch größere Schneidkräfte ermöglichen.

2.)
von der zu schneidenden Geometrie. Das winzige Messer (bei mir hat es einen Durchmesser von 0,9 mm) steht drehbar senkrecht in dem Schneidkopf und wird beim Schneiden "hinterhergezogen". Müssen Ecken geschnitten werden, dreht das Messer im Material "auf der Stelle". Schneide ich großzügige Rundungen, dreht sich das Messer ja kontinuierlich beim Fortbewegen, es muss das Material nicht so auf einer Stelle "wegquetschen". Da bei unseren Anforderungen harte Richtungswechsel (rechte Winkel) die Regel sind, muss man ausprobieren, was bei dickeren Materialien möglich ist. Kreise und Ovale sind in dicken Materialien also einfacher zu schneiden als rechte oder noch spitzere Winkel.

3.)
vom Schneidwinkel des Messers. Die Messer gibt es in verschiedenen Schneidwinkeln. Ich schneide Papier und alle dünnsten Werkstoffe mit einem 45-Grad-Messer. Dickere Materialien lassen sich besser mit einem 60-Grad-Messer schneiden.


Es hat mir keine Ruhe gelassen - so habe ich mich drangemacht und habe ein einfaches, eher kleines Holzfenster in 3D konstruiert und mit dem 3D-Drucker gedruckt. Foto anbei. Das rechte Fenster ist (grob) versäubert und mit Revell-Farbe altweiß pinsellackiert, das linke Fenster ist so, wie es aus dem Drucker kommt.
Vorteil: das Fenster ist in einem Stück fertig, es muss nicht aus vielen Einzelteilen zusammengeklebt werden.
Nachteil: es muss in 3D konstruiert werden.
»Manufaktur-FT« hat folgende Bilder angehängt:
  • Fenster 1.jpg
  • Fenster 2.jpg
MANUFAKTUR FT Modellkartons und mehr ...
Franz Thiele
(www.ManufakturFT.de )

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